Seit heute Mittag 13 Uhr hat in der Oschatzer Straße 6 ein neues Geschäft geöffnet. „Silvio Hecht. Klaviere, Flügel, Akkordeons“ ist von der Königsstraße in der Inneren Neustadt nach Pieschen umgezogen. „Endlich habe ich ausreichend Platz für die Reparaturarbeiten an den Akkordeons“, freut sich Silvio Hecht. Wer beim Bummeln vor seinem Schaufenster stehenbleibt, kann ihm beim Arbeiten in seiner Schauwerkstatt zuschauen. Den rechtwinkligen Tresen hat er selbst gebaut. Ergänzt wird die Werkstatt durch eine alte Hobelbank. An der Wand ist Platz für alte Werkzeuge reserviert. „Die muss ich noch anbringen, dafür war bisher keine Zeit“, sagt der Geschäftsinhaber. Auch die Schaufenstergestaltung werde wohl erst im Januar abgeschlossen sein.
Der Umzug hat viel Zeit und Kraft gefordert. Für den Transport der Klaviere und Flügel kam extra ein Klavierspediteur aus Berlin. Dafür, so Hecht, brauche man Experten, dass könne man nicht mit einem Umzugsunternehmen machen. In der Königsstraße sei alles zu ebener Erde, im neuen Geschäft mussten die schweren Instrumente über drei Stufen in den Präsentationsbereich getragen werden. Der große Flügel bringe rund 400 Kilogramm auf die Waage, ein Klavier immerhin noch 250 Kilogramm. „Auch wenn ich ein Klavier ausliefere, machen das Experten“, betont Hecht. Gleich hinter dem Eingang ins Geschäft warten bereits zwei auf ihren Transport – nach Köln und nach Bautzen.
„Es war Stress, aber einer von der positiven Art“, sagt der gelernte Klavier- und Akkordeonbauer. Richtig Nerven gekostet habe dagegen die Umstellung von Telefon und Internet. Das soll nun in den nächsten Tagen abgeschlossen sein. Noch sieht man hier und da eine erst halb ausgepackte Kiste, in der offenen Küche muss noch das Geschirr eingeräumt werden, die neuen Akkordeons sind noch nicht in die Regale eingeräumt. „Meine Frau und ich machen das allein. Jetzt ist erst einmal in der Königsstraße alles raus“, erzählt Silvio Hecht. Im neuen Präsentationsbereich stünden jetzt mehr e-Pianos und auch für die Akkordeons sei mehr Platz.
Angetan zeigt er sich von den freundlichen Händlern in der Oschatzer Straße. Gestern habe Lolita Kliemann vom Eisenwarengeschäft gegenüber vorbeigeschaut, die Nachbarn vom Leconi Taschengeschäft hätten ihn ebenfalls schon begrüßt. „Im Januar will ich selbst einen Rundgang machen und mich mal vorstellen“, verspricht er.
Bis Weihnachten wartet noch viel Arbeit. 16 Akkordeons müssen noch repariert werden. Oft würden Tasten klemmen oder die Bassmechanik nicht mehr funktionieren. Wenn die Stimmzungen, sie sind aus Metall, verstimmt sind, muss er mit der Feile und viel Gefühl wieder für den richtigen Ton sorgen. „Das mache ich nach Gehör“, sagt er, als wäre es das Einfachste von der Welt.
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