Katha Frisur in der Oschatzer Straße setzt auf natürlich, nachhaltig und ökologisch

Die Rollos sind wieder oben. Schon seit einigen Wochen ist in die Geschäftsräume von „Werkzeuge Kliemann“ wieder Leben eingezogen. Dort, wo früher in den Werbekästen an der Hauswand ein Werkzeughersteller beworben wurde, gibt es jetzt neue Schilder: Katha und Felix, Katha Frisur und Rad Felix. Bei Friseurmeisterin Katharina Warmuth zeugen verschiedene Blumensträuße davon, dass ihr Geschäft bereits rege besucht wird. Ihr Lebensgefährte Felix arbeitet nebenan noch an der Einrichtung seiner Fahrradwerkstatt. Er will in etwa vier Wochen starten.

Werkzeuge Kliemann
Der Schriftzug bleibt, die Werbetafeln sind neu: Katha & Felix, Katha Frisur und Rad Felix. Foto: W. Schenk

Die Oschatzer Straße und die große Ladenfläche haben uns von Anfang an gefallen, erzählt Katharina. Schon, als sie im Februar 2021 hier das erste Mal gewesen sind. „Da erinnerten noch Blumen und Fotos an die ehemalige Besitzerin Lolita Kliemann„, sagt sie. Später habe man sich dann an Uwe Sochor im Frankreichladen gewandt. Er habe geholfen, Kontakt zum Vermieter herzustellen. Es sollten unbedingt nebeneinander liegende Geschäfte sein. Der Schriftzug „Werkzeuge Eisenwaren Beschläge“ wird bleiben, ebenso wie die Rollos und die Holzverkleidung der großen Schaufenster. Es sei doch schön, wenn so ein Haus seine Geschichte zeigt. Wir sehen uns auch als Handwerker, sagt Katharina dazu. Ein Freund habe das mal so ausgedrückt. „Felix übersetzt Menschen in Fahrräder, Katha übersetzt Menschen in Frisuren“. Damit, so Katharina, fühlen wir uns gut beschrieben.

Katharina: Vegane Farben geben dem Haar ein schönes natürliches Farbbild. Foto: W. Schenk

Was sie anders macht, als die Friseurgeschäfte, von denen es in und um die Oschatzer Straße gleich mehrere gibt. „Für mich ist die örtliche Nähe nicht entscheidend, sondern die Spezialisierung“, erklärt sie. Sie lege Wert auf Natürlichkeit und Nachhaltigkeit und verwende nur ökologisch hergestellte Pflegeprodukte. Diese beziehe sie von der kleinen Manufaktur „Less is more“ in Wien. Dort werden hochwertige Produkte aus natürlichen Bestandteilen produziert. „Statt vielleicht 15 habe ich fünf verschiedene Shampoos zur Auswahl“. Ähnlich sei es bei Festigern oder Pflegemitteln. Dies ist ausreichend, denn bei Bedarf mischt man verschiedene Produkte – zum Beispiel beim Styling. Zum Haare färben bietet sie vegane Farben an. Diese würden den Haaren ein besonders natürliches Farbbild geben. Allerdings seien diese Farben nicht geeignet, um weißes Haar zu einhundert Prozent abzudecken. Dafür gebe es die klassischen Färbemittel.

Die Pflegemittel in den typischen schwarzen Flaschen kommen aus der Manufaktur „Less is more“ in Wien. Foto: W. Schenk

Auch bei der Einrichtung spielt Natürlichkeit eine große Rolle. Die Möbel hat ein Tischler hergestellt, sie sind geölt und nicht gelackt. Das Holz muss atmen können. Aus dem gleichen Grund sind die Wände mit Naturfarben gestrichen. „Das ergibt insgesamt ein sehr gutes Raumklima.“ Etwa zwei Jahre lang haben Katharina und Felix den Weg in die Selbständigkeit geplant. Die letzten 15 Jahre habe sie in Striesen in einem Salon gearbeitet. „Ich habe mich dort sehr wohl gefühlt und bin im Guten gegangen“. Letztlich habe die Corona-Zeit den Ausschlag gegeben. Im Salon mussten wegen der Abstandsregeln die Kundenplätze reduziert werden. Da habe sie sich nicht mehr ausgelastet gefühlt. Jetzt hat sie zwei Arbeitsplätze mit „korrektem“ Abstand, an denen sie bei Bedarf parallel arbeiten kann. Das sei auch gut, wenn Freundinnen zusammen zur Friseurin kommen möchten – um über ihre Haare zu fachsimpeln, ein Glas Sekt zu trinken oder einfach nur zu schnattern.

Sorgen für gutes Raumklima: Geölte Möbel und Naturfarben an den Wänden. Foto: W. Schenk

Viele ihrer Kunden kommen jetzt nach Pieschen. So wie Yvonne, die während unseres Gespräches das Ladenlokal betritt und sich neugierig umschaut. Sie sei seit zehn Jahren Stammkundin bei Katha. Das, so die Angesprochene, habe sie immer als ein Zeichen der Wertschätzung empfunden – dass ihre Gäste (sie sagt nicht Kundinnen) nicht Friseur, sondern „Katha“ in den Kalender geschrieben haben, wenn es um den nächsten Termin ging. Darum also „Katha“. In den vergangenen vier Wochen sei der Terminkalender voll mit Stammkundinnen aus Striesen gewesen. Und sie freut sich auf neugierige Gäste aus ihre neuen Umgebung. Katharina ist überzeugt, dass sich auch hier ein Publikum findet, das ihre Werte teilt: ökologisch, natürlich, nachhaltig.

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Service:

Katha Frisur
Oschatzer Str. 1
Mail: hallo@kathafrisur
Mobil: 0162 2055018[/box]

 

 

Bildungsberatung in Pandemie-Zeiten gefragt – am Telefon, per Mail oder Video

„Ich weiss einfach nicht, wie es mit mir beruflich weitergehen soll!“ Solche und ähnliche Anfragen erhalten die Bildungsberaterinnen während des Lockdowns besonders häufig. Statt des persönlichen Gesprächs im Pieschener Büro der Dresdner Bildungsberatung in der Oschatzer Straße, sind inzwischen Beratungen auch telefonisch, per Videokonferenz oder E-Mail möglich.

Gerade in Pandemiezeiten seien Ideen zu beruflichen Perspektiven besonders wichtig. Viele würde die Gelegenheit nutzen, um sich Rat zu holen und Pläne zu schmieden. Welche Chancen habe ich außerhalb meiner krisengebeutelten Branche? Kann ich die Kurzarbeit nutzen, um mich weiterzubilden? Welchen Talenten in mir möchte ich mehr Raum geben? Im Beratungsprozess werden diese Themen eingängig gemeinsam bearbeitet und von den Bildungsberaterinnen strukturiert. „Es geht uns vor allem in Zeiten von Corona darum, die Menschen da abzuholen, wo Sie gerade stehen. Nur so kann es ein stimmiger, kundenorientierter Prozess werden“, erklärt die Sozialpädagogin Beatrix Linge.

Wenn die Ratsuchenden nach der Beratung orientierter, strukturierter, motivierter und organisierter sind, hat das vierköpfige Team sein Ziel erreicht. Zu dem Team gehört seit November 2019 Christine Schiewe mit ihrem Büro in der Oschatzer Straße.

Seit der Gründung im Jahr 2010 halfen die Bildungsberaterinnen in 17.800 kostenfreien Gesprächen bei der beruflichen Um- und Neuorientierung weiter. Ihre Kundinnen und Kunden stehen in der Regel nach Elternzeit, längerer Krankheit oder Erwerbstätigkeit vor einem Neueinstieg ins Berufsleben. Manche wollen ihre berufliche Ausbildung nachholen, fortsetzen oder vertiefen. Einige suchen nach
neuen Ideen, um ihre Potenziale zu entfalten. Andere möchten sich über die aktuellen Standards beim Bewerbungsanschreiben, Einstellungsgespräch und Lebenslauf informieren.

Ganz ohne Erfolgsdruck kann hier auch über bisher heimliche Berufsträume gesprochen werden. So manche lang aufgeschobene Frage eröffnet für Erwerbstätige und auch Erwerbslose in der Beratung gleichermaßen einen Zugang zu völlig neuen Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt.

Mit fünf Beratungsorten in Gorbitz, Johannstadt, Altstadt, Friedrichstadt und Pieschen bieten die Beraterinnen Interessierten kurze Wege zur Beratung. Noch schneller ist derzeit der Griff zum Telefonhörer oder zum Rechner, so können Kundeninnen und Kunden bequem von zu Hause aus Ihre Fragen loswerden. „Dennoch freue ich mich darauf, wenn ich wieder Interessierte in unseren Büros – live und in
Farbe empfangen kann“, so Melanie Ducke, die die Arbeit der Bildungsberatung koordiniert und auch selbst berät. Gefördert werden die Angebote der Bildungsberatung Stadtweit vom Dresdner Sozialamt; Angebote der Bildungebratung im Quartier erhalten von der Landeshauptstadt Dresden, vom Freistaat Sachsen sowie von der Europäischen Union eine Förderung. Träger ist die Volkshochschule Dresden.

Jess Pub war einmal – Jessica Petrenz und Ricarda Hintersatz haben neue Pläne

Was macht eigentlich…? Jessica Petrenz vom Jess Pub? Vergangene Woche hat sie gemeinsam mit Ricarda Hintersatz die Redaktion von Pieschen Aktuell besucht. Beide haben erzählt, wie es ihnen seit dem 16. März 2020 ergangen ist. Das war der Tag, an dem der kleine Pub in der Oschatzer Straße zum letzten Mal geöffnet war. Dabei steht Jess für den Namen der Inhaberin, mit dem …ess aber auch für gutes Essen. Pub zielt weniger auf Irish Pub, als vielmehr auf „public house“, also einen Ort der Begegnung und Zusammenkunft. Erinnert werden sollte aber auch an den Vorgänger in den Räumen, den Camels Pub.

Jessica (l.)und Ricarda nehmen Abschied vom Jess Pub: Der letzte Tag, das allerletzte Bier. Foto: privat

Das hatte uns Jessica Petrenz im Sommer 2016 kurz nach der Eröffnung erzählt. Der Gastraum mit seinen 25 Plätzen und der überdachte Sommergarten mit 60 Plätzen waren in den letzten Jahren immer mehr zu einem kleinen Wohnzimmer für ehemalige und neue Gäste geworden. Der Pieschener Kneipenkarneval nahm hier seinen Anfang.

„Das Jahr 2020 sollte unser bestes Jahr werden. Wir waren durchgebucht bis in den Februar 2021“, erzählt die 36-Jährige. Jugendweihe, Ostern, Schuleinführung, Grillfest, Jazztage und Pläne mit dem Karnevalsverein sprachen für beste Aussichten. Was statt dessen folgte, war die Fragen „Wofür bin ich jetzt da?“ Was sollen wir jetzt machen? Das Lager war voll und der Laden war zu. Für die Umsetzung der geforderten Hygienekonzepte war der Jess Pub zu klein.

Das Motto von Ricarda Hintersatz: „Ich lebe für die Gastronomie.“ Foto: privat

„Ende Juli haben wir endgültig die Segel gestrichen“, meint Ricarda leise. Sie ist ein Jahr älter als Jessica und lebt für die Gastronomie. Beide Frauen kennen sich aus ihrer gemeinsamen Arbeit. „Sowas wie Ricarda gibt es nicht oft. Wir haben uns von Anfang an sehr gut verstanden“, sagt Jessica über ihre Angestellte.

Zusammen haben sie nach Alternativen gesucht. „Im ersten Lockdown haben wir jeden Job gemacht, den wir kriegen konnten.“ Zum Beispiel bei einer Sicherheitsfirma. Da haben die beiden Frauen Kundenströme dirigiert und die Einhaltung von Hygienevorschriften vor und in den Einkaufsmärkten kontrolliert. „Wir wurden beschimpft, angespuckt, mit dem Einkaufswagen umgefahren“, erinnert sich Ricarda. Man habe ständig das Gefühl gehabt, dass die Leute jemanden suchen, an dem sie ihren Frust auslassen können. „Aber“, so fügt sie hinzu, „hier und da wurden wir auch gelobt und bekamen sogar mal eine Schokolade geschenkt“. Der Job war hart. „16 Stunden in der Gastronomie zu arbeiten, hat mir nichts ausgemacht. Aber nach 8 Stunden vor dem Einkaufsmarkt war ich fertig“. Und so machten sie sich auf die Suche nach anderen Aufgaben.

Zum abschied vom Jess Pub kamen Freunde und Stammkunden. Foto: privat

Einen neuen Job fanden sie bei der IPS Ihre Pflege Sachsen GmbH. Jetzt sind sie ihrer Berufung etwas näher und kochen in einer Einrichtung in Freital für die pflegebedürftigen Bewohnerinnen und Bewohner von knapp 60 Appartements. „Das macht viel Spaß und ich habe hier noch einmal viel dazu gelernt“, erzählt Jessica. Sie hat schon als Zehnjährige im Familienbetrieb dem Vater in der Gaststätte geholfen und später Restaurant – und Hotelfachfrau gelernt. Gemeinsam mit Ricarda wollen sie jetzt mit den Bewohnern ein Gala-Essen veranstalten – mit eingedeckter Tafel, Drei-Gang-Menü und schick angezogen.

Petrenz Hintersatz Pieschen
Jessica (l.) und Ricarda: Beim Kneipenkarneval und sankt pieschen sind wir auf jeden Fall dabei. Foto: W. Schenk

In ihrer Freizeit planen die beiden weiter an ihrer Zukunft. Der Anker dafür ist die 2019 von Jessica gegründete Firma P&S Catering. Die Werbung dafür klebt noch an der Schaufenstern in der Oschatzer Straße. P&S – das stehe für „persönlich und speziell“. Am Messering haben sie neue Räume gefunden und richten dort eine Küche ein. Wenn alles läuft, sei hier eine kleine Kantine geplant. „Wir konzentrieren uns jetzt auf das Catering. Das Jess Pub haben wir seit unserem letzten Tag im Juli nicht mehr betreten.“

Dennoch wollen sie den Pieschenern weiter verbunden bleiben. Gemeinsam mit dem Karnevalsklub suchen sie eine neue Kneipen-Heimat. Und zum Stadtteilfest Sankt Pieschen wollen sie auf jeden Fall gastronomisch aktiv werden. „Vielleicht mit einer großen Live-Paella“, meint Jessica. Einen Kooperationspartner dafür werde man sicher finden. Ricarda und Jessica sind sich einig. „Pieschen bleibt unsere Heimat.“

Neustart für den Istanbul Market in der Oschatzer Straße

Der Istanbul Market in der Oschatzer Straße ist zurück. Im Februar 2020 hatten die roten Schriftzüge über dem Eckgeschäft das letzte Mal geleuchtet. Das Team war in den Markt an der Bautzner Straße in der Dresdner Neustadt umgezogen. Für zwei Märkte hatte die Kraft der Betreiber nicht gereicht. Jetzt ist Sylvia Gebhardt die Chefin. „Ich habe das Geschäft nicht übernommen, sondern neu gegründet. Alles andere wäre zu kompliziert gewesen“, sagt sie. Der Mietvertrag in der Neustadt war ausgelaufen. Weil die Mietkonditionen in Pieschen  deutlich besser als in der Neustadt waren, hat sie entschieden, hier neu zu starten.

Fleischer Aziz Tekce ist Herr über das deutlich ausgebaute Frischfleischangebot und die Frischetheke. Foto: W. Schenk

Das Angebot ist deutlich breiter und vielfältiger, als in dem Markt, den viele aus der Zeit von Dezember 2015 bis Anfang 2020 kennen. Hinter der großen Fleischtheke steht Aziz Tekce. Er ist Fleischer und gehört mit einer weiteren Hilfskraft zum Team von Sylvia Gebhardt. Schweinefleisch gebe es nicht, das gesamte Frischfleisch sei halal und komme aus einem Schlachtbetrieb in Berlin. Das auch bei deutschen Kunden beliebte Lammfleisch komme nicht aus Neuseeland, sondern aus Brandenburg, betonte die Marktchefin. An der Frischetheke, die es hier früher nicht gab, locken verschiedene Olivensorten, eingelegter Paprika und gefüllte Weinblätter die Kunden.

Eingelegte Tomaten, Oliven oder gefüllte Weinblätter gibt es an der Frischetheke. Foto: W Schenk

Seit mehr als 13 Jahren arbeitet Sylvia Gebhardt in Lebensmittelmärkten mit orientalischenm Sortiment. Viele Jahre sei sie mit einem Araber verheiratet gewesen und habe ein Jahr in Tunesien gelebt. Sie hat die Ernährungsweise, die Produkte und deren Zubereitung in dieser Zeit kennen und lieben gelernt. Darum kann sie vor allem deutschen Kunden helfen, wenn sie sich beraten lassen wollen. Zum Beispiel bei den hier nicht so bekannten Käsesorten, beim Tee, den es nur in Packungen mit mindestens 500 Gramm gibt oder bei der Zubereitung von türkischem Paprika, den kleinen Zucchini oder den Minigurken. „Dann freuen sich die Kunden, dass ich deutsch spreche“, sagt die Dresdnerin. Für die vielen türkischen Kunden sei wichtig, dass sie in dem Geschäft die Produkte finden, die sie aus der Heimat kennen. Darauf achte sie besonders beim Einkauf. Gebackenes liefert die benachbarte türkische Bäckerei und Konditorei der Familie Yildiz.

Leuchtet wieder: Die Reklame an dem Eckhaus in der Oschatzer Straße. Foto: W. Schenk

Nach der Schließung des Marktes in der Neustadt am 31. Dezember war nicht viel Zeit. Technik, Regale, Kühltruhen und das Sortiment mit mehr als 4.000 verschiedenen Produkten mussten aufgebaut und eingeräumt werden. Wegen Krankheit wurde die geplante Eröffnung um eine Woche verschoben. Jetzt steht die Tür weit offen. Neugierige Kunden schlendern durch die Gänge zwischen den Regalen. Eine Frau hat einen kleinen Blumengruß zur Eröffnung mitgebracht.

 

Fernwärme: Oschatzer Straße zwischen Bürgerstraße und Leisniger Straße gesperrt

Der Bauherr für die Fernwärmeversorgung im Stadtbezirk Pieschen hat seinen Namen gewechselt. Statt Drewag und Drewag Netz hat jetzt die neu gegründete SachsenEnergie hier das Sagen. Sie ist nach der Fusion von Drewag und Enso eines der größten kommunalen Stadt-Land-Werke in Deutschland und umfasst das Stadtgebiet der Landeshauptstadt Dresden sowie die Regionalbereiche in den Landkreisen Meißen, Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Bautzen und Görlitz.

Am 7. Januar wird in der Oschatzer Straße eine neue Fernwärmebaustelle eröffnet. In dem verbliebenen Abschnitt zwischen Bürgerstraße und Leisniger Straße werden auf einer Länge von 185 Metern zwei neue Fernwärmeverteilleitungen und sieben Hausanschlüsse verlegt, kündigte Unternehmenssprecherin Nora Weinhold heute an. Zeitgleich werde auch die alte Trinkwasserleitung erneuert. Während der Bauarbeiten müsse die Oschatzer Straße voll gesperrt werden. Wie bei den bisherigen Fernwärmearbeiten in der Oschatzer Straße sind die Bauarbeiten in drei Abschnitte eingeteilt. Begonnen wird jetzt an der Bürgerstraße. Ende April 2021 soll die Straße dann wieder durchgehend befahrbar sein. Rund 390.000 Euro investiert die SachsenEnergie in diesen Bauabschnitt.

Insgesamt wurden bisher etwa 10,6 des geplanten 11,7 Kilometer umfassenden neuen Fernwärmenetzes gebaut.

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Servicehinweis:

Anwohner und Kunden können sich bei Fragen jederzeit gern an den Kunden-Service der SachsenEnergie und der SachsenNetze wenden.
Service-Telefon: 0800 0320010[/box]

Polizei stellt mutmaßlichen Einbrecher und Drogendealer in der Oschatzer Straße

In der Nacht zum Freitag, gegen 1.25 Uhr,  haben Polizeibeamte einen 28-jährigen Mann festgenommen. Er wird verdächtigt, mit Betäubungsmitteln gehandelt zu haben. Der Man sei mit einem Fahrrad ohne Beleuchtung unterwegs gewesen und sollte kontrolliert werden, erklärte ein Polizeisprecher. Nach kurzer Flucht sei er von den Beamten auf der Oschatzer Straße gestellt worden.

Bei der Kontrolle hätten die Polizisten mehrere Gramm Amphetamine, eine kleinere Menge Cannabis sowie eine dreistellige Summe Bargeld gefunden. Darüber hinaus hatte der Mann Werkzeuge dabei, mit denen man einbrechen könnte, und ein Einhandmesser. Der Deutsche sei festgenommen worden. „Ihm wird unerlaubter Handel mit Betäubungsmitteln und ein Verstoß gegen das Waffengesetz vorgeworfen“, so der Polizeisprecher. Außerdem prüfen die Beamten, ob dem Tatverdächtigen die Beteiligung an Einbrüchen nachgewiesen werden könne.

Bauarbeiten in der Oschatzer Straße unterbrochen – Kampfmittelüberwachung fehlt

Die Bauarbeiten zur Verlegung der Fernwärmeleitungen in der Oschatzer Straße sind unterbrochen. Weil die Oschatzer Straße als Bombenabwurfsgebiet im Zweiten Weltkrieg gilt, müssen Bauarbeiten hier von Experten des Kampfmittelräumdienstes begleitet werden. „Diese haben ihren Dienst am 24. März eingestellt, weil aufgrund der Corona-Pandemie derzeit keine Evakuierungen möglich sind“, erklärte Norbert Gassel, Projektleiter beim Bauherren Drewag Netz. Weil die Wurzener Straße und andere Baustellen nicht kampfmittelgefährdet sind, könnten die Arbeiten dort fortgeführt werden.

Hintergrund ist die Entscheidung des Kampfmittelbeseitigungsdienst beim Polizeiverwaltungsamt, seinen Pandemieplan mit Wirkung vom 23. März in Kraft zu setzen. Folge ist, dass bis auf Weiteres die Abholung von Fundmunition von Baustellen nicht mehr erfolgt. „Derartige Routinearbeiten werden bis auf weiteres eingestellt, um abzusichern, dass wir bei akuter Gefahr einsatzbereit sind“, erklärte Pressesprecher Jürgen Scherf. Sollte ein verdächtiger Gegenstand in der Baugrube entdeckt werden, könnten die zuständigen Ordnungsbehörden und Sanitätsdienste im Ernstfall gar keine Evakuierungen durchführen. Diese seien aber Voraussetzung für die Arbeit der Kampfmittelbeseitiger. Aus gleichem Grund sind zum Beispiel auch auf dem Ferdinandplatz im Stadtzentrum die Tiefbauarbeiten für das neue Verwaltungszentrum  der Stadt eingestellt worden.

Für die Baustelle in der Oschatzer Straße bedeutete dies, dass in dem bereits ausgehobenen Bereich noch die Leitungen verlegt werden konnten. „Leider fehlen uns noch 20 Meter bis zur Leipziger Straße. Weil ungewiss ist, wann die Arbeiten fortgesetzt werden können, machen wir den Graben jetzt zu, pflastern die Straße und geben sie wieder frei“, erläuterte Gassel das weitere Vorgehen. Die Baustelleneinrichtung am Konkordienplatz bleibe aber aus Kostengründen bestehen.

Bereits vor Ostern hatte die Bauherren das Stadtbezirksamt Pieschen über die neue Situation informiert. Auch die zu Jahresbeginn vereinbarte Kommunikation mit den Händlern und Dienstleistern in der Oschatzer Straße funktionierte. Sie erhielten eine Information per Mail. „Über die Dauer der Unterbrechung können wir zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine Aussage treffen. Voraussichtlich kann erst wieder nach dem Ende der Ausgangsbeschränkungen weitergebaut werden“, heißt es dort. Ausschlaggebend wird sein, ob dann auch Evakuierungen möglich sind.

Fernwärme für Pieschen: Am Montag Baustart in der Oschatzer Straße

Am kommenden Montag beginnt die Drewag mit der Verlegung von Fernwärmeleitungen in der Oschatzer Straße. Der erste von insgesamt vier Bauabschnitten liegt in dem Teilstück zwischen Konkordienstraße bis zur Oschatzer Straße 8. Weil für die Bauarbeiten eine Vollsperrung erforderlich ist, wird die Oschatzer Straße zwischen der Konkordienstraße und der Leipziger Straße zur Sackgasse. Wenn die Witterung keinen Strich durch die Rechnung macht, sollen die Arbeiten Mitte März abgeschlossen sein.

Der daran anschließende Bauabschnitt geht von der Oschatzer Straße 8 in Richtung Leipziger Straße. Bis Ende Mai sollen auch hier die Fernwärmeleitungen in der Erde sein.

Um das Stadtteilfest „Sankt Pieschen“, das in diesem Jahr vom 5. bis 7. Juni stattfindet, nicht zu gefährden, will die Drewag in dieser Zeit auf der Oschatzer Straße keine Baustellen betreiben. Das hatten die Drewag-Experten gestern bei der tournusmäßigen Information über den Stand der Bauarbeiten auf der Sitzung des Stadtbezirksbeirates noch einmal bekräftigt. Nach Sankt Pieschen startet dann die Verlegung der Fernwärmeleitungen zwischen Konkordienstraße und Bürgerstraße. Auch hier sind zwei Bauabschnitte geplant. In den rund 360 Meter langen Straßenabschnitt zwischen Leipziger und Bürgerstraße investiert die Drewag 360.000 Euro.
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Zum Thema:

Fernwärme für Pieschen: Übersichtskarte mit Stand 1. September

Berichte und Hintergründe zum Bau der Fernwärmetrasse [/box]

Zu besseren Orientierung für Autofahrer und vor allem für die Lieferfahrzeuge werden während der Bauarbeiten auf den Zufahrtsstraßen zur Oschatzer Straße Vorwegweiser aufgestellt, kündigte die Drewag an. Darüber hatten sich Händler und Gewerbetreibende bei einer Informationsveranstaltung im Dezember mit der Drewag verständigt.

Da die Parkmöglichkeiten während der Vollsperrungen in den jeweiligen Bauabschnitten eingeschränkt sind, verweist die Drewag auf die im  Juni 2019 bereitgestellte Ausweichparkfläche an der Moritzburger Straße zwischen den Hausnummern 27 und 35.

Ü50-Generation sucht verstärkt Bildungsberatung – Büro in Oschatzer Straße eröffnet

Die Dresdner Bildungsberatung ist in den Stadtbezirk zurückgekehrt. Anfang Dezember hat die Volkshochschule (VHS) als Träger ein eigenes Büro in der Oschatzer Straße eröffnet. Ein ähnliches Angebot gab es bereits von 2009 bis 2012. Die ersten Termine hat Bildungsberaterin Christine Schiewe bereits absolviert und nebenbei auch ihre neue Wirkungsstätte eingerichtet. „Jeden Montag können sich Interessierte bei unserem offenen Sprechtag über unsere Angebote informieren und im Gespräch ergründen, ob sie weitere Unterstützung und Beratung in Anspruch nehmen möchten“, erklärt die Bildungsberaterin. Das Angebote richtet sich an Erwachsene ab 27 Jahre. Für die Altersgruppe von 15 bis 27 gebe es mit dem AWO Jobladen im Stadtteilzentrum Emmers bereits Hilfe und Unterstützung bei der beruflichen und sozialen Integration. „Wer zu uns kommt, muss keine Bürokratie fürchten. Die Beratungen sind kostenlos“, betont Christine Schiewe. Der Bedarf an professioneller Beratung bei der beruflichen Neu- oder Umorientierung sei in den vergangenen Jahren kontinuierlich gewachsen und betreffe inzwischen alle Lebensphasen, sagt sie. Auch die Weiterbildung im Beruf ist für viele sehr wichtig geworden.

Berufliche Orientierung zunehmend gefragt

Das bestätigen auch die Zahlen im gerade von der Stadtverwaltung veröffentlichten 3. Dresdner Bildungsbericht.  Die Hauptzielgruppe für eine Beratung sind demnach die 30 bis 39-Jährigen mit rund 42 Prozent. In den letzten zehn Jahren habe sich zudem der Anteil der über 50-Jährigen von 6 auf inzwischen 12 Prozent verdoppelt. Weiterbildung und berufliche Orientierung seien Themen, die in dieser Altersgruppe immer mehr an Bedeutung gewinnen, heißt es in der Vorlage. „Seit 2017 ist darüber hinaus ein erhöhter Bedarf an Beratungen rund um das Thema Bewerbung festzustellen. Unterstützung im Bewerbungsprozess, bei der Stellensuche sowie bei der Bearbeitung von Bewerbungsunterlagen werden immer stärker nachgefragt“, schreiben die Autoren des Bildungsberichtes. Infolgedessen sei ab 2018 das zusätzliche Angebot der individuellen Bewerbungsberatung in das Portfolio der kommunalen Bildungsberatung aufgenommen worden.

Beratungsstart mit offenem Gespräch

Es können aber auch andere Fragen sein, bei denen die Betroffenen auf der Suche nach einer Lösung sind, meint Christine Schiewe. Eine Mutter mit kleinen Kindern, die nicht mehr im Schichtbetrieb oder verkürzt arbeiten möchte, die Suche nach einer beruflichen Alternative aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen, die Rückkehr in den Beruf nach längerer Krankheit oder auch die Finanzierung einer Weiterbildung nennt sie einige Beispiele. Bei einem ersten offenen Gespräch können diese Fragen erörtert werden. „Da sitzen wir jetzt nicht mit der Stoppuhr da“, sagt sie lächelnd. Meist komme man spätestens nach fünf oder sechs Beratungsterminen zu einer Lösung.

Seit 2011 ist die VHS Dresden e. V. Träger der kommunalen Bildungsberatung. Rund 15.000 Beratungen wurden in den vergangenen zehn Jahren realisiert. Die Beratung werde durch den Europäischen Sozialfond und die Landeshauptstadt Dresden finanziert. Noch im ersten Quartal 2020 soll es in dem neuen Büro der Dresdner Bildungsberaitung in der Oschatzer Straße eine kleine Eröffnungsfeier geben.
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Service: 

WAS: Dresdner Bildungsberatung
WANN: offener Sprechtag montags von 10 bis 16 Uhr oder nach Vereinbarung
WO: Oschatzer Str. 2
ONLINE: Dresdner Bildungsberatung [/box]

Kunstforum RadioLenck zeigt Werke von 16 Dresdner Malerinnen und Malern

„Zwischen den Zeiten“ nennt Galerist Lutz Jacobasch seine Ausstellung im Kunstforum RadioLenck am Konkordienplatz. Dort sind ab Sonnabend für gut zwei Monate zeitgenössische Kunstwerke von 16 Dresdner Malerinnen und Malern zu sehen. Die Werke sind in den letzten zewei Jahrzehnten entstanden. Viele der Künstler haben bei Jacobasch bereits in Einzelausstellungen ihre Werke präsentiert. Entweder in der Galerie Pictura, wo 2007 die erste Ausstellung eröffnet wurde, oder später nebenan im Kunstforum RadioLenck – zum Beispiel Maria Mednikova, Mandy Friedrich, Olaf Amberg, Danny Linwerk, Sarah Gosdschan, Christiane Junker, Thorsten Fleischer oder Maja Drachsel. Der Schriftzug „Pictura“ ist noch über dem Schaufenster erhalten. In den Räumen befindet sich jetzt eine Bürogemeinschaft, hier hat auch die Redaktion des Onlinejournals Pieschen Aktuell ihren Sitz.

radio lenck
50 Jahre war Radio Lenck ein Fachgeschäft. Lutz Jacobasch hat daraus das Kunstforum RadioLenck gemacht. Foto: D. Hoffmann

Als Lutz Jacobasch 2014 zum ersten Mal die Räume des benachbarten Fachgeschäftes für Rundfunk und Fernsehen nutzen konnte – Besitzer Jürgen Lenck hatte nach 50 Jahren und einer erfolglosen Suche nach einem Nachfolger das Geschäft im Januar 2014 aufgegeben – hatte er einen ganz besonderen Wunsch. Die Leuchtreklame über dem Eingang an der Ecke sollte erhalten bleiben. „Sie hat seit 1964 die Identität des Konkordienplatzes geprägt“, sagte er damals. Er hat sich dann selbst darum gekümmert und beim Amt für Denkmalschutz nachgefragt. Seitdem steht die Leuchtreklame auf der Landesdenkmalliste. Den Namen des Geschäftes, in dem die Galerie jetzt ihren Sitz hat, hat Jacobasch auf andere Weise erhalten. Die Galerie heißt seit einigen Jahren Kunstforum RadioLenck. Zu besonderen Anlässen erhellt die Leuchtreklame den Platz – so auch am Sonnabend zur Ausstellungseröffnung. Rund zehn Wochen hat die neue Ausstellung geöffnet. Der letzte Tag im kommenden Jahr soll dann noch einmal ein ganz besonderer sein: 20.02.2020.
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Service:

WAS: „Zwischen den Zeiten“, Zeitgenössische Kunst von Dresdner Malerinnen und Malern aus zwei Jahrzehnten
WANN: 13.12.2019 bis 20.02.2020, am 13.12. von 10 bis 20 Uhr, danach Mittwoch und Donnerstag 15 bis 20 Uhr oder nach Vereinbarung 0172 6417766
WO: Kunstforum RadioLenck, Oschatzer Straße 14 [/box]

Paul Hackenberg eröffnet Weingalerie mit Weinen aus Früchten und Blüten

Heute öffnet Paul Hackenberg seine Weingalerie in der Oschatzer Straße 20. Einladend glitzern die frisch geputzten Ladenfenster, im Inneren sind die Weinflaschen vor den großen Spiegeln an den Wänden und der Decke in Szene gesetzt. Im Hintergrund knackt das brennende Holz im Kamin. Genau die richtige Atmosphäre, um die Frucht- und Blütenweine zu verkosten und die eine oder andere Flasche mit nach Hause zu nehmen – um sie selbst zu genießen oder als ein besonderes Geschenk weiterzugeben.

Hackenberg Weingalerie
Viel Handarbeit steckt nicht nur im Wein – auch im Wegweiser. Foto: W. Schenk

„Seit 2009 beschäftige ich mich mit der Herstellung von Weinen aus Früchten und Blüten, die alle selbst gesammelt sind“, erzählt Paul Hackenberg. Die gelben Zwetschgen, aus denen die „Pieschener Mirabelle“ gekeltert wurde, stammen aus Gärten hinter den Häusern an der Bürgerstraße. Die Hagebutten und Holunderbeeren stammen aus den Zeiten, als es noch den Freiraum Elbtal gab. „Ja, das ist schon ein paar Jahre her. Der Wein reift im Keller in Holzfässern, der Holunder-Vanille-Wein zum Beispiel seit 2012“, erklärt Paul. Den habe er mit Portweinhefe angesetzt. Die Lagerung in den Barriquefässer verleihe dem Wein nun einen „abgerundeten Abgang“. Das besondere Aroma beim Apfel-Wildblüten-Met habe eine andere Ursache. „Das rührt von dem Wildblütenhonig her, der im Jahr 2014 besonders intensiv gewesen ist“, erzählt er.

Hackenberg Pieschener Mirabelle
Die Früchte für die „Pieschener Mirabelle“ sind in der Nachbarschaft gewachsen. Foto: W. Schenk

In der Mitte der Weingalerie steht ein 220-Liter-Fass aus Kastanienholz. Daneben sitzt Henrike Ehlers und beklebt die abgefüllten Flaschen mit Etiketten. Sie wird Paul beim Verkauf der Weine unterstützen. Am Wochenende bleibt das Geschäft aber geschlossen. „Da sind wir mit unserem Langos-Tempel auf dem Weihnachtsmarkt in Altkötzschenbroda“, sagt sie. Das habe Tradition, schon seit acht Jahren.

In der Oschatzer Straße 20 hatte früher der Augenoptiker Kaden sein Geschäft, davor war es Brillen-Bräuer. Die alte Einrichtung aus den 30er Jahren habe er mit viel Arbeit aus dem Dornröschenschlaf geholt, sagt Paul. Die Einbauschränke mit ihren vielen Schubfächern erinnern an die früheren Besitzer. Die Spiegel dagegen seien alle neu. Das Ladengeschäft kann man auch für Feiern mieten. Das Genusswerk habe hier seine Catering-Küche und die extra aufgebaute Tafel biete Platz für bis zu 20 Personen.

Hackenberg Weine
Liebevoll sind die Weine in der Weingalerie in Szene gesetzt. Foto: W. Schenk

Im Sommer ist das Team von Hackenberg Genusswerk als Caterer auf verschiedenen Festival und Stadtteilfesten unterwegs. „Jetzt will ich das Weihnachtsgeschäft testen“, meint Paul und hofft auch, dass die Kundschaft im benachbarten Unverpackt-Laden „Quäntchen“ neugierig genug ist, um nach dem Einkauf den Weg in seine Weingalerie zu finden. Es habe sich einiges getan in der Oschatzer Straße. Vielleicht, so meint er, lohnt es sich jetzt.
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Service:

WAS: „Weingalerie“ Paul Hackenberg
WO: Oschatzer Straße 20
WANN: Montag bis Freitag von 15 bis 19 Uhr
mehr Informationen über Hackenberg-Genusswerk [/box]

Opfer von Fassadenschmiererei lädt Täter zu Kaffee und gemeinsamem Putzen ein

Unbekannte haben nach Angaben der Polizei in den vergangenen Tagen eine Hauswand sowie ein Schaufenster und eine Haustür in der Oschatzer Straße mit einem etwa fünf Meter langen Graffiti beschmiert. Über den entstandenen Schaden konnte ein Polizeisprecher noch nichts sagen,. hat aber Ermittlungen wegen Sachbeschädigung aufgenommen. An dem Wohnhaus des Markus-Projektes in der Bürgerstraße findet sich über einer schon älteren Schmiererei ein gleichfarbiger 1312-Schriftzug, der für eine polizeifeindliche Parole steht.

Grafitti markus projekt
Auch im Markus-Projekt wurde eine Hauswand beschmiert. Foto: W. Schenk

Nach Informationen der Redaktion handelt es sich bei dem Gebäude um das Atelier der Grünen-Stadträtin Kati Bischoffberger. „Ja, das war in der Nacht zum Sonnabend“, sagte sie. Dass die Aktion mit dem bevorstehenden Grünen-Parteitag zu hat, bezweifelte sie allerdings. Bischoffberger richtet sich direkt an die Sprayer: „Ich lade euch ein, bei einem Kaffee über das Ganze zu reden. Und dann wird gemeinsam geputzt, bis alles wieder sauber ist.“

 

Gründer des Unverpackt-Ladens Quäntchen werben um Unterstützung für ihr Projekt

Der Start war erfolgreich. Seit Sonnabend Nachmittag haben Kathrin Winkler und Sven Wruck für ihren Unverpacktladen „Quäntchen“ bereits 2.000 Euro von mehr als 40 Unterstützern eingesammelt. Auf der Crowdfunding-Plattform Startnext werben die beiden um Unterstützung für ihr Projekt.

Unverpackt einkaufen – das wollen Kathrin Winkler und Sven Wruck ab April in der Oschatzer Straße anbieten. Foto: W, Schenk

Erstes Ziel sind 8.000 Euro. Damit tragen die Unterstützer zur Einrichtung des Geschäfts in der Oschatzer Straße bei. Vor allem die Lebensmittelspender, auch Bins oder Glassilos genannt, aus denen die Kunden sich künftig verschiedene Müslisorten, Haferflocken, Körner, Kaffee oder Tee abfüllen können, unterscheiden die Ausstattung eines Unverpackt-Ladens von anderen Geschäften. 34 sollten zum Anfang ausreichen, kalkuliert Sven. Sie werden an Holzregalen an der Wand platziert. Hinzu kommen noch etwa 50 größere Glasbehälter, in denen zum Beispiel verschiedene Sorten Pasta oder Trockenobst aufbewahrt werden. Diese könnten auf Regalen unterhalb der Glassilos stehen.

quäntchen glas
Mit 34 Glassilos kalkuliert Sven zum Start des Unverpackt-Ladens. Foto: quäntchen-dresden

Kathrin und Sven hoffen, dass sich ausreichend Unterstützer finden, um auch das zweite, ehrgeizig abgesteckte, Fundingziel zu erreichen – 16.000 Euro. Dann könnte ein ordentlicher Lagerbestand zum Start des Geschäfts, der im April geplant ist, aufgebaut werden. Bis zum 10. März soll die Kampagne andauern.

Für die Unterstützer haben sich die beiden 15 verschiedene Dankeschöns ausgedacht. Ringelblumensamen aus dem eigenen Garten gehören dazu, aber auch das Angebot, Produktpate zu werden. Dann könnte es zwei Jahre lang „Bärbels Müsli“ oder die „Pasta Frank“ geben. Dafür hat sich aber noch kein Unterstützer gefunden. Auch das Angebot, dass Sven den Einkauf nach Hause trägt, ist noch ohne Nachfrage. Sogar eine Wall of Fame soll es im Laden geben. Wer sich darauf für jedermann sichtbar verewigen lassen möchte, muss die Geschäftsgründer mit 1.000 Euro unterstützen.
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Das Geschäft in der Oschatzer Straße 16 – 18 ist bereits fertig gemalert. Der Unterbau für den künftigen Verkaufstresen steht ebenfalls. Möbel für die Kinderecke hat Kathrin bei eBay-Kleinanzeigen organisiert. Die meiste Zeit, so erzählt Sven, verschlangen in den letzten Wochen die Gänge zu Behörden und Ämtern und die Einrichtungsplanung mit dem Tischler. „Es ging viel um die Frage, was wohin kommt“, ergänzt Kathrin. „Da haben wir manchmal über drei Zentimeter diskutiert“.

 

Lichterketten in der Oschatzer: Fleischermeister Jean Bernhardt dankt für Spenden und hofft auf mehr Unterstützung

In den nächsten Tagen will Fleischermeister Jean Bernhardt die Lichterketten in der Oschatzer Straße abbauen. Nach zwei Jahren Unterbrechung hatte die Beleuchtung wieder für eine festliche Stimmung in der Weihnachtszeit gesorgt und viel Zuspruch von den Anwohner erhalten. Auf einzeln geäußerte Kritik wurde schnell reagiert und die Lichter in der Nacht ausgeschaltet. Gemeinsam mit Elektriker Michael Müller hatte er die Lichterketten wieder auf Vordermann gebracht. 300 der rund 700 Glühbirnen waren defekt und mussten ersetzt werden, ebenso viel Dichtungen und Steckverbindungen.

Lichterkette Glühbirnen Müller Bernhardt
Lichterketten für die Oschatzer: Fachkundige Hilfe bekommt Jean Bernhardt von Elektriker Michael Müller. Foto: W. Schenk

„Es war ein schönes Gefühl, dass viele Händler aus der Oschatzer Straße und Einzelpersonen unsere Initiative unterstützt haben“, sagte Jean Bernhardt heute. 736,70 Euro seien gespendet worden, davon 300 Euro vom Verein Pro Pieschen. Gewissenhaft hat Sandy Bernhardt alle Spender aufgelistet, auch die Kosten für die Reparatur der Lichterketten und deren Montage sind einzeln aufgeführt: 976,83 Euro. Besonders teuer sei mit rund 350 Euro die Hebebühne gewesen, mit der Ende November die Lichterketten angebracht wurden. „Zum Abhängen nehmen wir jetzt die Leiter. Die Bühne ist einfach zu kostspielig“, sagt der Fleischermeister.

Weihnachtsbeleuchtung Oschatzer Straßer 2018
Leiter statt Hebebühne: Fleischergeselle und Kletterer Micha arbeitete in luftiger Höhe. Foto: T. Tröger

Im kommenden Jahr rechnet er mit weniger Kosten für die Aktion. 300 Euro für die Glühbirnen und 200 Euro für neue Stecker und Kupplungen würden nicht jedes Jahr benötigt. Bernhardt hofft, dass einer der Vereine, Pro Pieschen oder Sankt Pieschen, rechtzeitig die Initiative ergreift und einen Zuschuss aus dem Stadtbezirksamt beantragt. Dort stünden seit diesem Jahr Mittel zur Förderung von Initiativen und Vereinen in den Stadtteilen zur Verfügung. Vielleicht, so meinte er, findet sich dann auch ein Elektrofachmann, der sich um die Lichterketten und deren Montage kümmert.

Zukünftig sollen die Lichterketten in der von der Drewag aufgegebenen Station am Konkordienplatz eingelagert werden. „Ich brauche den Platz in meinem Lager“, sagt Bernhardt. Bereits im vergangenen Jahr war entschieden worden, dass das kleine Gebäude an den Verein Sankt Pieschen, der das jährliche Stadtteilfest organisiert, zur Nutzung übergeht. Wann die Übergabe erfolgt, ist aber noch nicht klar.

Pieschen unverpackt – „Quäntchen“ startet im April in der Oschatzer Straße

Das Jahr sollte man mit einer guten Nachricht beginnen. Wir haben eine. Im April wird in der Oschatzer Straße ein neues Geschäft eröffnen. Es heißt „Quäntchen“ und in den beiden Schaufenstern der Nummer 16 bis 18 ist bereits zu sehen, was Kathrin Winkler und Sven Wruck hier planen. „Verpackungsfrei einkaufen“. „Wir wollten unbedingt in die Oschatzer Straße und waren von der positiven Resonanz selbst überrascht, nachdem wir Ende Oktober auf Facebook das erste Mal unsere Idee öffentlich gemacht hatten“, erzählt Sven Wruck. Viel Zuspruch und aufmunternde Kommentare hätten unter den Beiträgen gestanden. Inzwischen ist der Mietvertrag unterschrieben und die ersten Wände in dem etwa 70 Quadratmeter großen Verkaufsraum haben bereits Farbe bekommen. Im hinteren Bereich gibt es zwei kleine Lagerräume und eine Küche. „Perfekt“, finden beide und Sven zeigt auf die Stelle, wo künftig die Frische-Theke stehen soll. Bei der Platzwahl muss er sich am nahe gelegenen Wasseranschluss orientieren. Auch eine kleine Sitzecke für Kaffee und Kuchen und eine Spielecke seien geplant. „Wir wollen ein Treffpunkt im Kiez, ein kleines Wohnzimmer für Pieschen werden“, sagt Kathrin.

Quäntchen Laden
Oschatzer Straße 16-18 soll die neue Adresse für umweltbewusstes Einkaufen werden. Foto: W. Schenk

Die Ladeneinrichtung wird jetzt mit einem Tischler präzise geplant. „Möbel für Unverpackt-Geschäfte gibt es nicht von der Stange“, meint Sven. So müssten die vielen Lebensmittelspender aus Glas („Bulk Bins“) übersichtlich und gut erreichbar angeordnet werden. Dort sollen die Kunden künftig, nachdem sie ihre mitgebrachten Behältnisse gewogen haben, sich selbst ihre Lebensmittel abfüllen. Mit einer Crowdfunding-Kampagne wollen die Quäntchen-Gründer um Unterstützung bei der Finanzierung der Einrichtung und das Kassensystem werben. Mindestens 8.000 Euro haben sie sich zum Ziel gesetzt. Sollte es mehr werden, könnte zudem die Erstbestückung des Lagers besser abgesichert werden.
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Mit etwas 400 verschiedenen Artikeln, „Lebensmitteln, Haushalts- und Hygieneartikeln ohne Plastik drin und drum herum“ soll das Geschäft starten: Milchprodukte aus der Region, saisonales Obst und Gemüse, Bohnen, Erbsen, Kaffee, Tee, lose Schokolade oder Bonbons zählt Sven auf. Auch die in einer Manufaktur in Übigau produzierten Bienenwachstücher – ein wiederverwendbarer Ersatz für Frischhaltefolie – oder Honig aus dem Stadtteil seien im Angebot. Fleisch und Fisch werde es dagegen nicht geben. Zudem könne die Kundschaft über das Angebot mitentscheiden. Bei etwas 30 Prozent der Waren will er flexibel auf die Kundenwünsche reagieren.

Quäntchen Postkarten
Mit ihren Postkarten werben die Quäntchen-Gründer für ihre Idee. Quelle: quäntchen dresden

Ein Jahr lang haben Kathrin und Sven die Idee mit dem Unverpackt-Laden hin und her gewälzt. Richtig ernst ist es aber erst in den letzten sechs Monate geworden. Sie haben sich den seit 2015 bestehenden „Lose Dresden“ in der Neustadt angeschaut, mit Gleichgesinnten in Magdeburg und Berlin gesprochen und sich bestätigt gefunden.

Anfang Januar startet in Striesen mit „binnes. unverpackt für jedermann der zweite verpackungsfreie Laden in Dresden. Etwa 90 verpackungsfreie Läden hat die Verbraucherplattform für nachhaltige Kaufentwicklung Utopia für ganz Deutschland aufgelistet, Tendenz steigend.

Seinen Beruf als Maler- und Lackierermeister hat Sven zum Ende 2018 nach 19 Jahren an den Nagel gehängt und ist nun selbständig. Kathrin bleibt in ihrem Beruf und hilft, wann immer es möglich ist. „Wir leben schon lange sehr umweltbewusst. Es ist ja keine Einschränkung, sondern nur eine Umgewöhnung“, sagt sie. So könne man statt Zahnpasta aus der Tube auch Zahnputztabletten nutzen. („Unser Zahnarzt ist damit zufrieden.“) In der Adventszeit habe sie zum ersten Mal kein Lebkuchengewürz überbehalten. Die abgewogenen Menge von zehn Gramm habe für vier Bleche Plätzchen ausgereicht.

Statt einzeln in 100-Milliliter-Fläschchen oder 500-Gramm-Packungen kommen die Waren in 25-Kilo-Säcken oder 10-Liter-Kanistern oder in kleineren Mehrwegverpackungen ins Geschäft. Für spontane Besucher, die gerade keine Behältnisse dabei haben, hält Sven ein Angebot an Gläsern oder Stoffbeuteln parat. Das „Quäntchen“, so schildert Kathrin die Suche nach einem passenden Namen für den Unverpackt-Laden, sei übrigens ein altes Handelsgewicht und entspreche etwa vier Gramm.