Mashariki in Pieschen bietet ostafrikanische Küche und Englisch-Abende

Ich hätte auch in englisch bestellen können. Das erfahre ich aber erst, nachdem ich einen großen Teller „Taste of Africa“ verspeist habe. Und zwar die vegetarische Version. Aus Reis, Kartoffelbrei, Spinat, Tomaten, roten Zwiebeln und Bohnen werden auf der appetitlich angerichteten Platte kleine Portionen mit Namen wie Sukumawiki, Mikimo, Chapati, Ugali oder Samosa. Wer das zum ersten Mal probiert, bekommt von Linda Schubert eine freundliche Einführung in die ostafrikanische Küche. „Mokimo ist zum Beispiel ein Kartoffelbrei mit Spinat und Zwiebeln“, sagt sie, und „Samosa sind gefüllte Teigtaschen, die man am besten isst, solange sie noch warm sind“. Dann bringt sie noch ein Gläschen Chili. Damit kann man bei Bedarf nachwürzen. Wenn man die Mischung der Gewürze und die Art der Zubereitung erschmecken will, die aus den Zutaten typisch ostafrikanische Gerichte machen, sollte man das Chili besser weglassen, meine ich.

[box style=’info‘ width=’50%‘]Vegetarische Gerichte:

  • Sukumawiki: gehackte Kohlblätter oder Grünkohl gekocht
  • Mokimo: Kartoffelbrei mit Spinat und Zwiebeln
  • Chapati: Fladenbrot aus Weizenmehl
  • Ugali: Maisgriesmischung
  • Samosa: gefüllte Teigtaschen
  • Kachumbari: Tomatensalat mit roter Zwiebel, Zitrone und Koriander
  • Pilau: Gewürzreis[/box]

Linda kommt aus Nairobi in Kenia und ist mit Frank Schubert aus Dresden verheiratet. Kennen gelernt haben sich die beiden in Stuttgart, wo Linda eine Aupair-Stelle hatte. 2012 wurde geheiratet. Das Treffen mit Kennedy Kaingu, der in Nairobi aufgewachsen ist, kam in Dresden eher zufällig zustande. Aber es hatte weitreichende Folgen. Zwei begeisterte Hobbyköche aus Kenia fanden so zusammen. Ein Jahr lang wurde an der Idee getüftelt, aus dem Hobby den Beruf zu machen. Die Suche nach einer passenden Lokalität erwies sich als schwierig, erzählt Schubert. Entweder waren die Objekte zu groß oder die Lage taugte nicht. Dann sei man in Pieschen auf den ehemaligen Suppenschuppen aufmerksam geworden. „Das hat gepasst, war nicht zu groß und in einer prima Lage“, sagt er.

Im Dezember feierte das Mashariki Eröffnung. Die drei sind mit dem Start zufrieden. „Wir hatten schon prima Stimmung in der Bude. Die Leute sitzen dicht beieinander und kommen schnell ins Gespräch“, meint Schubert. Sein Kompagnon Kennedy verweist auf neue Pläne für den Montag Abend. Da soll es einen Englisch-Tisch geben. Dann wird nur englisch geredet. Für Kennedy und Linda ist das kein Problem. Englisch ist neben Kisuaheli offizielle Landessprache in Kenia. Sie sind damit groß geworden. Für alle, die gern mal wieder englisch reden möchte, ohne gleich einen Sprachlehrer zu engagieren, ist dieses Angebot gedacht.

Mashariki Mohnstr
In der Mohnstraße 50, nahe beim Elbcenter, findet man das kleine Restaurant Mashariki. Foto: W. Schenk

Kennedy Kaingu hat das Kochen bei seiner Mutter gelernt. Der junge Mann aus Kenia lebt seit acht Jahren in Deutschland. Bevor er nach Dresden kam, hat er in Tübingen in einer Fleischerei gearbeitet. „Auf unserer Speisekarte haben wir nur Gerichte, die man so in jedem normalen Restaurant in Kenia essen kann“, erläutert er. Fleisch und Gemüse kommen aus der Region, das Maisgriesmehl gibt es so nicht in Deutschland und ein Teil der Gewürze komme aus Afrika. „Aber entscheidend ist die Zubereitung und die Art zu würzen“, sagen Kennedy und Linda. Dann entsteht der Taste of Africa – als vegetarische oder auch als Fleischversion. Diese lebt aber nicht etwa von Strauß, Zebra, Krokodil oder Antilope, sondern von Huhn, Rind und Schwein. Strauß oder Zebra werde in Afrika nicht gegessen. Schaf und Ziege dagegen schon. Vielleicht werde das Menü noch entsprechend ergänzt, meinen die beiden.

Am Wochenende hilft auch Frank Schubert in dem kleinen Restaurant. Er arbeitet bei einer Versicherungsfirma in München und pendelt. Schubert pflegt seit Jahren noch ein ganz besonderes Hobby. Er bietet Englisch-Camps für Kinder in den Schulferien an. Das nächste in den Osterferien, fünf weitere im Sommer. „Das ist dann mein Urlaub“, sagt er scherzhaft. Den Kindern jedenfalls mache es großen Spaß. Jetzt überlegt die Mashariki-Mannschaft, ob sie in Geising bei Altenberg, wo die Englisch-Ferienlager stattfinden, auch Afrika-Abende organisieren.

Stückwerk-Pizzakultur kommt nach Sachsen und startet auf der Leipziger Straße

Schon seit fünf Tagen ist die Buchstaben-Werbung mit LED-Ausleuchtung für das neue Geschäft in Dresden fertig. Noch ist aber Geduld gefragt. Der Innenausbau in der Leipziger Straße 76, wo früher der Eingangsbereich in das Kinotheater Faunpalast und nach 1991 verschiedene Geschäfte waren, ist noch in vollem Gange. Statt Filmkultur gibt es dann Pizzakultur. Das zumindest ist der Slogan der Kette Stückwerk aus Mettmann in Nordrhein-Westfalen.

Annekatrin Schulzki
In vier Wochen wird in der offenen Küche hinter ihr Trubel herrschen, sagt Annekatrin Schulzki. Foto: W. Schenk

Annekatrin und Peter Schulzki wollen ihr neues Geschäft im März eröffnen – vielleicht am 20. meint die Geschäftsfrau, die in der Nähe der Markthalle in der Neustadt aufgewachsen und als Kind hier noch im Kino gesessen hat. Das Ehepaar kennt das Geschäft mit Pizza und Pasta. Annekatrin Schulzki hat schon während des BWL-Studiums in Dresden den Pizzateig geknetet, ausgerollt und belegt. Als Studentin braucht man flexible Arbeitszeiten. Später, nach dem Studium betrieb das Paar fünf Jahre lang in Düsseldorf einen Pizza-und-Pasta-Service und nach der Rückkehr in die Heimat auch in Radebeul. In den letzten Jahren mussten beide kürzer treten, verkauften das Geschäft, um sich intensiv um ihre beiden Kinder zu kümmern. Als Angestellte war der Tagesablauf etwas geregelter. „Aber wir haben unsere Selbständigkeit geliebt und wollten da auch wieder hin“, sagt Annekatrin Schulzki. Und sie wollte auch zurück in die Gastronomie. Also suchten beide nach einer Alternative.

Die bot Dietmar Fassbach, der Bruder des Hallo Pizza-Gründers. Fassbach hatte sich mit Stückwerk-Pizzakultur 2007 sein eigenes Standbein aufgebaut. Inzwischen gibt es 18 Franchise-Partner in Nordrhein-Westfalen und in Norddeutschland. Fünf weitere sind in Planung, erzählt Oliver Ochtendung aus dem Stückwerk-Management – Ratingen, Köln, Leipzig, Berlin und eben Dresden. „Im Grunde kommen die Leute auf uns zu“, sagt er.

Stückwerk
Bernd Reichhart von der Firma Der Fliesenfreund in der künftigen Küche. Foto: W. Schenk

Mit Familie Schulzki wird jetzt der Osten, oder zumindest erst einmal Sachsen, in Angriff genommen. Die beiden sollen nicht nur das Geschäft in der Leipziger Straße betreiben, sondern die Expansion organisieren. Schon jetzt sucht Annekatrin Schulzki einen zweiten Standort in Dresden – möglichst auf der anderen Elbseite. Als nächstes ist Leipzig im Visier. Dann wird die Leipziger Straße so etwas wie die sächsische Stückwerk-Zentrale. Hier sollen nicht nur die weitere Akquise von Franchise-Partnern gesteuert, sondern künftige Partner und Personal ausgebildet werden.

Vor einem Jahr haben die Gespräche begonnen. Das Franchise-System bezeichnet sie als fair, weil es auf festen Gebühren basiert. Außerdem gefallen ihr die hochwertigen Produkte und das moderne Ladendesign. Alle anderen Pizzadienste sind schon lange bekannt, meint sie, da könne etwas Neues nicht schaden. Sie wollen sich mit Qualität durchsetzen. Dazu gehört, dass nichts mit der Mikrowelle aufgewärmt würde, Zutaten wie Rindersteakstreifen oder Gambas auf die Pizza und in die Pasta kommen. Pasta und Salatzutaten werden in der Pfanne geschwenkt, Obst und Gemüse kommt frisch vom Händler. Eine offene Küche ist wichtiger Bestandteil des Ladenkonzeptes. Man kann genau zuschauen, was auf den Teller oder in die Verpackung kommt, sagt Schulzki. Die Preise werden sich im mittleren Segment bewegen. Vier bis fünf Festangestellte und bis zu 15 geringfügig Beschäftigte werden zum Personal gehören. Probleme bei der Suche gab es bisher keine. So mancher hat schon früher für uns gearbeitet. Ja, sagt sie, es werde Mindestlohn gezahlt. „Ich finde das in Ordnung. Die anderen müssen das auch zahlen“.

Stückwerk Leipziger Straße 76
Drei große Schaufenster und der alte Kinoeingang am Haltestellenschild – hier gibt es bald neue Pizzakultur. Foto: W. Schenk

Pizza und Pasta kommen mit dem Auto, aber auch mit Pedelec’s zum Kunden. Das sind spezielle Elektroräder mit Transortaufbauten, die bis zu 35 Stundenkilometer fahren. Eine Entwicklung der Firma Gobax, meint Schulzki, mit der man oft schneller als mit dem Auto sei.

Schwarze Decke, rote Theke und ein helles Grün – das sind die Farben des Stückwerk-Designs. Auf den rund 150 Quadratmetern in der Leipziger Straße wird Platz sein für 18 Sitzplätze, Stehhocker und Fensterbänke bieten weitere Sitzmöglichkeiten. Auch eine Kinderecke gehört zum Konzept.

Rund 120.000 Euro investiert das Ehepaar. 10.000 Euro davon sind die Einstiegsgebühr in das Franchise-System, der Rest fließt  in den Ausbau des Ladenlokals. Allein der große Pizzaofen koste 12.000 Euro, ein weiterer kleinerer müsse noch dazu kommen. Mit den künftigen Franchise-Gebühren ist dann aber ein großer Teil der Marketing-Kosten abgedeckt.

Und wie ist es so als Ehepaar den ganzen Tag am Arbeitsplatz? Oho, sagt Peter Schulzki und lächelt, als er kurz vorbeischaut. „Welche Sauce war es?“, fragt er seine Frau. Aber mit Pfannen wurde noch nicht geworfen. Beide freuen sich jetzt auf ihr neues Abenteuer auf der Leipziger Straße. „Das soll großes Kino werden“.

 

 

Striesen: Seniorin stirbt nach Wohnungsbrand

In Dresden-Striesen ist ein Wohungsbrand für eine 79-jährige Mieterin tödlich verlaufen.  Am Donnerstag gegen 17 Uhr war der Brand laut Polizei in der Wohnung an der Glashütter Straße ausgebrochen. Das Feuer loderte in der Küche und hatte auf verschiedene Einrichtungsgegenstände übergegriffen. Im Zuge der Löscharbeiten hatten Feuerwehrmänner die 79-Jährige aus der Wohnung gerettet. Sie wurde umgehend in ein Krankenhaus gebracht, wo sie am Abend jedoch ihren Verletzungen erlag. Die Dresdner Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen.

13. Februar in Dresden: Bundespräsident Gauck reiht sich in Menschenkette ein

Im Gedenken an die Zerstörung der Stadt Dresden im Zweiten Weltkrieg ist die Menschenkette seit Jahren das sichtbarste Zeichen. Um 18 Uhr fassten sich zum 70. Jahrestag erneut Tausende Menschen an den Händen und bildeten ein menschliches Band um Dresdens Altstadt. Auf den Brühlschen Terrassen hatten sich viele der offiziellen Gäste in die Menschenkette eingereiht.

Die rechte Hand von Oberbürgermeisterin Helma Orosz (CDU) hielt der Herzog von Kent, die linke Hand Bundespräsident Joachim Gauck. Still verharrten sie zusammen mit Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU), Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) und Bundestags-Vizepräsidentin Claudia Roth (Die Grünen), während die Kirchenglocken läuteten.

Auch am anderen Elbufer konnten sie die Menschenkette sehen. Auf der Elbe vor der Augustusbrücke hatten sogar Kanusportler mit Lichtern die Kette über das Wasser geleitet. Hans Müller-Steinhagen, Rektor der TU Dresden und Anmelder der Meschenkette, zeigte sich beeindruckt, dass es auch in diesem Jahr gelungen war, die Kette um die Altstadt zu schließen. „Das ist ein so wichtiges und herausragendes Symbol“, sagte er. „Das sollten wir auch im nächsten Jahr wieder zeigen“, meinte er und verwies darauf, dass das nur mit der nötigen Unterstützung der AG 13. Februar möglich sein wird.

Die AG 13. Februar hatte im Vorfeld für das sichtbare Zeichen der Dresdner geworben. „Wir laden alle Bürgerinnen und Bürger ein, sich an der Menschenkette aktiv zu beteiligen und so ein sichtbares Zeichen des stillen Gedenkens für Gewaltfreiheit, Frieden und Toleranz zu setzen“, so AG-Moderator Joachim Klose vorab.

Rund 10.000 Menschen waren nach Angaben der Stadt an der Menschenkette beteiligt. Innerhalb kürzester Zeit bildete sich kurz vor 18 Uhr der Ring um die Altstadt. Während sich auf der Altstadtseite ausreichend Menschen einfanden, war es auf der Neustädter Seite stellenweise sehr knapp. Letztlich gelang es jedoch, die Menschenkette zu schließen.

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Neues Seniorenwohnheim in Dresden-Striesen: Eröffnung Anfang 2016 geplant

Am Pohlandplatz in Dresden-Striesen plant die Gießener HP&P Generalplanung GmbH ein neues Seniorenwohnheim. Das vierstöckige Gebäude mit einer Gesamtnutzfläche von über 4500 Quadratmetern soll Anfang 2016 seine Pforten an der Schandauer Straße Ecke Schlüterstraße öffnen. Das Haus ist als Senioren- und Pflegeheim mit betreutem Wohnen konzipiert, wie es auf dem Bauschild vor Ort heißt. Insgesamt sollen 86 Einzelzimmer, acht Doppelzimmer und 19 Wohnungen entstehen.

Die zuständige HP&P Gruppe plant nach eigenen Angaben seit mehreren Jahrzehnten Pflege-und Wohnimmobilien in ganz Deutschland. Als Betreiber für das Seniorenwohnheim in Striesen soll später die Inter Pares Beratungs- und Beteiligungsgesellschaft mbh aus Berlin aktiv werden. Aktuell können Interessenten bereits in Zimmer und Wohnungen in dem geplanten Projekt investieren. Auf einem Immobilienportal steht auch der gesamte Komplex für rund 15 Millionen Euro zum Kauf bereit.

Für das Grundstück gilt der Bebaungsplan Nr.291, Dresden-Striesen Nr.15, der im Jahr 2008 beschlossen wurde. Dieser sieht eine mehrgeschossige Bebauung vor, um die bisherige südliche Lücke entlang der Schandauer Straße zu schließen.

 

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Collmberghalde in Coschütz wird bis 2022 saniert

Bis 2022 soll die Collmberghalde in Dresden-Coschütz saniert werden. Dann, so Dirk Hilbert, Dresdens Erster Bürgermeister, können die alten Wanderwege über den Berg wieder genutzt werden. „Ich freue mich, dass wir nun nach Coschütz/Gittersse ein weiteres Stück Natur in Dresden wiederherstellen. Nachdem die Stadt 1997 mit einer Zwischenabdeckung alle unmittelbaren Umweltgefahren beseitigt hat, investieren wir nun gemeinsam mit dem Freistaat Sachsen und der Wismut GmbH sieben Millionen Euro in die Sanierung der Collmberghalde. Damit geht von der letzten strahlenden Hinterlassenschaft der Wismut in Dresden endgültig keine Gefahr mehr aus“, sagte Hilbert heute bei einem Vor-Ort-Termin.

In der ersten Phase erkunden Spezialisten der Firma Bergsicherung Freital den Haldenkörper. Sie suchen die alten Schächte und Stollen. Früher wurde hier Steinkohle abgebaut, später bis in die 50er Jahre uranhaltige Kohle. Erst wenn die Schächte erkundet und gesichert sind, kann mit schwerem Gerät weitergearbeitet werden. Nach dem Aus für die Uranbergbau nutzte die Stadtreinigung das Gelände in den 60er und 70er Jahren als Stadtmülldeponie. Außerdem wurden auf dem insgesamt 17 Hektar großen Areal Braunkohleasche aus dem Kraftwerk Nossener Brücke und Bauschutt abgeladen.

Die gesamte Halde wird „neu geformt“, die Höhe und steile Wände korrigiert. Als Radon-Sperre soll eine zwei Meter dicke Schicht der dort ohnehin vorhandenen Kraftwerksasche dienen, darüber wird dann etwa einen halben Meter dick eine Oberbodenschicht aufgeschüttet.

 

Gebetsteppiche gegen Pegida ausgelegt: Kunstaktion vor der Frauenkirche

Eine Kunstaktion des Mannheimer Künstlers Kurt Fleckenstein sorgt seit Montagmorgen vor der Frauenkirche in Dresden für Aufsehen. Insgesamt 176 Gebetsteppiche hat der Künstler auf dem Neumarkt ausgelegt, die nach eigenen Angaben in Richtung Mekka zeigen. 175 der Teppiche sind durch Ornamentik gekennzeichnet, während einer die Aufschrift „Ich glaube an Gott – Kurt Fleckenstein“ trägt. Er werbe mit den Gebetsteppichen vor der Frauenkirche für Toleranz, Religionsfreiheit und Offenheit, so der Künstler.

Das Auslegen der Gebetsteppiche habe er nicht beim Ordnungsamt der Stadt Dresden angezeigt, hoffe jedoch auf ein Entgegenkommen für die Kunstaktion. Auf dem Neumarkt vor der Frauenkirche soll am Abend erneut eine Pegida-Kundgebung abgehalten werden. Geht es nach Fleckenstein, bleiben die Teppiche während der Kundgebung der Pegida-Anhänger (Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes) liegen. Seine Mitarbeiter sind angewiesen ruhig zu bleiben, auch wenn es zu möglichen Anfeindungen der islamkritischen Pegida-Anhänger kommen sollte.

 

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Pestalozzi-Gymnasium mit neuer Mensa und Selbstbedienung am Buffett

Mit neuem Speisesaal und Selbstbedienungsbuffets sind die Schülerinnen und Schüler am Pestalozzi-Gymnasium ins neue Jahr gestartet. Der freundliche, helle Neubau mit 170 Sitzplätzen ersetzt die Essenseinnahme im dunklen, fensterlosen Keller und Kellergang der alten Kantine. Ohne Berührungsängste wurde auch die neue Ausgabe für das Essen von den Schülern angenommen.

Pestalozzi-Gymnasium
Kundenbetreuerin Cornelia Hensel: Es wird kaum noch etwas weggeworfen. Foto: W. Schenk

Das vom Caterer Sodexo entwickelte Konzept lässt den Essensteilnehmern viel Freiheit bei der Zusammenstellung der Mahlzeit. So kam heute nur eine Portion bunte Nudeln auf den Teller. Alle anderen Zutaten wie verschiedene Soßen und Beilagen konnten sich die Schüler dann am Buffett aussuchen und die gewünschte Menge selbst auf den Teller nehmen. Der Vorteil liegt für Sodexo-Kundenbetreuerein Cornelia Hensel auf der Hand. „Den Kindern macht das Essen mehr Spaß. Es schmeckt besser, wenn man sich seine Mahlzeit selbst zusammenstellt“, meint sie. Die Kinder nehmen sich auch mehr Zeit für das Essen, schildert sie eine weitere Beobachtung in den rund 20 Dresdner Schulen, die das System bereits nutzen. „Und sie werfen so gut wie nichts mehr weg“, sagt die Kundenbetreuerin und zeigt zum Beweis in die fast leere Abfalltonne.

Der zwölfjährige Michael bestätigt das. Er stellt sich gerade am Frischebuffett seinen Nachtisch zusammen. Obst mit Vanille- oder Schokoladensoße. Als Vorspeise hätte man sich hier auch frisches Gemüse mit verschiedenen Dipps holen können. „Das macht einfach mehr Spaß“, meint er. Schulleiter Falk Barthel sieht das auch so. Er hofft darauf, dass mit dem neuen Angebot die Zahl der Essensteilnehmer weiter steigt. Von den 680 Gymnasiasten nutzen bisher 280 das Angebot in der Mensa. „Das Ziel sind 50 Prozent“, meint er. Während an den Grundschulen rund 90 Prozent der Kinder an der Schulspeisung teilnehmen würden, seien dies an den weiterführenden Schulen nur noch 15 bis 20 Prozent. Da sei das Pestalozzi-Gymnasium schon eine Ausnahme.

 Pestalozzi-Gymnasium
Schulleiter Falk Barthel: 50 Prozent Essensteilnehmer ist ein Ziel. Foto: W. Schenk

Barthel kündigt weitere Verbesserungen bei der Versorgung der Schüler an. Die alte Essensausgabe im Keller werde in den kommenden zwei Monaten grundlegend umgestaltet. Dann soll hier zusätzlich eine kleine Kantine öffnen mit Tischen zum Sitzen und Stehen. Die abwechslungsreiche Theke mit Hamburgern, Sandwiches, Getränken und Süßem ist als Ergänzung zum Essensangebot in der neuen Mensa gedacht und soll im März starten.

48 Beschäftigte kochen bei Sodexo in der Bodenbacher Straße in Dresden für fast 50 Schulen, Kindergärten und Krippen. Das Essen werde mit 3,30 Euro angeboten, inklusive Service, erklärt Gebietsleiter Hans-Jochen Peschke. Fun-tastic nennt Sodexo das neue Ausgabekonzept für die Schulgastronomie. Deutschlandweit macht die Firma mit rund 17.000 Beschäftigten einen Jahresumsatz von rund 670 Millionen Euro.

Für die neue Mensa am Pestalozzi-Gymnasium war der alten Kohlenkeller abgebrochen worden. Der an gleicher Stelle errichtete Neubau ist barrierefrei erreichbar und über eine Terrasse mit dem Schulhof verbunden. Mit den genau 172 Plätzen bietet er 50 mehr als in der alten Keller-Variante. Auf dem Mensadach ist Platz für rund 100 Fahrräder. Die gesamte Baumaßnahme hat 1,5 Millionen Euro gekostet.

Baustart für Einkaufszentrum am Straßburger Platz in Dresden

Das geplante Einkaufszentrum am Straßburger Platz in Dresden wird gebaut, erste Container wurden bereits aufgestellt. Die notwendigen Genehmigungen aus dem Rathaus liegen vor. Zuletzt hatte Baubürgermeister Jörn Marx (CDU) im Oktober darüber informiert, dass die Vorlage für den Satzungsbeschluss, also die Grundlage für einen zügigen Baubeginn, vorbereitet und zur Entscheidung in die Stadtratsgremien gegeben werden sollte. Marx hatte eine vorfristige Baugenehmigung in Aussicht gestellt, da bei der öffentlichen Auslegung der Pläne keine Vorbehalte eingegangen waren.

Die Dietz AG projektiert das Einkaufszentrum am Straßburger Platz. Nach Unternehmensangaben soll der Bau bis Ende des Jahres 2015 stehen. Ingesamt bietet das künftige Nahversorgungszentrum eine Mietfläche von rund 8.500 Quadratmetern. In dem Einkaufszentrum sollen ein großer Supermarkt, ein Discounter, eine Drogerie und ein Schuhgeschäft einziehen. Büro- und Gastronomieflächen sowie ein Parkhaus werden nach Absicht der Planer das Angebot abrunden. Der erste Anlauf für ein Einkaufszentrum am Straßburger Platz scheiterte im November 2013, da der Investor absprang. Die Dietz AG übernahm und schafft jetzt Tatsachen.

Tödlicher Autounfall: Angetrunkener rammt 83-jährige Fußgängerin

Tödlich endete der Spaziergang für eine 83-jährige Seniorin am Samstagnachmittag in Dresden-Klotzsche. Die Frau wollte laut Polizeiangaben gegen 16.30 Uhr die Königsbrücker Straße in Höhe der Gertrud-Caspari-Straße überqueren. Dabei wurde sie von einem 52-jährigen Mann in einem Opel Astra angefahren und schwer verletzt. Sie starb kurze Zeit später in einem Dresdner Krankenhaus, so die Beamten. Bei dem Fahrer ergab ein Atemalkoholtest einen Wert von 0,7 Promille. Die Polizei ermittelt.

 

 

Musikalische Putzaktion gegen Pegida angekündigt

Nach einer Pegida-Pause am 29. Dezember steht am Montag in Dresden ein erneuter Marsch der Pegida-Bewegung bevor. Gegen diesen kündigt sich Protest in kreativer Form an. Die Dresdner Bands Banda Comunale und Yellow Umbrella rufen zum „Dresdner Neujahrsputz“ auf, der im Anschluss an die Pegida-Schlusskundgebung ab 20 Uhr auf dem Dresdner Postplatz folgen soll. Unterstützung erhalten die beiden Bands, die via Facebook zu der Aktion aufrufen, von den Bündnissen „Dresden für alle“ und „Dresden nazifrei“, die für Montag keine eigenen Demonstrationen angekündigt haben.

Aufgrund des für Montag fehlenden bürgerlichen Engagements nehmen die Musiker den symbolischen Besen nun selbst in die Hand: „Am 5. Januar wird es – nach gegenwärtigem Stand – erstmals seit Wochen keinen in der bisherigen Form organisierten Protest gegen Pegida geben. Ein fatales Bild von Dresden! Denn diese Stadt, die 25 Jahre nach der politischen Wende selbst so viel auf ihre bürgerliche Zivilgesellschaft gibt, ist bisher nicht in der Lage, ein eindeutiges Zeichen ihres weltoffenen und menschenfreundlichen Geistes zu setzen“, heißt es in der Ankündigung. Gemeinsam wollen sie mit der musikalische Putzaktion mit Vorurteilen und irrigen Parolen aufräumen. Die Organisatoren könnten es nach eigenen Angaben nicht nicht fassen, wie sich in Dresden Vorurteile und Populismus dermaßen Bahn brechen könnten.

Zuletzt hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) Pegida kritisiert. In ihrer Neujahrsansprache sprach sie vom fehlenden Verständnis für Flüchtlinge, die in Deutschland Asyl suchten. „Heute rufen manche montags wieder ‘Wir sind das Volk’. Aber tatsächlich meinen Sie: Ihr gehört nicht dazu – wegen Eurer Hautfarbe oder Eurer Religion. Deshalb sage ich allen, die auf solche Demonstrationen gehen: Folgen Sie denen nicht, die dazu aufrufen! Denn zu oft sind Vorurteile, ist Kälte, ja, sogar Hass in deren Herzen“, so die Bundeskanzlerin in ihrer Rede.

Unterdessen planen die Organisatoren der Pegida-Bewegung inzwischen ihren 11. Marsch durch die Dresdner Stadt. Nach Angaben der Veranstalter startet die Veranstaltung gegen 18.30 an der Cockerwiese. Zuletzt hatten laut Polizei rund 17.500 Menschen an der Versammlung teilgenommen.

Graffiti-Künstler mit Colors united für Toleranz und Vielfalt

Vertreter der Graffiti-Szene wollen auf ihre Art Farbe zu Toleranz, Vielfalt und Weltoffenheit bekennen. Mit diesem Anliegen wandten sie sich kurz vor Weihnachten an Ellen Demnitz-Schmidt von Spike Dresden und erhielten sofort Unterstützung. Spontan konnten sie eine Turnhallenwand des Vereins auf der Karl-Laux-Straße 5 nutzen. Etwa ein Dutzend Sprüher setzten sich bei Spike Dresden zusammen und entwickelten gemeinsam Ideen. Unter dem Motto Colors united entstand ein Bild, das viele Handschriften vereint. „Es geht ums Hingucken, darum, Dinge genau zu betrachten“, erläutert Ellen Demnitz-Schmidt bei ihren einführenden Worten.

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Spike e.V. stellte die Turnhallenwand auf der Karl-Laux-Straße 5 für die Aktion zur Verfügung.

Und hinschauen lohnt sich. Der Betrachter entdeckt die graue Masse von Menschen mit ihren Ängsten und Vorurteilen, ebenso, wie Menschen verschiedener Nationalitäten und Hautfarbe, die friedlich Seite an Seite stehen. Die Farbe steht für die Vielfalt. Mittelpunkt des Bildes ist ein riesiges Gesicht einer Frau, das aus verschiedenen Nationalitäten zusammengestellt wurde. „Wir Menschen haben mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede“, so Graffitikünstler Searok. Trotz äußerer Unterschiede, fügen sich die Abschnitte am Ende dennoch zu einem Gesicht zusammen. Das Bild ist bunt, aber es enthält auch düstere Abgründe. „Es ist ja nicht alles schön auf dieser Welt“, so der 25-Jährige.

Die Graffiti-Szene ist international ausgerichtet. Die Künstler profitieren selbst vom interkulturellen Austausch. In diesem Jahr sind einige von ihnen auch durch Osteuropa gereist, waren unter anderem in Bosnien und Slowenien, haben mit den dortigen Graffiti-Künstlern zusammengearbeitet. Einige, wie der 19-jährige Tom Wildmann engagieren sich auch ehrenamtlich in einem Asylbewohnerheim. Er hat guten Kontakt zu den Bewohnern, schaut immer mal wieder vorbei und bringt Kleiderspenden mit.

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Unter dem Motto „Colors united“ entstand ein Bild, das viele Handschriften vereint. Fotos: C. Trache

Die aktuelle Diskussion um Flüchtlinge war jedoch nur ein Anlass sich auf ihre Art zu Wort zu melden. Den Graffiti-Künstlern geht es darum, dass die Menschen auf der ganzen Welt miteinander klar kommen. In ihrer Szene wird Weltoffenheit und Toleranz gelebt.

Im Aufruf der Graffiti-Künstler zur Aktion hieß es unter anderem: „Wenn nun die Stimmen für eine einheitliche graue Gesellschaft lauter werden, sollten wir uns gemeinsam mit Farbe für eine buntere und heterogene Gemeinschaft engagieren. Damit sich alle Menschen willkommen fühlen können, müssen wir ihnen dieses Gefühl auch vermitteln. Bilder sagen mehr als tausend Worte und deswegen werden wir zu Weihnachten, dem Fest der Liebe, ein Zeichen dafür setzen.“ Der zweite Bürgermeister Detlef Sittel begrüßte die Initiative der Graffiti-Szene. „Street Art soll auffallen und Impulse zum Nachdenken geben.“ Die Thematik soll weiterentwickelt werden. Detlef Sittel ruft dazu auf, Flächen in der Stadt, möglichst in verschiedenen Stadtteilen, für derartige Graffiti-Projekte zur Verfügung stellen.

Leuben ist bunt: Weihnachtsmarkt mit „Stille Nacht“ und Mango-Lassi

Weihnachtlich ging es am vergangenen Sonntag auf dem Gelände der Cultus GmbH in Altleuben zu. Das 2013 ins Leben gerufene Netzwerk Leuben ist bunt lud zum ersten Leubener Weihnachtsmarkt ein. Mit einem Extra-Stand war auch die Asylberatungsstelle der Caritas Dresden vertreten. Asylsuchende junge Männer aus Syrien, Pakistan, Afghanistan und Indien, die zum Teil seit einem knappen Jahr in Leuben leben, haben den Besuchern arabische Süßspeisen und Mango-Lassi, ein Joghurtgetränk, angeboten. Dabei gab es auch die Möglichkeit miteinander ins Gespräch zu kommen, teils auf Deutsch, teils auf Englisch.

Leubener Weihnachtsmarkt
Stimmungsvoll geschmückt haben Mitarbeiter der Cultus Gmbh den Markt. Foto: C. Trache

Ein 28-jähriger junger Mann aus Afghanistan ist vor dem Taliban-Regime geflüchtet, wollte sich nicht für die Dschihad-Bewegung werben lassen. Ebenso wie sein 24-jähriger Mitbewohner aus Pakistan hat er einen Hochschulabschluss und lebt seit knapp einem Jahr in Dresden. Derzeit lernen sie intensiv Deutsch. Ihre Zukunft ist ungewiss. Die Asylverfahren sind noch nicht abgeschlossen.

„Wir wollen zeigen, dass sie dazu gehören und Menschen sind, wie wir alle anderen auch, dass sie bereit sind miteinander ins Gespräch zu kommen“, so Sozialarbeiterin Halya Kulyk. Sie habe bei ihrer Arbeit in erster Linie freundliche Menschen kennen gelernt, die schnell Deutsch lernen und Arbeit finden möchten. Insgesamt leben zurzeit 65 Asylsuchende dezentral in Leuben. Teils handelt es sich dabei um Männer im Alter von 18 bis 52 Jahren, aber auch um Familien. Das Netzwerk „Laubegast ist bunt“ war ebenfalls mit einem Stand auf dem Weihnachtsmarkt vertreten und kam mit Besuchern zu seinen Projekten ins Gespräch. Seit 2010 bemüht sich diese Bürgerinitiative um Weltoffenheit, Demokratieförderung und Toleranz im Stadtteil. Künftig möchte sie sich verstärkt um Flüchtlinge kümmern und sie bei der Integration unterstützen.

Einige Tage zuvor hatte ein Weihnachtsmarkt für die Anwohner und Mitarbeiter der Wohnstätte für Menschen mit geistiger Behinderung stattgefunden. Die Mitarbeiter der Cultus GmbH fanden es ein gute Idee, die Stände und die herrliche Weihnachtsbeleuchtung noch für einen weiteren Weihnachtsmarkt für alle Leubener zu nutzen. Für die Kultur sorgte Renate Dörr von der evangelisch-lutherischen Kirchgemeinde Dresden-Leuben. Posaunen- und Kirchenchor stimmten mit weihnachtlichen Weisen auf die kommenden Feiertage ein. Auch der Kinderchor der Staatsoperette beteiligte sich mit einem Auftritt. Viel Beifall erhielt der Feuerkünstler Peter Theeg vom „Duo Fuego“ von den zahlreichen Zuschauern für seine Show. Die jüngsten Besucher konnten auf einem Kinderkarussell ihre Runden drehen. Auch der Kinder- und Familientreff Mosaik sowie das soziale Beratungs- und Nachbarschaftszentrum „Seblia“ beteiligten sich mit eigenen Ständen.

Das Hypar-Schalendach im Sportzentrum Blasewitz ist wieder dicht

Für die Kanuten, Judoka und Boxer ist es egal, welche Form das Dach über ihnen hat. Auch ein Hypar-Schalendach soll am Ende dicht sein und im Sommer so dämmen, dass keine tropischen Temperaturen herrschen. Das kann Projektleiter Knut Häntzschel jetzt versprechen. Genauso, wie geringere Heizkosten im Winter. Auf dem Dach liegen eine Schicht Dachpappe und darüber 16 Zentimeter Mineralwolle. Die Dachpappe verhindet, dass sich von unten her Kondenswasser in der Dämmschicht bildet. Von oben ist eine spezielle Folie aufgeklebt. Das war für die Experten der Firma Dietrich aus Dresden eine besondere Herausforderung. Die Dachkonstruktion ist mehrfach gekrümmt und hat an vielen Stellen ein starkes Gefälle, teilweise sogar mehr als 45 Grad.

Sportkomplex Blasewitz
Projektleiter Knut Häntzschel kennt sich mit dem Hypar-Schalendach bestens aus. Foto: W. Schenk

Nur etwa 50 solche Hypar-Schalendächer gibt es in Deutschland, erzählt Häntzschel. Die Dachkonstruktion hat der Bauingenieur Ulrich Müther entwickelt und vor allem in den 70er und 80er Jahren gebaut. Er war ein Meister der Schalen aus Beton, schwärmt der Projektleiter. Er hat sich viel mit dem Thema beschäftigt und weiß auch, dass eines dieser Dächer das Planetarium in Wolfsburg ziert. Mit dem Zeiss-Planetarium hatte die DDR die Lieferungen aus dem VW-Werk bezahlt. Auch der bekannte „Teepott“ in Warnemünde hat ein solches Schaldendach, ebenso wie das „Ahornblatt“ in Berlin oder die „Seerose“ in Potsdam.

Die Sporthalle im ehemaligen Ruderzentrum Blasewitz wurde 1970 gebaut und seitdem immer wieder mit Dachpappe abgedichtet. Die alten Schichten wurden komplett entfernt. Da die jetzt aufgeklebte Folie viel leichter als Dachpappe ist, konnte das eingesparte Gewicht bei der Dämmschicht draufgelegt werden, erklärt Häntzschel. Bleibt das Wetter so freundlich, werde bis Weihnachten die Dachsanierung abgeschlossen sein.

Die 36 mal 36 Meter große Sporthalle war nach dem Hochwasser 2002 stark beschädigt und wurde nach einer 1,2 Millionen Euro teuren Sanierung 2006 wieder in Betrieb genommen. 2011 wurde auf dem Gelände ein neuer Funktionstrakt mit Umkleideräumen, modernen Sanitäranlagen, Vereinsbüros und Technikräumen fertig gestellt. Zwei Kanuklubs, ein Seglerverein, Boxer, Judoka und die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft sind hier zu Hause. Die Kanuten bekommen jetzt noch einen neuen Steg mit Kunststoff-Schwimmkörpern. Er soll ab März in die Elbe gelassen werden.

Neun Millionen Euro für Stadtentwicklung in Johannstadt Nord

Nach der Freigabe eines Förderpakets von neun Millionen Euro für die Entwicklung der nördlichen Johannstadt hat das Stadtplanungsamt jetzt den Fahrplan für die Umsetzung vorgelegt. Als Erstes muss ein „integriertes Handlungskonzept“ erarbeitet werden, erklärte Baubürgermeister Jörn Marx (CDU) heute. Dies geschehe unter breiter Einbeziehung der Einwohner vor Ort. Das Fördergebiet liegt zwischen Käthe-Kollwitz-Ufer/Florian-Geyer-Straße und Gerokstraße und wird westlich von Sachsenplatz/Elsasser Straße und östlich von Pfeifferhannsstraße/Arnoldstraße begrenzt. Rund 6.000 Einwohner, davon 20 Prozent mit Migrationshintergrund, leben hier. Es werde eine der wichtigsten Aufgaben des Quartiersmanagers sein, den Dialog mit allen Interessenvertretern zu den Projekten des Maßnahmeplans anzuschieben und eine umfassende Meinungsbildung zu organisieren, sagte Marx.

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Maßnahmeplan Johannstadt Nord:

  • Gestaltung des Bönischplatzes
  • Johannstädter Kulturtreff
  • Jugendhaus Johannstadt Nord
  • Aufwertung Wohnumfeld Hopfgartenstraße 9 (ehemaliger Kita-Standort)
  • Standort ehemaliges Kulturtreff Elisenstraße 35
  • Anbindung westliches Plattenwerk
  • 102. Grundschule Johanna
  • Aufbau Quartiersmanagement
  • Mittelverwendung Verfügungsfonds[/box]

Nach Ausschreibung und Auswahl sei im Frühjahr mit der Besetzung der Stelle im Quartiersmanagement zu rechnen. Bei der Entscheidung über den Standort für das Büro hoffe man auf Unterstützung der beiden größten Wohnungsgesellschaften vor Ort – Gagfah und Wohnungsgenossenschaft Johannstadt. Sobald das Quartiermanagement steht, können auch erste Mittel aus dem Verfügungsfond für kleine Investitionen zur Verfügung gestellt werden. Die Entscheidung über die Verwendung der 20.000 Euro pro Jahr treffe der Quartiersbeirat, erläuterte Heidi Grosche, die beim Stadtplanungsamt zuständig für die Quartiersplanung ist.

Im kommenden Jahr muss nun das Feinkonzept für die Umsetzung der einzelnen Projekte erarbeitet werden. Dies wird dem Stadtrat zu Entscheidung vorgelegt, bevor dann ab 2016 die ersten Baumaßnahmen beginnen können.

Die nördliche Johannstadt unterscheidet sich von anderen Stadtgebieten in Dresden vor allem durch den hohen Anteil von Einwohnern mit Migrationshintergrund. Er liegt bei 21 Prozent und damit weit über dem Stadtdurchschnitt von 7,4 Prozent. Ein Drittel machen Deutsche mit Migrationshintergrund aus. Auch der Anteil von Einwohnern, die Hartz IV-Leistungen beziehen ist mit 21 Prozent deutlich höher als im Stadtdurchschnitt, der bei elf Prozent liegt. Die Johannstadt ist nach Gorbitz und Prohlis die drittgrößte Plattenbausiedlung. 8 Prozent der 3528 Wohnungen stehen leer, auch das liegt über dem Stadtdurchschnitt.