Am vergangenen Sonnabend hat Peter Haschenz die Flugsaison eröffnet. Mit seinem Ultraleichtflugzeug war er anderthalb Stunden über Dresden unterwegs. „Von oben sah alles aus wie sonst“, sagt er im Gespräch. Die Autobahnen seien wieder gut befahren, an den Baustellen zeigten sich erste Staus. Das war vor zwei oder drei Wochen ganz anders. Zeitweise fühlten sich die Autofahrer fast verlassen, wenn sie weder vor sich, noch um Rückspiegel ein anderes Fahrzeug sehen konnten.
Für Peter Haschenz war es nach der Winterpause der erste Flug. Er hätte auch im Winter fliegen können, vorausgesetzt, die Piste ist in Ordnung. „Aber es hat nie gepasst. Wenn ich Zeit hatte, war es zu kalt oder das Wetter schlecht und wenn ich Zeit hatte, spielte das Wetter grad nicht mit“, erinnerte er sich. Und dann kam Corona und der Flugplatz Langhennersdorf, wo sein Flugzeug steht, war, wie alle Anlagen von Sportvereinen, bis 6. Mai geschlossen. Die Versuche des Deutschen Aero Clubs, des Dachverbandes der Deutschen Luftfahrtverbände, schon am verlängerten Wochenende um den 1. Mai den Flugbetrieb wieder zu erlauben, waren an den Sportministern der Länder und der Bundesregierung gescheitert.
Für die Flugvorbereitung und den Start seines „Storch 582“ benötigt der begeisterte Hobbyflieger keine Hilfe und keinen zusätzlichen Service auf dem Flugplatz. „Das kann ich alles allein machen“, sagt er. Um über Dresdens Stadtzentrum kreisen zu können, muss er sich aber die Einfluggenehmigung der Fluglotsen einholen, weil es sich um eine Kontrollzone handelt. Am Sonnabend schickte ihn der Lotse zunächst in eine Warteschleife, weil gerade ein Flugzeug auf dem Landeanflug zum Flughafen Dresden-Klotzsche war. „Da habe ich in der Zeit Aufnahmen über Bühlau gemacht“, meinte er.

Fast fertig: Das Hafencity-Hotel (links) und die Citybeach-Sommerterrasse nebenan. Foto: Peter Haschenz, 8. Mai 2020
Für vier Flugstunden reicht eine Tankfüllung. So lange sei er beim ersten Mal nicht unterwegs gewesen. Dennoch konnte er die Veränderungen auf vielen Baustellen im Stadtbezirk Pieschen und in der Leipziger Vorstand festhalten. Für die Aufnahmen aus etwa 600 Metern Höhe hat sich der 70-Jährige seine eigene Technik entwickelt. In die Seitenscheiben des Ultraleichtflugzeuges sind extra Fotofenster eingebaut. Wenn er die Kamera mit beiden Händen hält, klemmt der Steuerknüppel zwischen den Knien, das Seitenruder bedient er mit dem Fuß. „Und die Hände sind frei zum fotografieren“. Und die Redaktion von „Pieschen Aktuell“ sagt „Danke“ für die tollen Luftaufnahmen.
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