Enrico Pollok hat eine Schule für Brazilian Jiu Jitsu in Pieschen eröffnet

Sprechen und lachen ist erlaubt und gern gesehen. Enrico Pollok legt großen Wert darauf, dass es Spaß macht. „Bei uns geht es sehr locker zu“, sagt er. Im April hat der Inhaber des Purple Belt in der Hartigstraße eine Schule für „Brazilian Jiu Jitsu“ (BJJ) eröffnet. Die ersten Kurse haben bereits stattgefunden. Am Montag, Mittwoch und Freitag können Anfänger und Fortgeschrittene trainieren. Der 55 Quadratmeter große Trainingsraum ist komplett mit Judomatten ausgelegt. Wer eintreten will, muss darum als erstes seine Schuhe ausziehen und in dem kleinen Regal an der Eingangstür abstellen.

„Brazilian Jiu Jitsu ist eine Kampfsportart, die sich aus dem Judo heraus entwickelt hat“, erklärt Enrico Pollok. Schwerpunkt beim BJJ sei jedoch der Bodenkampf. Es gehe darum, die Distanz zum Gegner so schnell wie möglich zu überwinden, ihn zu werfen und ihn dann in einen Bodenkampf zu verwickeln und mit verschiedenen Grifftechniken soweit zu bringen, dass er aufgibt. Schlagen und Treten sei bei BJJ-Wettkämpfen untersagt. Dennoch werden im Training entsprechende Bestandteile der Selbstverteidigung unterrichtet.

brazilian jiu jitsu privat

Den lila Gürtel hat ihm sein Trainer in München verliehen. Foto: privat

Die BJJ-Sportler tragen einen Gi genannten Kampfsportanzug. Die Farben des Gürtels vom Anfänger zum Meister sind weiß – blau – lila – braun – schwarz. Sie werden vom Trainer vergeben und richten sich nach den Erfolgen im Training und in den Wettkämpfen. „Ich habe den lila Gürtel von meinem Trainer in München verliehen bekommen“, sagt Enrico Pollok. Dort hat er während seines Studiums BJJ trainiert und konnte dabei an seine seit 2007 gesammelten Erfahrungen im Ju Jutsu, einem offenen Selbstverteidigungssystem, anknüpfen.

Seit zwei Jahren ist der gebürtige Dresdner wieder zurück, arbeitet als IT-Projektleiter und unterrichtete BJJ zunächst im Studentensport an der TU Dresden. Weil er in Pieschen wohnt, hat er sich nun hier einen Trainingsraum gemietet und sucht interessierte Mitstreiter. Einige seiner Studenten machen bereits mit. „Derzeit sind wir nur Erwachsene im Alter zwischen 18 und 34 Jahren“, sagt er. Der Sport eigne sich aber auch gut für Kinder oder ältere Kämpfer. Und Frauen? „Ja, es kam auch schon eine Studentin zum Training“, meinte Enrico und würde sich freuen, wenn sich eine kleine Frauengruppe zusammenfindet.

Noch können Passanten durch die großen Schaufenster des ehemaligen Friseurgeschäftes in der Hartigstraße beim Training zuschauen. Das soll noch mit Milchglasfolie abgeklebt werden. Neben den drei Trainingstagen in der Woche gibt es am Sonnabend die „Offene Matte“. Das sei kein Training, sondern biete die Möglichkeit, Übungen allein oder mit Trainingspartner nach seinem eigenen Programm zu absolvieren.

Das BJJ-Studio betreibt Enrico Pollok als sein Hobby. Seine Freundin unterstütze ihn dabei. Es sei schließlich sehr zeitaufwändig. Gern würde er die Mietkosten auf breitere Schultern verteilen und bietet die Räume auch zur Untermiete für Kurse in Kampfsport, Fitness, Yoga oder ähnlichem an.

Egal, ob männlich oder weiblich, jung oder älter – Voraussetzungen müsse man für den Brazilian Jiu Jitsu nicht mitbringen, betont er. „Der gemeinsame Spaß steht im Vordergrund“. Kurz überlegt er und fügt dann hinzu. „Wenn es keinen Spaß macht, bleiben die Leute auch nicht dabei.“

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