„Die Leute passen ganz genau auf“, hat Karin Opelt festgestellt. Seit 15 Jahren kommt sie mit ihrem hauseigenen Honig aus Brössnitz, um ihn auf dem Wochenmarkt in der Kopernikusstraße anzubieten. Die Kunden haben sich gefreut, dass wir nach einer Woche Unterbrechung wieder da sind, sagt sie.
Der Marktmeister hätte früh vor dem Start dafür gesorgt, dass die Stände weiter voneinander entfernt sind, als sonst. Außerdem hat er auf dem Asphalt die Anstehrichtung für die Kunden und die Entfernung voneinander mit Kreide markiert. Etwas traurig ist Karin Opelt, weil die liebevoll verpackten Osterpräsente mit verschiedenen Honigsorten nicht so gekauft werden wir in den vergangenen Jahren. „Alle sind zu Hause, keiner bekommt Besuch. Da werden auch keine kleinen Ostergeschenke besorgt“, meint sie.
Gegenüber steht der Verkaufswagen von Thomas Wiesenberg. Mit seinen Backwaren kommt er seit mehr als 20 Jahren auf den Markt in der Kopernikusstraße. Inzwischen gehört ihm auch die Bäckerei. „Der Abstand zwischen den Marktbesuchern war auch vor dem Verbot kein Thema“, erinnert er sich. Alle hätten sich daran gehalten. Sagt es und muss in seinen Wagen, weil in der Mittagszeit die Schlange wieder etwas länger wird. Auch Thomas Boitz hat das Wochenmarkt-Verbot nicht verstanden. Seit vier Jahren verkauft er am dem Stand von Klosterobst Sornzig Sachsenobst-Produkte.
Auch vor zwei Wochen seien die Kunden sehr umsichtig und rücksichtsvoll gewesen, sagt er. Besucher, die von der Aachener Straße zum Wochenmarkt kommen, können schon am ersten Stand – dem Vitaminmarkt von Jens Keyl – die wartenden Kunden sehen. Weil die Abstände größer sind als sonst, hört man schon mal die Frage „Stehen Sie hier an?“. Immer wieder werden die Händler von vorbeigehenden Passanten freundlich gegrüßt. Man kennt sich aus vielen vergangenen Jahren und Einkäufen.
Eine Beobachtung haben alle Händler gemacht. Heute waren mehr und auch andere Besucher als sonst auf dem Wochenmarkt. Neben den vielen Bekannten Gesichtern waren Mütter mit ihren Kindern oder junge Leute, die sonst keine Zeit haben, zu sehen. Das wird wohl auch am kommenden Donnerstag noch so sein. Und vielleicht greifen sie dann doch noch zu den Osterpräsenten am Imkerei-Stand von Karin Opelt.
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