„Als vorletzte Friedhofsneuanlage Dresdens wurde in den Jahren 1934 bis 1936 der Heidefriedhof angelegt. In den Wald der Jungen Heide eingebettet, liegt er am nordwestlichen Stadtrand von Dresden“ (Heidefriedhof Dresden-TU Dresden Fakultät Architektur – Sommerprojekt 8 / Sommersemester 2006). Erste Pläne für die Schaffung eines Waldfriedhofs entstanden schon zu Beginn des letzten Jahrhunderts. Sie werden unter anderem auch dem Architekten und ehemaligen Dresdner Stadtbaurat Hans Erlwein (1872-1914) zugeschrieben.
Bedingt durch den Ersten Weltkrieg (1914-1918) und die Inflationsjahre konnten diese jedoch erst Jahre später wieder aufgegriffen und umgesetzt werden.
In ihrer Ausgabe vom 9. Februar 1926 schrieb die „Dresdner Volkszeitung“, dass der Stadtrat die Errichtung eines neuen kommunalen Waldfriedhofs plane und das Gelände im Gebiet der sogenannten Jungen Heide für geeignet halte. Im Jahre 1934 wurde dann mit den Arbeiten auf dem vorgesehenem Waldstück begonnen. Die erste Urnenbeisetzung fand am 3. Januar 1936 und die erste Erdbestattung am 20. November 1937 statt. Heute ist der fast 54 Hektar große Heidefriedhof an der Moritzburger Landstraße die größte Dresdner Begräbnisstätte.
Auf dem Heidefriedhof haben nicht nur viele Dresdner Bürger, sondern auch namhafte mit Stadt- und Landesgeschichte eng verbundene Politiker, Wissenschaftler und Künstler ihre letzte Ruhestatt gefunden. Dazu gehören neben anderen Dr. Rudolf Friedrichs (1872-1947), nach 1945 erster Ministerpräsident Sachsens, Walter Weidauer (1899-1986), ehemaliger Dresdner Oberbürgermeister, Dr. med. Alfred Schmeiser (1914-1970), ab 1948 erster Ärztlicher Direktor des Städtischen Krankenhauses Dresden-Neustadt, der Schriftsteller Karl Zuchardt (1887-1968) und der Landschaftsmaler Karl Quarck (1869-1949) sowie Theodor Hoppe (1859-1936), Bahnhofswirt auf dem Bahnhof Dresden-Neustadt.
Der Heidefriedhof ist zugleich aber auch Erinnerungsort für die Opfer der faschistischen Terrorherrschaft und des Zweiten Weltkrieges. Mehrere Gedenkstätten und Ehrenhaine sind hier angelegt. So wurde nach dem Bombeninferno vom Februar 1945 der vom NS- Regime schon 1937 geplante Hain für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges zum Massengrab Tausender Dresdner sowie durchreisender Flüchtlinge. Eine 1963 errichtete Sandsteinmauer im Gedenken an die Opfer des Luftangriffs auf Dresden am 13./14. Februar 1945 bildet den Abschluss des Massengrabes.
Eine weitere Stätte des Gedenkens wurde am 8. Mai 1989 für die von 1941 bis 1945 in Dresden verstorbenen Kriegsgefangenen und Zwangsarbeiter aus der Sowjetunion eingeweiht. Die Urne mit Erde von den Gräbern sowjetischer Bürger des Äußeren Matthäus-Friedhofs, des Johannisfriedhofs sowie des Urnenhains der Feuerbestattungsanstalt Tolkewitz wurde in die Gedenkstätte eingelassen und mit zwei Bronzeplatten verschlossen.
Geschaffen wurde die heute kaum noch erwähnte Gedenkstätte von der seit 1971 freiberuflich in Ottendorf-Okrilla tätigen Bildhauerin Thea Richter (geb.1945), Mitglied der Sächsischen Akademie der Künste und Mitbegründerin der Dresdner „Sezession 89“.
Ein anderer Gedenkort ist die Skulptur „Trauerndes Mädchen am Tränenmeer“. Sie steht seit 2010 zur Erinnerung an die Opfer des 13. Februar 1945 neben der Feierhalle mit Blick auf den Ehrenhain. Sie wurde von der seit 1991 in Dresden lebenden polnischen Künstlerin Małgorzata Chodakowska geschaffen. Unbekannte Täter haben die Skulptur am vergangenen Wochenende beschädigt und umgestoßen. Da eine politische Motivation für die Tat nicht ausgeschlossen werden kann, hat die Soko LinX des PTAZ (Polizeiliches Terrorismus- und Extremismus- Abwehrzentrum) die weiteren Ermittlungen übernommen.
Am 13. Februar wird der Verein Denk Mal Fort! e.V. – Die Erinnerungswerkstatt Dresden auf verschiedenen Friedhöfen – auch auf dem Heidefriedhof – Gedenkveranstaltungen anbieten.
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