In der Erstaufnahmeeinrichtung in der Stauffenbergallee, die vom Freistaat betriebe wird, sind derzeit knapp 500 ukrainische Geflüchtete untergebracht. Aktuell gebe es noch keine konkreten Informationen, wann wie viele Personen der Stadt Dresden zugewiesen werden, heißt es aus dem Rathaus. Die Stadtverwaltung rechne mit kurzfristig mehr als 200 Personen, die unterzubringen sein werden.
Unterbringung von Geflüchteten
Bisher wurden 15 Flüchtlinge aus der Ukraine durch die Stadtverwaltung in einem Hotel untergebracht. Der Hotelbetreiber stellt diese Plätze kostenfrei zur Verfügung. Die Dresdner Hotelallianz hat ihre Soforthilfe zur Unterbringung Geflüchteter inzwischen von 300 Plätzen auf rund 800 Plätze aufgestockt. Erste Verträge seien geschlossen. Daneben, so ein Rathaussprecher, hätten viele Dresdnerinnen und Dresdner schutzsuchende Menschen aus der Ukraine in ihren Privatwohnungen aufgenommen.
Sozialbürgermeisterin Kristin Klaudia Kaufmann (Linke) zeigte sich tief beeindruckt von der Solidarität und dem Engagement für die Geflüchteten aus der Ukraine. „Ein herzliches Dankeschön an alle, die schnell und unbürokratisch Unterkünfte bereitstellen. Jeder Schlafplatz, von der Couch bis hin zum preisgünstigen oder gar kostenfreien Hotelzimmer, ist ein Lichtblick“, sagte sie.
Die schutzsuchenden Ukrainerinnen und Ukrainer sollen möglichst dezentral in Wohnungen untergebracht werden. Gesucht werden Ein- bis Fünfraumwohnungen mit Küche und Bad, im Idealfall möbliert. Unter www.dresden.de/ukraine-hilfe stellt die Stadt eine Checkliste für die Wohnungen bereit. Bislang sind 91 Wohnungsangebote von gewerblichen und privaten Vermietern bei der Stadt eingegangen.
Ukrainisches Kooperationscenter Dresden nimmt Arbeit auf
Seit gestern verfügt die Initiative „Ukrainisches Kooperationscenter Dresden“ über zwei komplett ausgestattete Büros. Sie wurden von der Stadt Dresden zur Verfügung gestellt. Die Initiative wurde von der „Plattform Dresden e. V.“ gemeinsam mit der Ukrainischen griechisch-katholischen Personalpfarrei St. Michel zu Dresden ins Leben gerufen. „Wir werden außerdem Mitarbeiter abstellen, die die Community unterstützen und mit den städtischen Einrichtungen vernetzen“, erklärte Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP). Gemeinsam mit den Wohlfahrtsverbänden sollen Anlaufstellen in der Stadt geschaffen werden, damit Geflüchtete erste Informationen erhalten und nach der langen Reise versorgt werden.
Kinderbetreuung
Ein zentrales Thema werde zukünftig in jedem Fall die Kinderbetreuung sein. Im Augenblick sind es vor allem Frauen mit ihren Kindern, die die Ukraine verlassen haben. Sabine Bibas, Betriebsleiterin Eigenbetrieb Kindertageseinrichtungen, betonte, dass freie Plätze in den Kindertageseinrichtungen vorhanden seien. „Die Betreuung sollte kein Problem sein. Bei Bedarf können sich die Eltern, bzw. Helfer an die Beratungs- und Vermittlungsstelle des Amtes für Kindertagesbetreuung wenden“, sagte sie. (Kontakt: Amt für Kindertagesbetreuung, Beratungs- und Vermittlungsstelle, Breitscheidstraße 78, Haus E, 01237 Dresden, Telefon 0351-4885051).
Допомога для України – Помощь для Украины
Infos auf russisch und ukrainisch sind auf der Homepage der Stadt Dresden zusammengefasst. Aktuell sucht die Stadtverwaltung noch aktiv nach Dolmetscherinnen und Dolmetschern oder Privatleuten, die zur Aufnahme von Flüchtlingen bereit sind. Bisher seien etwa 700 E-Mails eingegangen. Telefonisch ist die Koordinierungsstelle unter 0351-488 22 55 zu erreichen.
Aktuell stockt das Sozialamt mit seinen Partnern der Migrationssozialarbeit die Betreuungskapazität für Geflüchtete auf. Die Partner sind das Sächsische Umschulungs- und Fortbildungswerk e. V. (Region West), der Afropa e. V. (Region Nord), der Caritasverband für Dresden e. V. (Region Süd) und der Ausländerrat e. V. (Region Mitte).
DRK Dresden und ArcheNova bitte um Geldspenden
Auch wenn es für viele weniger persönlich und ungreifbarer erscheinen mag, sind Geldspenden tatsächlich in der gegenwärtigen Lage die beste und wirkungsvollste Art, um die humanitäre Hilfe im Ausland zu unterstützen, erklärte Lars Rohwer, Vorsitzender des DRK-Kreisverbandes Dresden e. V. Denn es gibt sowohl in der Ukraine als auch in den Grenzgebieten keine Kapazitäten seitens des Roten Kreuzes, nicht abgestimmte Lieferungen anzunehmen, zu lagern, auf Qualität zu prüfen und zu verteilen. Diese Sachspenden bleiben oft ungenutzt und erschweren ja blockieren sogar die humanitäre Arbeit.
Das DRK bittet um Spenden für die betroffene Bevölkerung: Deutsches Rotes Kreuz, IBAN: DE63370205000005023307, BIC: BFSWDE33XXX, Stichwort: Nothilfe Ukraine
Spenden sammelt auch die Dresdner Hilfsorganisation arche nova, mit der die Stadt seit Jahren zusammenarbeitet. Arche Nova hat langjährige Erfahrungen und Kontakte und unterstützt die befreundeten humanitären Helferinnen und Helfer in den Regionen Donezk und Luhansk. Aktuell wird die Verteilung von Wasser, Lebensmitteln und andere lebensnotwendigen Hilfsgütern in ostukrainischen Gemeinden vorbereitet. Dabei konzentriere man sich besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen wie ältere Menschen und Menschen mit Beeinträchtigungen, die nicht in der Lage sind, zu fliehen.
arche noVa – Initiative für Menschen in Not e. V. (arche-nova.org) Spendenkonto: arche noVa e.V., Bank für Sozialwirtschaft, IBAN: DE78850205000003573500, BIC: BFSWDE33DRE, Stichwort: Ukraine
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