Auszeichnung der Deutsche Umwelthilfe für Gemeinschaftsgarten „weltchen“

Der Gemeinschaftsgarten „weltchen“ in Mickten ist als Projekt der „UN-Dekade biologischen Vielfalt“ im Sonderwettbewerb „Soziale Natur – Natur für alle“ ausgezeichnet worden. Die Preisübergabe hatte bereits Ende April im kleinen Rahmen stattgefunden. Eigentlich sollte sie am Ende des Garten- und Holzworkshops, zu dem auch das Saisoneröffnungsfest geplant war, verliehen werden. „Doch nun ist alles ganz anders gekommen, wie so vieles in diesen Tagen“, sagt Barbara Ott, die den Preis für die vielen Weltchen-Aktiven entgegennahm. Sie begleitet das Gemeinschaftsgartenprojekt für die evangelisch-lutherische Laurentius-Kirchgemeinde, deren Grund und Boden das Weltchen mit seinen rund 2000 Quadratmetern kostenlos nutzt. Alle, die sonst vor Ort gern zugeschaut hätten, können jetzt in einem Video doch noch mit dabei sein.

Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen (Grüne) überbrachte die Auszeichnung und gratulierte. „Das ,weltchen‘ bringt eine Vielzahl von Menschen zusammen, jeden Alters, jeden Glaubens und jeder Herkunft. Das ,weltchen‘ versteht sich selbst als Ort des Gärtnerns, als Ort der Begegnung und als Ort der Bildung“, sagte die Umweltbürgermeisterin. Gerade die Kooperationen mit Kindertagesstätten, mit Vereinen und einer Grundschule und die Öffnung für Asylsuchende trage wesentlich dazu bei, dass Vielfalt gelebt wird – in der Natur und zwischen den Menschen. „Deswegen haben der Gemeinschaftsgarten, die Kirchgemeinde und diejenigen, die den Garten mit voller Leidenschaft organisieren, den Preis verdient“, betonte Jähnigen.  „Wir freuen uns riesig“, sagte Florian Reißmann, Vorsitzender des Kirchenvorstands der Gemeinde. Mit dem Weltchen sei ein „toller Fleck entstanden, auf dem naturnahe Gartenbewirtschaftung lebendig gemacht wird“, fügte er hinzu.

Obstbäume und Blühsträucher im weltchen. Foto: W. Schenk

„Seit dem Frühjahr 2015 ist aus einem verwilderten Brombeerwäldchen ein erholsamer Garten entstanden, der unabhängig von Alter, Nationalität, Bildungsgrad, Glaubens- oder Religionszugehörigkeit jeden zum Verweilen, Spielen, Mitgärtnern einlädt und dank Barrierefreiheit auch für Rollstuhlfahrer nutzbar ist“, erläutert Barbara Ott. Im Frühjahr 2019 habe man von dem Wettbewerb der Vereinten Nationen erfahren und eine Bewerbung abgeschickt. Das Anliegen der Freizeitgärtner habe gut zu der UN-Dekade für biologische Vielfalt gepasst. Mit der Aktion sollte die Bedeutung der Artenvielfalt für unser Leben bewusst gemacht und entsprechendes Handeln angestoßen werden. „In unserem Garten werden alte, vorwiegend samenfeste, Gemüsesorten, Bauerngartenpflanzen, Kräuter und Wildkräuter angebaut und weitergegeben“, sagt Ott. Die Samen- und Pflanzentauschbörsen des Dresdner Gartennetzwerkes würden für den Austausch und die Weitergabe der Samen- und Pflanzen genutzt. Das Weltchen biete Schutzräume für Pflanzen und Insekten durch abgetrennte Bereiche und trage somit zur Artenvielfalt bei.

Entspannen nach der Gartenarbeit. Die Hängematten sind private Spenden. Foto: W. Schenk

Der Gemeinschaftsgarten bietet viele Möglichkeiten, um aktiv zu werden. Auf den urbar gemachten Flächen werden Gemüse, Kräuter, Blumen und Obst angebaut. Hochbeete, ein Recycling-Gewächshaus, Komposthaufen und Material für Kastenbeete oder Gärtnern in Säcken stehen zur Verfügung. Es gibt eine Feuerstelle und einen selbstgezimmerten, gut gefüllten Holzschober. Eine Balancierstrecke, Sandkasten, Kletterbäume und viel Platz machen den Ort für Eltern und Kinder besonders attraktiv. Monatliche Planungstreffs organisieren das Gartenjahr. Von März bis November gibt es feste Gartenzeiten.

In Dresden seien bereits sieben „Projekte der Artenvielfalt“ entwickelt worden, sagte Jähnigen. Darunter finden sich Projekte wie der Muschelschutz oder die wissenschaftliche Entwicklung von Umsetzungsstrategien für mehr Artenvielfalt in Städten, aber auch das Zschonergrundbad und die Initiative „Biene sucht Blüte“.

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