Ein Schaufenster zur Bühne – Neues vom Kraftwerk Mitte

Die Arbeiten auf der Theaterbaustelle Kraftwerk Mitte liegen wieder im Plan. Auf einem Rundgang am Freitag haben sich der Intendant der Staatsoperette Dresden, Wolfgang Schaller, und Norbert Seidel vom tjg. Theater Junge Generation mit dem Geschäftsführer der Kommunalen Immobilien Dresden, Axel Walther, vom Fortschritt überzeugt. Im November sind Neubau und Maschinenhalle soweit, dass sie wind- und wetterdicht sind. Außerdem schreitet der Innenausbau voran. Dazu gehören aktuell Trockenbauarbeiten, der Einbau der Aufzüge und die Estricharbeiten. Die Rohinstallation der Haustechnik wird fortgeführt. Der Eröffnungstermin für die Theater im Dezember 2016 kann eingehalten werden, verspricht Projektleiter Florian Brandenburg.

Die rostige Corten-Stahl-Fassade soll dem Neubau einen industriellen Touch verleihen. Foto: M. Arndt

Die rostige Corten-Stahl-Fassade soll dem Neubau einen industriellen Touch verleihen. Foto: M. Arndt

Am Neubau ist die markante Corten-Stahl-Fassade an der Ost- und Südseite des Gebäudes an der Ehrlichstraße bis auf Restarbeiten fertiggestellt. Der Architekt wählte bewusst das rostig-braune Material, um den Industriecharakter des Areals zu unterstreichen, wie Brandenburg erklärt. Innerhalb des ersten Jahres werde die Fassade korrodieren, dann aber verlangsame sich der Korrosionsprozess auf fast Null. An der Westseite, Richtung Könneritzstraße, beginnen die Fassadenarbeiten im November. Der 31 Meter hohe Bühnenturm der Staatsoperette erhält eine Klinkerfassade. Während hier die Arbeiten noch in vollem Gange sind, ist die Klinkerfassade des 26 Meter hohen Bühnenturms des tjg bereits fertig. Am 26 Meter hohen Probenturm, in dem sich mehrere Probebühnen für tjg und Staatsoperette befinden, wird noch gebaut. Ein schöner Blickfang, besonders in den Abendstunden, wird eine große nach Westen – Richtung Bahnhof Mitte – ausgerichtete Glasfassade. Durch dieses sogenannte „Schaufenster“ können Neugierige künftig die Schauspieler bei den Proben beobachten.

Im Neubau befinden sich künftig die Probebühnen für das tjg und die Staatsoperette. Foto: M. Arndt

Im Neubau befinden sich künftig die Probebühnen für das tjg und die Staatsoperette. Foto: M. Arndt

Grundsätzlich gibt es für jede der vier Bühnen im Kraftwerk eine zugeordnete Probebühne gleicher Größe. Damit werden sehr gute Voraussetzungen für die künstlerische Probenarbeit geschaffen, denn je besser die Proben in Original-Dimensionen und -Abläufen stattfinden können, umso effektiver und zeitsparender kann die Schlussphase der Proben einer Neuinszenierung auf den eigentlichen Bühnen gestaltet werden.
„Das ist für uns eine deutliche Verbesserung zum jetzigen Zustand“, freut sich Norbert Seidel vom tjg. „Bisher müssen die Bühnenbilder in kleine Teile zerlegt werden, das kostet viel Zeit und frisst ganze Spieltage“, so Seidel. Für das tjg entstehen: eine Probebühne für die Hauptbühne, eine Probebühne für die Studiobühne und eine Probebühne für die Puppenbühne. Für die Staatsoperette gibt es eine Probebühne für die Bühne, einen Chorprobenraum, einen Orchesterprobenraum mit Tonstudio und einen Ballettprobenraum.

Das unter Denkmalschutz stehende Eckhaus an der Ehrlichstraße wird die Verwaltungszentrale für die Theater. Foto: M. Arndt

Das unter Denkmalschutz stehende Eckhaus an der Ehrlichstraße wird die Verwaltungszentrale für die Theater. Foto: M. Arndt

Weit voran geschritten ist die Sanierung des denkmalgeschützten Eckhauses an der Ehrlichstraße. Die Arbeiten an Dach, Fassaden und Fenstern wurden beendet. Innen finden derzeit Putzarbeiten statt. Auch wurde mit den haustechnischen Installationen begonnen. Hier sitzen künftig die Verwaltung der Theater und die Intendanz. Die Staatsoperette werde bereits nächsten Sommer das Verwaltungsgebäude beziehen, kündigt Intendant Wolfgang Schaller an. Volkstheater und Anziehungspunkt für Touristen soll die neue Staatsoperette sein, wünscht sich Schaller. Durch den neuen zentrumsnahen Standort verspricht sich der Intendant ein Viertel mehr Einnahmen. Gleichzeitig will er den Dresdnern „einen roten Teppich“ ins neue Haus ausrollen. „Wer jetzt für diese Spielzeit ein Abonnement erwirbt, ist in der Eröffnungsspielzeit zum gleichen Preis dabei“, verspricht Schaller.
Die Baukosten für den Kulturstandort Kraftwerk Mitte belaufen sich auf insgsamt 91 Millionen Euro. Projektpartner und -träger sind die Landeshauptstadt Dresden und die Kommunale Immobilien Dresden GmbH (KID). Die laufenden Arbeiten können hier per Webcam verfolgt werden.

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