Bombenverdacht im Ostragehege – Sperrgebiet am Dienstag ab 8 Uhr dicht – Entschärfung soll gegen 11 Uhr beginnen

„Dass es eine Bombe ist, sage ich erst, wenn ich sie gesehen habe“. Sprengmeister Holger Klemig erläuterte heute am Bombenverdachtsort auf dem Gelände der Kühlhaus Frigolanda Dresden am Messering im Ostragehege das Vorgehen der Experten vom Kampfmittelbeseitigungsdienst. Heute wird auf der 4 mal 5 Meter großen Fläche, wo in einer Tiefe von 2 bis 3 Metern die Fliegerbombe vermutet wird, der Asphalt Schicht für Schicht abgetragen. Parallel erfolgen Oberflächenmessungen mit einem Eisendetektor und Messungen mit Ferromagnetsonden in unterschiedlichen Tiefen. Dafür werden Löcher gebohrt und etwa sechs Zentimeter dicke Rohre in die Erde gelassen. „Gefährlich wird es erst, wenn der Asphalt weg ist“, sagt Klemig.

fliegerbombe luftbild

Im Zentrum des Sperrgebietes liegt das Geländer der Kühlhaus Frigolanda Dresden. Quelle: dresden.de

„Luftbilder und bisherige Messungen legen den Verdacht nahe, dass es sich wirklich um eine Bombe handelt“, sagt der Sprengmeister. Über die Größe könne er noch kein abschließendes Urteil abgeben. Die Luftbilder würden zeigen, dass der Einschlagkanal etwas größer sei, als bei einer 250-Kilogramm-Bombe. Dafür, so Klemig, könne es verschiedene Ursachen geben. Es müsse darum nicht zwingend eine größere, zum Beispiel eine 500-Kilogramm-Bombe sein.

Priorität beim Unschädlichmachen der Bombe habe die Handentschärfung. Gelinge es, den Zünder zu entfernen, sei die Bombe transportfähig und könne in die Anlage zur Kampfmittelzerlegung nach Zeithain gebracht werden. „Wir sind aber auch auf eine kontrollierte Sprengung vor Ort vorbereitet“, betonte Klemig.

Die Entschärfung am Dienstag beginnt, wenn die Polizei meldet, dass das Sperrgebiet geräumt ist. „Wir planen, die Kontrollen bis 11 Uhr abzuschließen“, sagte Thomas Geithner, Sprecher der Polizeidirektion Dresden. Im Dresdner Rathaus sind seit dem Freischalten des Bürgertelefons am vergangenem Donnerstag mehr als 800 Anrufe eingegangen, erklärte Pressesprecher Kai Schulz. Das Telefon sei heute bis Mitternacht erreichbar und werde ab Dienstagmorgen bis zum Abschluss des Einsatzes rings um die Uhr für Fragen der Einwohner besetzt sein. „Wir wissen nicht genau, wann die Bombe entschärft ist“, betonte Schulz und bat die Einwohner, sich auch auf eine auswärtige Übernachtung zum Mittwoch einzurichten.

Etwa 200 Beschäftigte der Stadtverwaltung, darunter 80 Personen aus dem Ordnungsamt, seien im Einsatz. Mitarbeiter des Sozialamtes würden sich um die Notunterkünfte kümmern, das Amt für Wirtschaftsförderung stehe für Fragen der Unternehmer im Sperrgebiet zur Verfügung. Auch die 21 Freiwilligen Feuerwehren der Stadt sind morgen in Alarmbereitschaft, um Polizei und Stadtverwaltung zu unterstützen, sagte Michael Katzsch vom Amt für Brand- und Katastrophenschutz.

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