Die Stadtverwaltung hat den Citybeach-Betreibern das Aufstellen von mobilen Sitzgelegenheiten auf der Wiese am Elberadweg endgültig untersagt. Eigentümer Frank Weisbach hatte der Behörde mitgeteilt, dass er neben den stabilen Holzliegen auch den Eiswagen, die Feuerschale und die Schirmständer entfernt habe. Die beiden Holzstege würden aus mobilen Elementen gebaut und seien im Hochwasserfall schnell zu demontieren. „Eigentlich wollte ich mir nur bestätigen lassen, was mit bereits mündlich zugesagt worden war. Nämlich die Nutzung der Wiese mit mobilen Sitzmöglichkeiten und Liegestühlen“, erklärte der Citybeach-Eigentümer im Gespräch. Dass nun auch diese Variante vom Bauaufsichtsamt untersagt wurde, ist für ihn völlig unverständlich. Weil: Für diese Art der Nutzung ist gar keine Genehmigung erforderlich. „Ich wollte es aber gern schriftlich“, betonte Weisbach. Um ausreichend stationäre Gelegenheiten zum Sitzen und Liegen zu schaffen, will er zudem auf ein Beach-Volleyballfeld verzichten – obwohl die alle genehmigt sind.
Die Ungewissheit über die Citybeach-Zukunft hatte Anfang März für viel Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit gesorgt. Eine Petition „Rettet den Citybeach Dresden“ fand schnell ein breite Unterstützung. Am 18. März wurde sie mit rund 5.700 Unterschriften beim Sächsischen Landtag eingereicht. Inzwischen ist die Zahl der Unterstützer auf fast 6.000 angewachsen. Die nächste Sitzung des zuständigen Petitionsausschusses ist aber erst für den 19. Mai anberaumt. Im April tagt er laut Sitzungskalender gar nicht.
Auch im Dresdner Stadtrat stößt das Vorgehen der Behörde auf Unverständnis. Die FDP-Fraktion fordert in einem jetzt vorgelegten Antrag vom Oberbürgermeister eine Prüfung, unter „welchen Voraussetzungen dem Citybeach ein Aufstellen von Stühlen und Schirmen auf der Wiesenfläche am Elberadweg auch ab Sommer 2020 genehmigt werden kann“. Dabei sollen auch die Kompromissvorschläge des Citybeach-Betreibers in die Prüfung einbezogen und abgewogen werden. Die „Kehrtwende der Genehmigungspraxis ist nicht nachvollziehbar. Vorschläge des Citybeach-Betreibers für eine konstruktive Lösung wurden bisher nicht aufgegriffen“, heißt es in der Begründung des Antrages. Die Location gehöre zu den wichtigen Stätten der Dresdner Klubkultur, für deren Fortbestand „eine zumindest mittelfristige Planungssicherheit geschaffen werden muss“.
Bereits Mitte März hatte die SPD-Stadtratsfraktion einen umfangreichen Fragekatalog an die Verwaltung geschickt. Eine Antwort liegt noch nicht vor. „Ich finde es dramatisch, dass keinerlei Kompromissbereitschaft bei den zuständigen Ämtern zu erkennen ist“, kommentierte Stefan Engel, Sprecher für Stadtentwicklung und Umwelt in seiner Fraktion, die aktuelle Entwicklung.
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