Seit heute Abend leuchtet im Rathaus Pieschen ein ganz besonderer Stern. Er hat 50 Zacken und ist ein Geschenk der Herrnhuter Brüdergemeine (es heißt wirklich Gemeine und nicht Gemeinde), die ihren Sitz in der Oschatzer Straße hat. Gemeinsam mit Einwohnern haben die Gemeinemitglieder Anfang November den Stern gebastelt. Christian Wintrich, Leiter des Stadtbezirksamtes, war dabei. Drei der Zacken hat er selbst gefertigt. Heute freute er sich, dass ins Rathaus wieder eine vorweihnachtliche Stimmung einzog. Der sonst übliche Tannenbaum im Rathaus-Eingangsbereich sei vor vier Jahren einer Brandschutzüberprüfung zum Opfer gefallen. Darum sei er froh über das Angebot der Herrnhuter Gemeine gewesen, einen Stern für das Rathaus zu spenden. Um dem Denkmalschutz gerecht zu werden, wurde unter der mehr als einhundert Jahre alten Decke ein Seil gespannt, an dem nun der Stern hängt.
„Es ist kein klassischer Herrnhuter Stern“, betonte Franziska Gramm, Mitglied im Ältestenrat der Herrnhuter in Pieschen. Ein Stern mit 50 Zacken sei etwas ganz Besonderes. Es habe sie begeistert, mit wieviel Eifer die fast zwanzig Bastler den Stern gefertigt haben. „An einem Nachmittag, das hätte ich nicht gedacht“, sagte sie. „Wir möchten mit diesem Stern die Gemüter unserer Nachbarn in der Advents- und Weihnachtszeit erfreuen“, fügte Pfarrerin Henna van Hell hinzu und lud die Pieschener ein, sich über das Gemeindeleben der Herrnhuter in der Oschatzer Straße zu informieren. Gemeinsam mit Franziska Gramm hatte sie die Arbeit der Gemeinde, die in diesem Jahr ihr 40-jähriges Bestehen feiert, Ende Oktober auf einer Sitzung des Stadtbezirksbeirates vorgestellt.
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