Weichen für Wohnungsbau an der Sternstraße in Mickten gestellt

Der Bau von 460 Wohnungen an der Sternstraße in Mickten ist gestern ein großer Stück näher gerückt. Der Bauausschuss hat dem Vorhaben gestern zugestimmt. Am 4. November dagegen hatten die Stadträte das Vorhaben vertagt. Grund: Das Stadtplanungsamt habe nicht ausreichend über das Projekt informiert. „Wir war über schon getroffene Absprachen nicht informiert. Im Ausschuss wurde gesagt, dass jetzt nichts mehr geändert werden kann“, erklärt Vincent Drews von der SPD-Fraktion die Situation. Innerhalb von drei Wochen hat sich das Blatt zum Guten gewendet, weil sich alle Beteiligten an einen Tisch gesetzt haben. „Wir haben gemerkt, dass es zwischen dem Stadtplanungsamt und den Stadträten keine Kommunikation gegeben hat“, blickte Architekt Norbert Linnemann, der mit dem Büro Lineararchitekten die Sternstraße Grundstücksgesellschaft aus Freiburg als Investor vertritt, gestern zurück. Jetzt haben man gemeinsam eine Lösung gefunden, „bei der alle erhobenen Hauptes den Tisch verlassen können“, sagte er.
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Fakten zum Wohnbau-Projekt Sternstraße:

  • etwa 460 Wohneinheiten, in 3 Bauabschnitten
  • 500 PKW-Stellplätze in 3 Tiefgaragen
  • primär attraktive familiengerechte Wohnungen von 80 – 120 m²
  • Mietpreise zwischen 8,50 und 10 Euro/Quadratmeter
  • 15 rollstuhlgerechte Wohnungen
  • 2 Carsharing-Stellplätze
  • 5 % der Parkplätze mit Option Ladestation für E-Auto
  • Flachdachbereiche mit extensiver Begrünung
  • öffentliche Fahrradbügel
  • Hochwasserschutz: Erdgeschoss-Fußboden im Mittel etwa 1,00 Meterüber HQ100, Pegel 2002 (9,24 Meter)
  • Gesamtinvestition: 95 – 100 Millionen Euro
  • geplanter Baubeginn: Sommer 2016
  • 1. Bauabschnitt – 18 -20 Monate
  • Fertigstellung aller drei Bauabschnitte – 2020[/box]

Thomas Löser, Mitglied im Bauausschuss für die Grünen erläutert, was für die Vertreter der rot-grün-roten Stadtratsmehrheit wichtig war. „Unser Knackpunkt war der Mietpreis. Wir mussten aber einsehen, dass bei dem fortgeschrittenenen Planungsstand ein Anteil von 15 Prozent der Wohnungen zu einem Mietpreis von 7,50 Euro/Quadratmeter nicht mehr möglich war“, sagte Löser.

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Architekt Norbert Linnemann: Alle haben erhobenen Hauptes den Tisch verlassen. Foto: W. Schenk

Aber es konnten andere Ziele erreicht werden, wie zum Beispiel ein gesicherter Anteil rollstuhlgerechter Wohnungen, eine bessere Infrastruktur für Carsharing und E-Autos und eine Investitionszusage für eine Kindertagessstätte. Das bestätigte auch Linnenmann. „Wir werden uns mit 300.000 Euro am Bau einer Kita beteiligen und setzen dabei auf einen Baubeginn bis 2019. Insgesamt bewegen sich die ausgehandelten Zugeständnisse im Rahmen von rund einer Million Euro“, sagte der Architekt.

Veit Böhm, CDU-Stadtrat aus Pieschen, ist vor allem froh, dass statt der geplanten Sechsgeschosser jetzt Wohnhäuser mit fünf Etagen und einem Staffelgeschoss entstehen. Der Investor habe die FLäche im letzten Geschoss um 25 Prozent reduziert. Auch der Kompromiss zwischen Wohnen und den bereits ansässigen Gewerbebetrieben sei gut gelungen, betonte er.

Wenn sich alle bewegen, kann es schnell gehen, so das Fazit von Martin Schulte-Wissermann von den Piraten. Der nächste Schritt ist nun die Offenlegung des Bebauungsplans. Wenn der Stadtrat dann im 1. Quartal 2016 grünes Licht gibt, stehe einem Baubeginn im Sommer nichts mehr im Wege, zeigte sich Linnemann sicher.

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In drei Bauabschnitten sollen rund 100 Milionen Euro investiert werden. Quelle: dreden.de

Im Mika-Quartier weitere 900 Wohnungen geplant

In den nächsten fünf bis sechs Jahren plant ein weiterer Investor den Bau von rund 900 Wohnungen zwischen der Kaditzer Flutrinne und dem Elbepark. Bauherren des MiKa-Quartier genannten Projektes sind der deutsch-schweizerische Entwickler Townscape und die Firma Sassenscheidt aus Iserlohn. Im 1. Bauabschnitt seien bis Ende 2017 etwa 180 Wohnungen mit einer Gesamtwohnfläche von 15.500 Quadtratmetern in drei  sechsgeschossigen Bauteilen geplant. 35 Millionen Euro sollen investiert werden. Im 2. Bauabschnitt seien auch Stadthäuser vorgesehen. Das Projekt war Ende September im Bauausschuss präsentiert worden.

800 Reisebusse pro Tag zum Striezelmarkt – Sieben Bushalteplätze in der Kreuzstraße 4

Die Landeshauptstadt bereitet sich auf den Touristenansturm in der Striezelmarkt-Zeit vor. Die Verkehrsplaner rechnen mit etwa 800 Reisebussen pro Tag, die in der Vorweihnachtszeit das Stadtzentrum ansteuern. Von Mai bis September seien es durchschnittlich 100 Reisebusse täglich. Zum Aus- und Einsteigen der Fahrgäste bietet die Stadt während der Marktzeit zusätzlich sieben gebührenfreie Bushalteplätze auf der Rathausseite in der Kreuzstraße an. Sie sind erreichbar über St. Petersburger Straße, Dr.-Külz-Ring und Schulgasse. Die Navigationsadresse lautet Kreuzstraße 4.

Für die bessere Planung von Reiseveranstaltern und Gästen gibt es das neu aufgelegte deutsch-englische Faltblatt  „Parken mit dem Reisebus – Parking for Coaches“ und dazu den aktuellen Einleger zum Bushalten und -parken während des Striezelmarktes. Das soll zeitraubende Irrfahrten durch die Stadt vermeiden.

Zum längeren Aufenthalt müssen die Reisebusse allerdings die meist gebührenpflichtigen Busparkplätze angesteuern. Zur Auswahl stehen zentrumsnah Flächen an der Ammonstraße, an der Marienbrücke und an der Pieschener Allee. Insgesamt bietet Dresden über zwanzig verschiedene Halte- und Parkplätze im Stadtgebiet mit rund 240 Stellflächen für Busse an.
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Service:

>> Bestellung der Faltblätter „Parken mit dem Reisebus – Parking for Coaches“, Abteilung Verkehrsentwicklungsplanung im Stadtplanungsamt – Telefon (03 51) 4 88 34 51, Telefax (03 51) 4 88 34 73 oder E-Mail stadtplanungsamt@dresden.de

>> Aktuelle Informationen zur Verkehrsleitung für Busse
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Neues Umspannwerk in Kaditz: Stromversorgung sicherer – Lärmbelastung reduziert

Nach zweijähriger Bauzeit hat die Drewag Netz den Ersatzneubau des Umspannwerkes Dresden-Kaditz fertiggestellt. Für etwa 20.000 Haushalte und Firmen in den Stadtteilen Kaditz, Übigau, Trachau und Pieschen, darunter Unternehmen wie der Elbepark, die Stadtentwässerung Dresden, das Krankenhaus Neustadt und das Trafowerk von Siemens haben nun eine stabile Stromversorgung . Damit, so Unternehmenssprecherin Gerlind Ostmann, sei die Modernisierung der insgesamt 13 Umspannwerke in Dresden abgeschlossen.

Drewag Umspannwerk Kaditz schaltanlage
Die gasisolierte Schaltanlage läuft bei minus 40 Grad und braucht deutlich weniger Platz als die alte luftgekühlte Anlage. Foto: W. Schenk

In der Fürstenhainer Straße, inmitten von Wohnhäusern und Kleingärten ist es jetzt deutlich ruhiger geworden. Die Lüfter in der Anlage sind um das vierfache leiser, sagte Michael Meyer, Gruppenleiter Netzbetrieb bei der Drewag Netz. Auch das sei Bestandteil der Investition von fünf Millionen Euro gewesen. Bis auf den Hochspannungsmast ist alles neu auf dem Gelände des Umspannwerkes. Auch der Rasen innen und außerhalb des Zaunes.

Zu der neuen Anlage gehören eine gasisolierte 110-kV-Schaltanlage, zwei große Transformatoren, ein neues Betriebsgebäude für die Mittelspannungsanlagen sowie die dazugehörige Steuerungstechnik und Hilfs- und Nebenanlagen. Beim Ortstermin wird schnell klar: Der 56-jährige Gruppenleiter kennt jede Schraube und jeden Draht auf dem Gelände. Nächstes Jahr feiert er 40-jähriges Betriebsjubiläum. Das 1976 ans Netz gegangene Umspannwerk in Kaditz in das kleinste der Drewag. Der Beton habe gebröckelt, die Schaltanlagen seien verschlissen gewesen, sagt Meyer. Die größte Herausforderung beim Umbau seien der geringe Platz und der laufende Betrieb gewesen. Alle wichtigen Bestandteile des Umspannwerkes seien doppelt vorhanden.

Drewag Umspannwerk Kaditz batterien
Die Steuerungstechnik wird aus mehr als 150 Batteriezellen mit Strom versorgt. Foto: W. Schenk

Neben der Schaltanlage stehen zwei 80 Tonnen schwere Transformatoren. „Von unterschiedlichen Herstellern“, betont der Fachmann. Das gehöre zur Ausfallstrategie. In jedem Transformator befinden sich etwa 20 Tonnen Öl, der Rest sind Kupfer und Eisen. Die gasisolierte Schaltanlage sei für Temperaturen von minus 40 bis plus 50 Grad Celsius getestet. So könne sie im Winter auch eine dicke Eisschicht verkraften.

Die Steuerungstechnik hängt nicht am Stromnetz, sondern wird von zwei großen Batteriekomplexen mit mehr als 150 Batteriezellen gespeist. Somit kann die Anlage auch bei einer Havarie etwa zehn Stunden weiter laufen. Das Umspannwerk wird von der Zentrale aus gesteuert. Alle sechs bis acht Wochen finden Inspektionen statt. Die Überwachungskameras, das betont Meyer, würden nur das Innengelände zeigen. Vorbereitet sei man auch auf die Erweiterung des Versorgungsgebietes – durch Wohnungsneubau oder weitere Firmenansiedlungen. Einige Schaltschränke mit der Aufschrift Reserve sind bereits eingerichtet. Die Lebenszeit eines Umspannwerkes, so Meyer, liege bei etwa 60 Jahren.

 

 

Historische Fahnenmasten stehen wieder am Goldenen Reiter

Die historischen Fahnenmasten stehen seit heute wieder auf dem Neustädter Markt. Die Postamente, die alte Monarchen zeigen, wurden renoviert und geben den Masten nun Stabilität. Die Fahnenmasten mit ihren Sockeln und Reliefs zeigen Kaiser Wilhelm I. sowie den sächsischen König Albert. Errichtet wurden sie 1893 zum Gedenken an den Besuch des Kaisers in Dresden auf der Hauptstraße.

Die Masten waren im Frühjahr 2014 demontiert worden, weil die innliegende Stahlhalterung von Rost zerfressen war und die Masten bei Wind schon bedrohlich schwankten. Die Standsicherheit war nicht mehr gewährleistet. Das hatte eine Messung des Instituts für Massivbau – Otto-Mohr-Laboratorium der Technischen Universität Dresden sowie eine Begutachtung bzw. statische Nachweise des Büros Engelbach + Partner ergeben.

Heute Vormittag wurden die historischen Fahnenmasten am Goldenen Reiter wieder aufgestellt. Die bronzenen Postamente und die Stahlhalterung im Inneren wurden zuerst montiert, dann die etwa 20 Meter langen Fahnenstangen eingesteckt.

Beide Masten sind in einer Stahlkonstruktion eingespannt, mit vier Ankern in Sockel und Fundament. Diese Konstruktion war stark korrodiert und ist nun erneuert, als Edelstahl-Schweißkonstruktion in der Geometrie der alten Konstruktion. Die Bronzepostamente, das sind die äußeren Verzierungen, wurden gereinigt und neu konserviert. Die grüne Patina wurde erhalten. Die Seilzugsysteme wurden aufgearbeitet und ergänzt, damit dort zukünftig auch wieder Fahnen zu besonderen Anlässen angebracht werden können. Außerdem erhielten die Wappenaufsätze der Fahnenmasten eine neue Vergoldung. Insgesamt finanzierte die Stadt Dresden das Projekt mit rund 110.000 Euro.

(mit freundlicher Unterstützung von neustadt-geflüster)

Wehlener Straße ab Sonntag frei – Linien 4 und 6 fahren wieder durch

Ab Sonntag fahren die Straßenbahnen auf den Linien 4 und 6 wieder auf ihren planmäßigen Strecken nach Laubegast und Niedersedlitz. Während die Bahnen ab 3.30 Uhr rollen, erfolgt die Freigabe für den Autoverkehr auf der Wehlener Straße etwas später im Tagesverlauf. Zurzeit läuft die Fertigstellung des Bauabschnittes auf Hochtouren – Fußgängerwege werden gepflastert, die Fugen an den neuen Gleisen mit Bitumen verschlossen, Oberleitungen gespannt und Bäume gepflanzt.

„Damit ist das Liniennetz der Dresdner Verkehrsbetriebe noch vor der verkehrsreichen Adventszeit frei von baustellenbedingten Umleitungen“, erklärte heute DVB-Geschäftsführer Reiner Zieschank. Einzige Großbaustelle bleibt über die Wintermonate die Albertbrücke.

Umsatzverluste bei Händlern wegen Vollsperrung

Wehlener Straße 1211 baum
Pflanzten gemeinsam einen der 22 neuen Bäume: Konditorin Synke Gradel, die DVB-Vorstände Lars Seiffert und Reiner Zieschank sowie Reinhard Koettnitz, Straßen- und Tiefbauamt. Foto: W. Schenk

Besonders froh über das Ende der Bauarbeiten vor ihrem Geschäft ist Konditormeisterin Synke Gradel. Es sei eine harte Zeit gewesen, meinte sie. Etwa vierzig Prozent des Umsatzes habe sie während der Vollsperrung seit Juli eingebüßt. Aber auch die davorliegenden Monate während der Sanierung der anderen Straßenabschnitte hätten das Geschäft negativ beeinflusst. Pech, dass auch vor der Filiale in Cotta gebaut wird. Der Familienbetrieb hat die Zeit ohne Entlassungen überstanden. „Jetzt können wir aufatmen“, sagte Synke Gradel heute. Zum kleinen Buffett beim Vor-Ort-Termin heute gab es von den Anwesenden hochgelobte Zitronentörtchen und Petit Fours aus ihrer Konditorwerkstatt. Gradel lobte aber auch die Bauarbeiter, die nicht nur gute Kunden waren, sondern auch viel möglich gemacht hätten. Schließlich wurden alle Leitungen in dem Straßenzug neu verlegt. Dafür, so erläutert Zieschank, der auch Chef der Drewag ist, müssen zuerst Überganglösungen für Strom, Wasser, Abwasser und alle andere Medien gelegt werden, bevor die teils einhundert Jahre alten Leitungen aus der Erde geholt werden konnten. Jetzt, so der Drewag-Chef, sei alles neu und halte mindestens weitere einhundert Jahre.

Sieben Bäume gefällt, 22 neu gepflanzt

Von März bis Juli 2015 hatten die Bauarbeiter die Ludwig-Hartmann-Straße von Grund auf saniert, seit 1. Juli ging es auf der Wehlener Straße im Abschnitt zwischen Ludwig-Hartmann-Straße und Ankerstraße weiter. Mit den jeweiligen Vollsperrungen habe man gute Erfahrungen gemacht, meinte Reinhard Koettnitz, Chef des Straßen- und Tiefbauamtes. Ein Drittel bis ein Viertel der Zeit sei dadurch eingespart worden, zeigte er sich sicher.

Während der Bauzeit fuhren Busse nach Laubegast und Niedersedlitz. Zwanzig Busse, so DVB-Vorstand Lars Seiffert. Ein Teil der Fahrer werden ab Sonntag auf die Straßenbahnen wechseln, sie seien „Kombifahrer“.

Wehlener Straße 1211 haltestelle
Zwei neue barrierefreie Stationen wurden am Johannisfriedhof gebaut. Foto: W. Schenk

In dem jetzt fertig gestellten Abschnitt wurden nicht nur alle Leitungen neu verlegt, Hinzu kamen der Fahrbahnaufbau, die Rekonstruktion von Fußwegen, die Einordnung von Fahrradwegen sowie eine neue öffentliche Beleuchtung. Sieben Bäume mussten gefällt werden. 22 Bäume sind neu gepflanzt.  Für die Straßenbahn verlegten die Bauleute auf rund 375 Metern Doppelgleis etwa 1.500 Meter Rillenschiene. Die Befestigung erfolgt als so genannte feste Fahrbahn. Dazu gießt man einstellbare und federnd gelagerte Schienenbefestigungen in ein Betonbett. So ergibt sich eine Lebensdauer des Gleisbettes von mehr als fünfzig Jahren. Verschlissene Schienen lassen sich später mit wenig Aufwand wechseln. Bei den neuen Straßenbahnschienen berücksichtigten die Bauarbeiter auch gleich den etwas größeren Gleisabstand von drei Metern für die nächste Fahrzeuggeneration. Die stadteinwärts gelegene Haltestelle „Ludwig-Hartmann-Straße“ sowie die beiden neuen Stationen „Johannisfriedhof“ in Höhe der Einmündung zur Berggießhübler Straße sind nun barrierefrei. Ausgestattet mit Unterständen, modernen Bänken und elektronischen Abfahrtstafeln kann dort ebenerdig ein- und ausgestiegen werden. Radfahrer dürfen über den Bahnsteig fahren. In die Kosten der Baustelle von insgesamt 5,0 Millionen Euro teilen sich Stadt Dresden, DVB und Versorgungsunternehmen. Die Verkehrsbetriebe übernehmen etwa 2,5 Millionen Euro, der Freistaat Sachsen beteiligt sich mit 1,6 Millionen Euro am DVB-Anteil.

Ein Video zeigt, wie es 2010 auf dem Streckenabschnitt aussah – ab Minute 7:00:

Seit drei Jahren wird er gesamte Straßenzug saniert. Begonnen wurde 2013 zwischen Fetscherplatz und Bergmannstraße. Ein Jahr später folgte der Abschnitt über Pohlandplatz bis zur Ludwig-Hartmann-Straße.

2016 gehen die Bauarbeiten weiter. Zunächst muss in Vorbereitung des Schulneubaus auf dem Gelände des ehemaligen Straßenbahnhofes Tolkewitz die Kipsdorfer Straße rekonstruiert werden. Parallel dazu entsteht süd-östlich der Schule eine neue Gleisschleife für Straßenbahnen. Sie soll das bisherige Wendedreieck auf der Schlöhmilchstraße ersetzen. Die Gleisschleife wird 2017 ins DVB-Netz eingebunden. Dann geht der Ausbau auch auf der Wehlener Straße in Richtung Wasserwerk Tolkewitz weiter.

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Flüchtlinge in Laubegast: Aufruf zu Protest im Stadtrat – Hilfsangebote von Laubegast ist bunt

Die Unterbringung von Flüchtlingen im ehemaligen Hotel Prinz Eugen in Laubegast hat zu Proteste einerseits und klaren Bekundungen zu Hilfsangeboten andererseits geführt. Die „Bürgerinitiative Mein Laubegast“ und andere Gegner der Flüchtlingsunterkunft mobilisieren ihre Anhänger zu Protesten während der Stadtratssitzung am Donnerstag. „Die Plätze sind begrenzt, seid rechtzeitig da“, heißt es bei „Mein Laubegast“. Die Stadträte werden sich morgen in einer von der AfD-Fraktion beantragten Aktuellen Stunde mit den „Weiteren Planungen der Landeshauptstadt Dresden bei der Asylbewerber-Unterbringung“ beschäftigen.

Gestern Abend hatten sich 200 bis 300 Anwohner und Gegner zum Protest vor dem Hotel Prinz Eugen in Laubegast eingefunden. Mehrere Redner haben sich dabei gegen die Einrichtung einer Flüchtlingsunterkunft ausgesprochen. Die Aktion sei grundsätzlich störungsfrei verlaufen, so ein Polizeisprecher. Allerdings sei bei einem Vorfall am Rande ein 18-Jähriger mit einem Unbekannten in Streit geraten und durch Schläge leicht verletzt worden. Die Polizei ermittelt.

Das Netzwerk „Laubegast ist bunt“ fühlt sich auf die Ankunft der Flüchtlinge gut vorbereitet. „Nachdem im Januar 2015 die Entscheidung zum Hotel Prinz Eugen verschoben worden war, haben wir unserer Aktivitäten nicht eingestellt“, erklärt Netzwerk-Koordinator Claus Dethleff. Drei mal pro Woche werde Sprachtraining für Flüchtlinge angeboten, Begegnungen in der Kirchgemeinde wurden organisiert, demnächst soll eine Fahrradwerkstatt eröffnet werden, schildert Dethleff die Arbeit der etwa 30 bis 50 Aktiven. Gemeldet hätten sich insgesamt fast 250 freiwillige Helfer. Die Hilfsangebote würden gut angenommen, die Flüchtlinge kamen in den letzten Monaten aus anderen Teilen der Stadt. In den vergangenen Monaten habe man viele Kontakte zu anderen Initiativen geknüpft und Erfahrungen gesammelt. „Die Struktur ist da. Das zahlt sich jetzt aus“, sagt Dethleff.

Die Fahrradwerkstatt soll beim Verein „Lernen und Arbeiten“ in der Salzburger Straße entstehen. Dort werden bereits Asylbewerber betreut. In der Werkstatt können gespendete Fahrräder repariert oder neu zusammengebaut werden. Dafür gebe es Anleitung von freiwilligen Helfern. Auch eine Einweisung in die Verkehrsregeln gehöre dazu. Die Fahrräder könnten für verträgliche Preise gekauft werden. Dann würde den neuen Eigentümern ein „Besitz-Zertifikat“ ausgestellt, damit sie jederzeit nachweisen können, dass sie rechtmäßige Besitzer der Räder seien, erklärt Dethleff. Er wird morgen über die Erfahrungen des Netzwerkes „Laubegast ist bunt“ in der Aktuellen Stunde im Stadtrat sprechen. Die SPD-Fraktion Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hat ihn eingeladen, ihre Redezeit dafür zu nutzen.

Ehemaliges Hotel Prinz Eugen in Laubegast wird Asylunterkunft

In das ehemalige Hotel Prinz Eugen in Laubegast werden noch in diesem Jahr Flüchtlinge einziehen. Der Aufsichtsrat der Stesad hat gestern den Plänen zugestimmt, das Hotel von einem privaten Eigentümer zu erwerben, teilte heute ein Rathaussprecher mit. Die Stesad ist ein Tochterunternehmen der Stadt und will die Einrichtung für die Unterbringung von Asylbewerbern an die Stadt weitervermieten. Die Sächsische Zeitung nennt 3.1 Millionen Euro als Kaufpreis, bei mopo24.de heißt es 3,6 Millionen Euro. Die Stadt will den Kaufpreis nicht nennen.  „Über die Kaufpreissumme wurde vorläufig Stillschweigen vereinbart“, heißt es.

Nach Informationen von menschen-in-dresden.de hatte Finanzbürgermeister Hartmut Vorjohann gestern im Stesad-Aufsichtsrat anhand von verschiedenen Rechenmodellen erläutert, dass der Erwerb des Hotels unterm Strich für die Stadt vorteilhafter als ein Mietvertrag sei. Es sei lange darüber debattiert worden, meinten Insider.

„Da das Objekt keine größeren Umbauten benötigt und umgehend bezugsfertig ist, kann die Stadt nach Erwerb und Eintragung ins Grundbuch ab Ende des Jahres 47 Zimmer für etwa 115 asylsuchende Menschen bereitstellen“, heißt es heute in einer Mitteilung aus dem Rathaus. Für die nächsten Tage wurde eine  Bürgerversammlung vor Ort angekündigt, auf der Details zum Erwerb und zur Nutzung und zum Betreiber- und Sicherheitskonzept bekannt gegeben werden sollen. Ein Tag der offenen Tür sei für einen späteren Zeitpunkt geplant.

Aufgrund der anhaltend hohen Flüchtlingszahlen werde über eine spätere Nachnutzung des Objektes zu gegebener Zeit entschieden. Das Objekt werde langfristig dem sozialen Wohnungsbedarf in Dresden zur Verfügung stehen.

Die Bürgerinitiative „Mein Laubegast“ hat auf ihrer Homepage heute angekündigt, rechtliche Mittel gegen die Unterbringung von Asylbewerbern in dem Objekt in der Gustav-Hartmann-Straße zu prüfen. Der erste Anlauf, das Hotel als Asylunterkunft zu nutzen, war im Januar 2015 gescheitert. Damals hatte der Eigentümer sein Vermietungsangebot an die Stadt „aus internen Gründen“ zurückgezogen und dementiert, dass die Entscheidung aufgrund von Drohungen durch Dritte zustande  gekommen wäre. Aufgrund des Mietangebotes war die Nutzung des Hauses als Asylheim Bestandteil des vom Stadtrat im Dezember 2014 beschlossenen Unterbringungskonzeptes.

Soziale Stadtentwicklung: Vier Millionen Euro für Projekte in drei Stadtteilen

Das Dresdner Stadtplanungsamt hat heute im Dachsaal des riesa efau über das Förderprogramm des Europäischen Sozialfonds (ESF) informiert. Rund 40 interessierte Vertreter von Initiativen und Vereinen waren vor Ort. In einem gut einstündigen Vortrag informierte der Projektleiter Hans Martin Pfohl vom Stadtplanungsamt über das Programm. Es geht um drei Fördergebiete: Dresden Nord (Pieschen/Leipziger Vorstadt), Dresden Friedrichstadt und Dresden Johannstadt.

Soziale Stadt Martin Pfohl
Projektleiter Martin Pfohl. Foto: Jan Frintert

Ziel ist eine nachhaltige Stadtentwicklung. Gefördert werden Projekte zur sozialen Eingliederung, Kinder- und Jugendbildung, zur Integration in Beschäftigung oder zur Unterstützung des lebenslangen Lernens sowie zur Integration von Flüchtlingen. Antragsteller können Bildungseinrichtungen, Vereine und andere Stadtteilakteure oder Initiativen sein. Die Förderung ist insbesondere für Langzeitarbeitslose, einkommensschwache Bevölkerungsgruppen und Flüchtlinge gedacht.

Diese Projekte von und für Menschen sollen mit bestehen Maßnahmen kombiniert werden. Die drei Stadtteile wurden ausgewählt, da sie als soziale Brennpunkte gelten. Laut Pfohl würden dazu zwar auch die Stadtteile Gorbitz und Prohlis zählen, die würden jedoch über ein Bundesprogramm gesondert gefördert.

Insgesamt, so Pfohl, sei mit etwa drei bis vier Millionen Euro an Fördermitteln zu rechnen. Die einzelnen Projekte werden dann mindestens zu 95 Prozent gefördert. 80 Prozent kommen aus Mitteln der EU, weitere 15 Prozent zahlt der Freistaat Sachsen. Die restlichen fünf Prozent soll die Landeshauptstadt übernehmen, aber diese Mittel stehen derzeit noch nicht im Haushalt bereit.

Es werden grundsätzlich nur Projekte mit einer Summe von mehr als 10.000 Euro gefördert, es gilt das Kostenerstattungsprinzip. Das heißt, der jeweilige Verein muss in Vorleistung gehen und bekommt das Geld dann erstattet.

In den drei Stadtteilen liegt der Anteil an Sozialhilfeempfängern zum Teil deutlich über dem Durchschnitt in ganz Dresden. Auch der Anteil an Arbeitslosen ist höher als im Stadt-Schnitt.

Einzelheiten zum Förderprogramm stehen in der Förderrichtlinie „Nachhaltige soziale Stadtentwicklung ESF 2014–2020“ des Freistaates Sachsen

Mutmaßlicher PKK-Funktionär bei Polizeieinsatz in Pieschen verhaftet

Der gestrige Polizeieinsatz mit mehreren Fahrzeugen in Pieschen galt einem mutmaßlichen Mitglied und Führungskader der kurdischen PKK. Das teilte heute die Generalstaatsanwaltschaft Celle mit. Danach hatten Beamte des Landeskriminalamtes Niedersachsen gemeinsam mit ihren Kollegen vom LKA Sachsen aufgrund eines Haftbefehls einen 44-jährigen türkischen Staatsangehörigen festgenommen.

Bürgerstraße 2210
Sechs Objekte in Dresden wurden durchsucht, auch in der Bürgerstraße un der Oschatzer Straße. Foto: W. Schenk

„Der Beschuldigte ist dringend verdächtig, sich als Mitglied an der ausländischen terroristischen Vereinigung „Arbeiterpartei Kurdistans“ (PKK) beteiligt zu haben“, so ein Sprecher der Behörde in Celle. Die „Arbeiterpartei Kurdistans“ (PKK) strebe einen staatenähnlichen Verbund der kurdischen Siedlungsgebiete in der Türkei, Syrien, Iran und Irak an. Sie verfüge über militärisch strukturierte Guerillaeinheiten, die Anschläge auf Einrichtungen türkischer Sicherheitsbehörden begehen. Seit 2004 seien bei zahlreichen Anschlägen Soldaten und Polizisten, vereinzelt auch Zivilisten, getötet oder verletzt worden“, erläutert der Behördensprecher die Hintergründe. In Deutschland und anderen Ländern Westeuropas hätten die PKK-Mitglieder vor allem die Aufgabe, Finanzmittel für die Organisation zu beschaffen und Nachwuchs für den Guerillakampf zu rekrutieren.

Dem gestern bei dem Einsatz in der Bürgerstraße und der Oschatzer Straße verhafteten Beschuldigten wird vorgeworfen, seit Mitte 2014 als Gebietsleiter der PKK in Hannover und seit Juli 2015 in Sachsen tätig gewesen zu sein. Im Zuge der Ermittlungen wurden gestern insgesamt sieben Objekte durchsucht. Sechs davon befanden sich in Dresden. Eine Durchsuchung fand in Hannover statt. Der Beschuldigte wurde heute dem Ermittlungsrichter des Oberlandesgerichts Celle vorgeführt.

Thäterstraße Übigau: Polizei räumt Zufahrt – Flüchtlinge ziehen in Turnhalle ein

Nach drei Wochen Blockade ist auch die vierte Turnhalle als Notunterkunft für Flüchtlinge in Betrieb genommen worden. Mit einem Polizeieinsatz sorgten Beamte heute morgen ab 9 Uhr an der Thäterstraße in Übigau für einen freien Zugang zur Turnhalle. Weil das Zelt der Initiative „Wir sind Übigau“ den Hauptzugang versperrt, nutzten die Beamten einen Seiteneingang an der Carrierastraße. Sechs Anwohner, die dort den Weg nach Aufforderung der Polizei nicht freimachten, wurden weggetragen.

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Vier Turnhalle als Notunterkünfte:

  • Turnhalle Ginsterstraße 3: 59 Plätze
  • Turnhalle Thäterstraße: 59 Plätze
  • Turnhalle Terrassenufer: 40 Plätze
  • Turnhalle Schleiermacherstraße: 70 Plätze[/box]
Danach richteten Handwerker und freiwillige Helfer die Turnhalle her. Ab 10.30 kamen etwa 40 Flüchtlinge. Ein Teil von ihnen weigerte sich zunächst, in die Unterkunft einzuziehen. Dies, so ein Sprecher der Stadt, lag daran, dass die Halle noch nicht fertig eingerichtet war. Bis Mittag hatte sich die Situation nach Auskunft der Polizei beruhigt. Einsatzfahrzeuge waren noch am Nachmittag vor der Turnhalle und auf den Nebenstraßen präsent. Erste kleine Gruppen der Neuankömmlinge erkundeten bereits mit einheimischen Helfern den Ort und den Weg ins Zentrum. Insgesamt hatte die Polizei 170 Beamte im Einsatz.

Kurzzeitige Hoffnung auf Alternative

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Ob das Zelt der Initiative „Wir sind Übigau“ am Eingang stehen bleiben kann, wird noch entschieden. Foto: W. Schenk
Tino Jasef von der Initiative „Wir sind Übigau“ hätte sich eine andere Entwicklung gewünscht. „Eigentlich waren wir zuversichtlich, dass sich noch eine alternative Lösung findet“, erklärt Jasef. Bei heftigem Regen, so der gelernte Dachdecker, sei es in der Halle vor Lärm nicht auszuhalten. Das Blechdach sei nicht isoliert. Das sei nur ein Beispiel, warum sich die Turnhalle nicht als Unterkunft eigne. Die Mitstreiter von „Wir sind Übigau“ und Akteure von „Übigau sagt Wilkommen“ und „Pieschen für Alle“ hatten sich am vergangenen Wochenende in ihren Positionen angenähert und benachbarte Räume des Dresdner DRK als alternative Unterbringung ins Gespräch gebracht.
„Die Lage in Übigau ist eine besondere, aus mehreren Gründen. Die Turnhalle Thäterstraße ist in besonders schlechtem Zustand. Es gibt eine viel bessere Alternative in unmittelbarer Nähe. Deshalb fordern die Teilnehmer des Gesprächs vom Sonnabend, daß an einem Runden Tisch gemeinsam mit den Bürgern diese Alternative ernsthaft geprüft wird“, hatte Anja Osiander, Sprecherin von „Pieschen für Alle“ am Wochenanfang mitgeteilt. In den Gesprächen am Wochenende sei es gelungen, „Mißtrauen und Vorbehalte zwischen Menschen, die sich in scheinbar gegensätzlichen Initiativen engagieren, ein erstaunliches Stück weit aufzulösen. Dabei zeigt sich: Das Unwohlsein über die Unterbringung ist weit verbreitet, auch unter Menschen, die sich mit hohem persönlichen Einsatz für die Flüchtlinge und für eine erfolgreiche Integration engagieren“, so Osiander.
Die Hoffnung auf eine Alternative hielt nur kurz. „Unsere Räume sind bereits vor längerer Zeit von der Stadt geprüft worden“, sagte DRK-Sprecherin Ulrike Peter auf Anfrage. Sie seien für die Unterbringung von Flüchtlingen nicht geeignet, so das Urteil der Prüfer. Nach drei Wochen Abwarten nahm die Stadt heute morgen die letzte der vier Turnhallen in Betrieb.

„Von uns wird hier keine Eskalation ausgehen“

Unterdessen wartet Jasef noch auf eine Antwort der Einsatzleitung vor Ort. Es werden geprüft, ob das Zelt von „Wir sind Übigau“ den zweiten Rettungsweg versperrt, sagte er. Seit Dienstag sei klar gewesen, dass die Stadt die Halle nutzen werde, meinte Jasef. Er hält es für richtig, weiter mit der Initiative „Übigau sagt Willkommen“ im Gespräch zu bleiben und will auf jeden Fall eines ganz klar stellen: „Von uns wird hier keine Eskalation ausgehen“.
Kurz nachdem er am 30. September über die Entscheidung zu den vier Notunterkünften informiert hatte, war Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) selbst in Übigau, um sich dort über die Lage in der Thäterstraße zu informieren. Er stieß dort auf Pegida-Rednerin Tatjana Festerling, die mit ihren Beiträgen für eine aufgeheizte Stimmung sorgte und einen Dialog mit den Anwohnern unmöglich machte. Festerlings Auftritt, so war aus den Reihen von „Wir sind Übigau“ heute zu hören, habe mehr geschadet als genützt.
Heute Abend wollen Mitglieder von „Übigau sagt Willkommen“ die Flüchtlinge in der Turnhalle besuchen. „Unser wichtigstes Anliegen ist, dass alles friedlich bleibt“, sagt eine Sprecherin der Initiative. Dazu gehöre auch, das verbale Gewalt vermieden werde. Viele Anwohner hätten sich bereits gemeldet und wollten helfen. Das würde jetzt organisiert. Als erstes wolle man den Neuankömmlingen Ansprechpartner anbieten.

 

 

Frankreichladen eröffnet am 27. Oktober neben Rathaus Pieschen

Das stadtbekannte französische Spezialitätengeschäft „savoir vivre“ zieht in sein neues, größeres Domizil direkt neben dem Pieschener Rathaus. Der Innenausbau und die Einrichtungsarbeiten in dem denkmalgeschützten Bauernhaus nebst modernem Neubau liegen in den letzten Zügen. Nach einem erfolgreichen Räumungsverkauf am Wochenende im alten Ladengeschäft an der Ecke Bürgerstraße/ Oschatzer Straße findet sich Eigentümer Uwe Sochor nun mitten im Umzugsstress wieder. Bisher geht es, auch Dank einiger freiwilliger Helfer, gut voran. „Ich werde am 27. Oktober neu eröffnen, vielleicht auch schon eher“, sagt Sochor optimistisch.

Uwe Sochor ist mitten im Umzugsstress. Am 27. Oktober eröffnet er sein Ladengeschäft neben dem Pieschener Rathaus. Foto: M. Arndt
Uwe Sochor ist mitten im Umzugsstress. Am 27. Oktober eröffnet er sein Ladengeschäft neben dem Pieschener Rathaus. Foto: M. Arndt

In dieser Woche gilt es noch viel in das neue Geschäft an der Bürgerstraße 65 zu transportieren. „Am Donnerstag und Freitag können wir noch Helfer gebrauchen“, so der 46-jährige Unternehmer. Dann müssen etwa 5000 Flaschen Wein umziehen. „Jeder, der mitmacht, bekommt eine Flasche Wein“, verspricht Sochor. Gourmets-Fans melden sich einfach am Vormittag bei ihm im alten „savoir vivre“. Ab Dienstag, den 27. Oktober, können sich Liebhaber französischer Delikatessen wieder mit Weinen, Likören, Pasteten, Käse, Schinken und Konfitüren eindecken.

Am 3. November empfängt Uwe Sochor die Stuhlpaten. Der Unternehmer hatte seine Stammgäste dazu aufgerufen, gegen einen Zuschuss von 60 Euro „Patenschaften“ für die Stühle im neuen „savoir vivre“ zu übernehmen. „Schon über 50 Stühle haben ihren Paten gefunden.

Das neue Domizil - ein altes Bauernhaus - wurde aufwendig saniert und um einen modernen Anbau erweitert.
Das neue Domizil – ein altes Bauernhaus – wurde aufwendig saniert und um einen modernen Anbau erweitert. Foto: M. Arndt

Die Hälfte der Stuhlpaten wollte gar keine Namensplakette an den Stuhl“, berichtet der Feinkosthändler. „Es wurde sogar schon nach Tischpatenschaften gefragt.“ Am Mittwoch, den 4. November, wird von 10 bis 19 Uhr die Eröffnung des neuen „savoir vivre“ groß gefeiert. Und im nächsten Sommer sieht Sochor seine Gäste dann nicht nur in den gemütlichen neuen vier Wänden, sondern auch auf Sonnenterrasse und im Weingarten der französischen Lebensart frönen.

Nach der Skaterbahn hat der Förderverein der 120. Grundschule in Prohlis neue Ziele

Eine eigene Roller – und Skaterbahn hat nicht jede Schule. Für die 310 Schülerinnen und Schüler der 120. Grundschule „Am Geberbach“ gehört die asphaltierte Strecke, die sich auf ihrem Schulgelände entlangschlängelt, inzwischen zum Alltag. Inline-Skaten ist an der Schule schon länger ein Thema. Eine engagierte Trainerin fährt mit den Kindern ab der dritten Klasse ins Ostragehege und bringt ihnen dort die Grundbegriffe des Skatens bei. Höhepunkt für die Schützlinge ist der Tagesausflug zum Schuljahresende an den Scheibesee in das Lausitzer Seenland. Auf dem 13.5 Kilometer langen Rundkurs in der Nähe von Hoyerswerda können die Kinder alles zeigen, was sie das Jahr über in den Skater-Stunden gelernt haben.

Förderverein kümmert sich um Sponsoren

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Zum Schuljahresbeginn wurde die Skaterbahn mit einem Fest eingeweiht. Foto: Förderverein

Für Daniel Reichelt, Vorsitzender des Fördervereins der Schule, war es darum ein logischer Schritt, sich für eine Skaterbahn in der Schule einzusetzen. Der Anstoß sei von engagierten Lehrern, Horterziehern und Eltern gleichermaßen gekommen. „Wir wollten etwas schaffen, das die Kinder auch nachmittags an der Schule hält, wo sie gemeinsam aktiv sein können, statt zu Hause vor dem Fernseher zu sitzen“, erzählt Reichelt, der seit Januar 2014 Vorsitzender des Fördervereins ist. Um die nötigen Finanzmittel zusammen zu bekommen, hat er gemeinsam mit dem Vorstand eine Sponsorenmappe erstellt und konnte zahlreiche Unterstützer gewinnen. 13 Firmen nennt der Förderverein als Unterstützer, beim Wettbewerb einer Bank gewann der Förderverein 1.000 Euro.  Aber auch der Erlös von zwei Altpapiersammelaktionen der Schüler wurde in das Projekt Roller- und Skaterbahn gesteckt.

„So haben auch die Kinder das Gefühl, dass sie sich aktiv eingebracht haben und werden die Bahn wertschätzen“, meint Reichelt. Ihm macht es Spaß, sich für die Schule zu engagieren und Projekte zu organisieren. Der erfolgreiche Bau der Skaterbahn ist zusätzliche Motivation. Als sein Sohn 2013 in die Schule kam, hat Vater Daniel vom Förderverein erfahren und war von dem bestehenden Engagement schnell überzeugt. Der Verein kümmert sich um Preise für das Schulsportfest oder andere Wettbewerbe, er beteiligt sich am jährlichen Weihnachtsmarkt und unterstützt die Abschlussfeier der vierten Klassen.

Viele Eltern an der Schule machen mit und sind inzwischen zu aktiven Helfern geworden. „Als Förderverein möchten wir die Arbeit in der Schule unterstützen, aber auf keinen Fall die Aufgaben der Stadtverwaltung übernehmen“, betont Reichelt. Die Sanierung von Sportplatz und Turnhalle sei Aufgabe der Stadt. Vor zwei Jahren hat sie den Spielhügel erneuert. Bei der Verbesserung des Schallschutzes in den Speiseräumen will sich jetzt der Förderverein engagieren.

Mehr Anmeldungen als Plätze in der Schule

Die an der Schule tätigen Schulmediatoren, die bei Konfliktlösungen den Schülern zur Seite stehen, werden zum Teil ebenfalls durch den Förderverein finanziert. Künftig soll das Augenmerk verstärkt auf der Schulsozialarbeit liegen. Die Schule befindet sich im Dresdner Süden, am Rande des Stadtteils Prohlis. Bei den im Sommer präsentierten Ergebnissen der Kommunalen Bürgerumfrage schnitten Prohlis, Reick und Gorbitz beim subjektiven Sicherheitsempfinden der Einwohner am schlechtesten ab, die Lage habe sich sogar verschlechtert. Als häufigste Gründe für das Gefühl der Unsicherheit nannten die Befragten die soziale Struktur in bestimmten Wohngebieten, verbunden mit Kriminalität, Gewalt und Überfällen und sprachen sich für eine höhere Präsenz der Polizei aus.

Wir haben keine größeren Probleme als anderswo, betont dagegen Fördervereinschef Reichelt. Die Anmeldezahlen für die Schule würden sogar die verfügbaren Plätze bei weitem überschreiten. „Die Schule lebt von den Lehrern und Horterziehern, die hier arbeiten. Für die Attraktivität einer Schule ist mehr als nur das soziale Umfeld entscheidend“, so seine Einschätzung. Reichelt, der mit seiner Familie in Niedersedlitz lebt, gibt zu: „Ich hätte zuvor nie gedacht, dass ich mein Kind einmal nach Prohlis in die Schule gebe. Doch der Tag der offenen Tür hatte mich überzeugt.“ Die Atmosphäre an der Schule sei sehr gut und habe sich auch im Viertel sehr verbessert. Es kommt wohl auch in diesem Fall auf die Mischung an. Kinder aus Prohlis, Nickern und Niedersedlitz lernen gemeinsam an dieser Schule, kommen aus ganz unterschiedlichem sozialem Umfeld. Für die Kinder der ersten Klassen sponsert der Förderverein jedes Jahr ein Schul-T-Shirt – nicht nur, damit die Lehrer ihre Schützlinge auf Ausflügen besser im Auge behalten können, meint Reichelt. Es verstärkt auch die Identifikation mit der eigenen Schule.

Netzwerke in Plauen und Pieschen wollen Flüchtlingshilfe organisieren

Initiativen in Pieschen und Plauen wollen in dieser Woche über ihre Aktivitäten in der Flüchtlingsarbeit informieren und neue Aktionen anstoßen. Das Netzwerk Dresden-Plauen Miteinander lädt Interessierte ein, sich bei verschiedenen Hilfsprojekten vor Ort zu engagieren. „Wir wollen einerseits dem Informationsbedürfnis vieler Bürger nachkommen. Andererseits bietet gerade unser ehrenamtliches Netzwerk viele Möglichkeiten für Einzelpersonen, Geflüchtete zu unterstützen und bei ihrer Integration vor Ort mitzuwirken“, erklärte der Initiator des Netzwerkes und SPD-Landtagsabgeordnete Albrecht Pallas. In Plauen leben Flüchtlingen in Erstaufnahmeeinrichtungen in der Nöthnitzer Straße und jetzt auch in der Schleiermacherstraße, aber auch in dezentralen Wohnungen. Über die Unterbringung wird Johanna Stoll, Regionalkoordinatorin Asyl Dresden Altstadt/Plauen informieren. DRK-Chef Lars Rohwer will über die aktuelle Situation und die Arbeit des DRK in den Erstaufnahmeeinrichtungen sprechen. Fragen zur Unterbringung von Flüchtlingen in den Einrichtungen der TU Dresden beantwortet Prof. Krauthäuser, Prorektor für Bildung und Internationales. Neben der Information stehe die Organisation konkreter Hilfe im Mittelpunkt. Darüber soll in kleinen Gruppen beraten werden.

Beim Treffen der Initiative Pieschen für alle soll es auch darum gehen, „wie die Anwohner an der Thäterstraße einbezogen werden können und was wir für die Flüchtlinge in der Turnhalle tun können“, sagte Organisatorin Anja Osiander. Sozialarbeiter würden über die aktuelle Situation informieren. Über ihre Erfahrungen aus den ersten Patenschaften wollen die Beteiligten berichten. Beim Treffen der Runde im September hatte sich die Initiative auf die Vermittlung und Unterstützung von Patenschaften verständigt.

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Termine:
>> Pieschen für alle, 7. Oktober, 19 Uhr, Stadtteilhaus ‘Emmers’, Bürgerstraße 68, Hofgebäude, 1. Stock

>> Dresden-Plauen Miteinander: 9. Oktober, 19.00 Uhr, Dülfersaal der TU Dresden, Mommsenstraße 13, Einlass ist ab 18.30 Uhr [/box]

 

 

 

 

 

Grüne Stadtratsfraktion plant Runden Tisch für Gymnasium Prohlis

Die Grünen-Fraktion im Stadtrat will mit einem runden Tisch ein erneutes Scheitern der Gründung des Gymnasiums Prohlis verhindern. Nachdem der Stadtrat Ende September ein eindeutiges Bekenntnis zu dem Gymnasium abgegeben hatte, soll mit einem Runden Tisch die inhaltliche Ausgestaltung des Schulprofils vorangetrieben werden. Das Gymnasium ist wichtig für den Stadtteil, erklärte Ulrike Caspari, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion. Außerdem sei eine Entlastung der umliegenden Schulen dringend notwendig. Sie sei sicher, dass nur ein gemeinsam erarbeitetes Schulkonzept zum Erfolg führen werde, sagte Caspari.

Julia Günther, Ortsbeirätin der Grünen in Prohlis, ergänzte, dass man mit den  Eltern ins Gespräch kommen wolle, „die sich grundsätzlich vorstellen können, ihr Kind künftig an dieser Schule anzumelden“. Die künftigen Schüler und Eltern seien eingeladen, am Runden Tisch mitzudiskutieren. Ein erster Termin ist für November geplant.

Die Umsetzung des Stadtratsbeschlusses zur Gründung des Gymnasiums fällt in die Zuständigkeit von Bürgermeister Peter Lames (SPD). Für ein Jahr ist er für die Schulen verantwortlich. Die geplante Bündelung aller Bildungsaufgaben bei einem Bildungsbürgermeister wird erst 2017 umgesetzt. In den vergangenen zwei Jahren hatten Stadt und Bildungsagentur die Eröffnung des Gymnasiums wegen mangelnder Anmeldungen verschoben.

Prager Carrée: Bereits mehr als 350 Anfragen – zwei Musterwohnungen eröffnet

Um etwa 5.600 Menschen wächst Dresden 2015/16, bei 5.200 liegt der Zuwach 2016/17 und danach immer noch bei mehr als 4.000 pro Jahr. Das sind Daten aus der aktuellen Bevölkerungsprognose für Dresden bis 2030. Ein Großteil des Wachstums kommt aus Zuzügen, nicht aus dem Geburtenüberschuss. Diese Erfahrung macht gerade Martina Bendlin, die die Vermietung der 241 Wohnungen im Prager Carrée managt. „Viele Rückkehrer aus den alten Bundesländern, aber auch ältere Paare, die vom Umland zurück in die Stadt wollen, haben sich für die Wohnungen interessiert“, sagt sie.

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Die Wohnungen:

  • 1-Zimmer: 24
  • 2-Zimmer: 100
  • 3-Zimmer: 104
  • 4-Zimmer: 10
  • 5-Zimmer: 3[/box]

Die Bauherren von der Revitalis Real Estate aus Hamburg haben ihr mit ihren Planungen eine Vielzahl von Optionen bereitgestellt. Die Direktorin Vermietung beim Dresdner Immobilienunternehmen Richert&Oertel kann auf 60 verschiedene Grundrisse für die Wohnungen zwischen 30 und 165 Quadratmetern zurückgreifen.

Abstellkammern, Gäste-WC, fast quadratische oder eher rechteckige Wohnzimmer, mit und ohne offene Küche, mit Duche und Wanne oder mit Dusche in der Wanne – es gibt viele Möglichkeiten, die die Vermietungsexpertin präsentieren kann. Zwei davon – eine Zwei-Zimmer-Wohnung und eine Drei-Zimmer-Wohnung können ab sofort als Musterwohnungen besichtigt werden. Sie sind möbliert, damit die Besucher eine Vorstellung von der räumlichen Aufteilung in den Zimmern bekommen.

Mehr als 350 Anfragen hat Bendling bereits bearbeitet. Viele davon sind Rückkehrer nach Dresden, die nicht mehr arbeiten müssen und eine Wohnung im Zentrum suchen. „Mein Mann fährt nicht mehr Auto“, sei ein wichtiges Argument gewesen.

Mietergarten
Einige Wohnungen verfügen über einen Garten. Visualisierung: Revitalis

Die Wohnungen liegen an der Fußgängerzone der Prager Straße, Bahnhof, Straßenbahn oder Bus sind schnell erreichbar. Für die tägliche Versorgung sorgt ein Rewe-Markt im Erdgeschoss. Seit Mitte September ist der Vertrag unterzeichnet. Bis zum Kino ist es nicht weit. Schule und Kindertagesstätten gibt  es in der Nähe. Danach würde eine zweite Gruppe von Mietern fragen, die die Annehmlichkeiten der Stadt mit ihren kurzen Wegen dem Haus auf dem Land vorziehen würden. Für die kleinen Ein-Zimmer-Wohnungen würden sich junge Leute interessieren, die in der Nähe arbeiten, darunter auch einige, die am Wochenende nach Hause pendeln.

Die Mieten bewegen sich zwischen 9,50 und 12,50 Euro pro Quadratemeter. Je höher, desto teurer. Die großen Wohnungen befinden sich im obersten Staffelgeschoss. Der Aufbau ist etwas zurückgesetzt und lässt Platz für eine große Dachterrasse.

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Alexander Kuhlendahl vom Revitalis-Management: Wir wollen unser Projekt auf der Expo Real in München präsentieren. Foto: W. Schenk

Entgegen ursprünglichen Ankündigungen bei der Grundsteinlegung wird der begrünte Innenhof nur für die Mieter zugänglich sein. Einige Wohnungen verfügen über Mietergärten, erläutert Alexander Kuhlendahl, Head of Asset Management bei Revitalis. Die Idee, einen Durchgang zu schaffen, habe man verworfen, sagt er. Revitalis will das Wohnprojekt in der kommenden Woche auf der Expo Real München, Europas größter Immobilienmesse, präsentieren. Dann wolle man auch über das nächste Projekt in Dresden informieren. Für das am Postplatz erworbene Grundstück soll im Herbst der Bauantrag eingereicht werden, kündigt Kuhlendahl an. Im nächsten Jahr sollen dort die Bauarbeiten beginnen. Dann ist das Prager Carrée voraussichtlich längst bewohnt. Im Sommer 2016 ist die Fertigstellung geplant. Verzögerungen im Bauablauf gebe es bisher nicht.

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Öffnungszeiten der Musterwohnungen in der Prager Straße 1E:

Dienstag: 14 bis 16 Uhr
Donnerstag: 14 bis 18 Uhr
Sonnabend: 10 bis 16 Uhr
Individuelle Termine sind auf Anfrage möglich.

>> Lageplan Musterwohnung[/box]

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