Die Nachfrage nach dem Dresdner Sozialticket ist im vergangenen Jahr weiter gewachsen. Immer mehr Menschen mit Dresden-Pass steigen auf Busse und Bahnen der Dresdner Verkehrsbetriebe AG um. Durchschnittlich 16.798 Dresdnerinnen und Dresdner haben das Sozialticket in den letzten zwölf Monaten genutzt, 7 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Stadt stellte dafür zwischen November 2017 und Oktober 2018 insgesamt über 2,4 Millionen Euro bereit. „Das Dresdner Sozialticket ist ein Paradebeispiel für soziale Teilhabe und Nachhaltigkeit. Es ist gut für die Menschen mit geringem Einkommen und gut für die Luftreinhaltung und den Klimaschutz in unserer Stadt. Das verdient, weiter gefördert zu werden“, kommentierte Sozialbürgermeisterin Kristin Kaufmann (Linke) die Zahlen.
Das Sozialticket ist an den Dresden-Pass für Einwohnerinnen und Einwohner mit geringem Einkommen geknüpft. Dazu gehören zun Beispiel Empfänger von Hilfe zum Lebensunterhalt oder Grundsicherung nach Sozialgesetzbuch (SGB) XII, von Arbeitslosengeld oder Sozialgeld nach SGB II oder von Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz. Von den 26.600 Personen mit Dresden-Pass sind 7.000 Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre.
Im Stadtbezirk Pieschen wohnen rund 5.800 Menschen, die Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch II, landläufig als Hartz IV bezeichnet, beziehen. Das sind 11 Prozent der Bevölkerung im Stadtbezirk, heißt es im Stadtteilatlas mit den aktuellsten Zahlen von 2016. Hinzu kommen weitere rund 2.040 Menschen, die als arbeitslos gemeldet sind.
Mit dem Dresden-Pass werden Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln in Dresden bis zu 50 Prozent günstiger. Die Monatskarte kostet im Abonnement nur die Hälfte des normalen Tarifs von 61,50 Euro. Der Stadtrat hatte die höhere Rabattierung zum 1. November 2015 beschlossen. Für 2019 hat die Stadt 2,9 Millionen Euro und für 2020 noch einmal 3,3 Millionen Euro im Entwurf des Doppelhaushaltes für das Sozialticket veranschlagt. Der Haushalt ist vom Stadtrat noch nicht beschlossen worden.
Die positive Entwicklung gehe auf die interfraktionelle Initiative von SPD, Grünen und Linken aus dem Jahr 2015 zurück, erklärte Vincent Drews, sozialpolitischer Sprecher der SPD-Stadtratsfraktion. „Wir haben damals ein echtes Sozialticket eingeführt und die Fahrkartenpreise für alle Dresden-Pass-Inhaberinnen und Inhaber um fünfzig Prozent reduziert. Bezahlbare Mobilität ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für gesellschaftliche Teilhabe“, so Drews, der auch SPD-Spitzenkandidat für den Wahlkreis 7 (Stadtbezirk Pieschen) zur Landtagswahl ist.
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