Jugenhilfepreis EMIL 2021 an Projekt „Weltchen“ vergeben

Der Gemeinschaftsgarten Mickten vom Gartennetzwerk Dresden hat heute Freitag, 13. Mai 2022, den kriminalpräventiven Jugendhilfepreis EMIL 2021 für sein Projekt „Weltchen“ erhalten. EMIL steht für Engagierte Mutige Intervenierende Lebenshilfe. Bettina Kusche, Vorstandsmitglied der Dresdner Stiftung Soziales & Umwelt der Ostsächsischen Sparkasse Dresden, übergab die an der JugendKunstschule gefertigte Keramikfigur EMIL und die Urkunde feierlich an Projektleiterin Eileen Körner. Geehrt wird die engagierte Arbeit im Umgang mit Kindern, Jugendlichen und Familien sowie Menschen mit Migrationshintergrund im Rahmen von Gartenpflege und der Zusammenkunft in der Natur.

Das Projekt

Das mit dem EMIL ausgezeichnete Projekt „Weltchen“ ist ein Gemeinschaftsgarten, in dem verschiedene Welten und Kulturen aufeinandertreffen. Es ist ein Ort der Begegnung, an dem sich Menschen kennenlernen können, in dem gespielt und gemeinsam gärtnert wird. Hier kommen Alt und Jung zusammen und lernen voneinander. Das Konzept befasst sich u. a. mit Themen der offenen Jugendarbeit, der Integration von Menschen mit Migrationshintergrund und der Selbstversorgung. Insbesondere durch die Zusammenarbeit mit jungen Menschen leistet dieses Projekt auch eine vorbildhafte kriminalpräventive Jugendarbeit.

Das Projekt „Weltchen“ wurde von Aiko Wiederhold vom AWO Familienzentrum Altpieschen vorgeschlagen. In der Bewerbung heißt es: „Trotz immer wieder auftretender Fälle von Zerstörung und Vandalismus wird hier nicht versucht, die jungen Menschen auszuschließen, sondern sie zu integrieren und ihnen einen Raum zu geben, an dem auch sie ihre Freizeit verbringen können. Auf der rund 2.000 Quadratmeter großen Fläche gibt es Menschen, die für die Jugendlichen eintreten und auch deren Nöte, die hinter diesem destruktiven Verhalten stehen, sehen.“

EMIL Gruppenbild - Foto: JGH
EMIL Gruppenbild – Foto: JGH

EMIL 2021

Für den Preis wurden insgesamt neun Projekte eingereicht, wobei die Verantwortlichen von vier Projekten jeweils die Möglichkeit bekamen, dieses der Jury vorzustellen. Die Arbeit von Eileen Körner mit jungen Menschen steht exemplarisch für die vielfältige Präventionsarbeit. Das Projekt „Weltchen“ übernimmt Verantwortung für das Umfeld und die Rahmenbedingungen, unter denen Kinder und Jugendliche, egal welcher Nationalität und welchen sozialen Umfeldes, aufwachsen.

Aufgrund der Auswirkungen der Corona-Pandemie konnte der Jugendhilfepreis des Jahres 2021 erst jetzt im Rahmen des Dresdner Gesprächskreises Jugendhilfe und Justiz im Stadtarchiv Dresden in würdiger Form überreicht werden. Der kriminalpräventive Jugendhilfepreis EMIL wird seit 2005 jährlich von der Jugendgerichtshilfe des Jugendamtes Dresden verliehen. Den mit 3.000 Euro dotierten Preis stellt die Dresdner Stiftung Soziales & Umwelt der Ostsächsischen Sparkasse Dresden zur Verfügung.

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Weitere Informationen zum EMIL:

 

Abschlussbroschüren zu Dresdner Sanierungsgebieten

In den letzten 30 Jahren setzte die Landeshauptstadt Dresden mehr als 250 Millionen Euro Fördermittel für die Aufwertung von elf Dresdner Sanierungsgebieten ein. Das Amt für Stadtplanung und Mobilität stellt nun den Prozess der Sanierung in den verbliebenen fünf Gebieten, Friedrichstadt, Pieschen, Löbtau, Hechtviertel und Äußere Neustadt in je einer Abschlussbroschüre vor.

Unter den fünf Sanierungsgebieten gleicht keines dem anderen. Historisch gewachsene, architektonische Besonderheiten zogen unterschiedliche Entwicklungsgeschichten nach sich. Besonders anschaulich wird der Prozess in den Broschüren durch die Gegenüberstellung zahlreicher Fotos von verschiedenen Objekten in den Stadtteilen vor und nach der Sanierung. Neben der Aufwertung von Grünflächen und Plätzen und der Erneuerung von Straßen, Spielplätzen und Gemeinbedarfseinrichtungen wie Schulen und Kindertagesstätten flossen erhebliche Summen in die Sanierung von Wohnhäusern. Dabei bildete die Städtebauförderung die Initialzündung für Grundstückseigentümer: Sie setzten ein Vielfaches an privaten Investitionen zur Rettung der teils unter Denkmalschutz stehenden Wohngebäude ein. Die Broschüren zeigen, wie Stadtplaner, Grundstückseigentümer und weitere Akteure lebenswerte und lebendige Stadtteile für die Einwohnerinnen und Einwohner sowie für neu Hinzugezogene gestalteten.

Die Broschüren zu den Sanierungsgebieten Friedrichstadt, Pieschen und Löbtau werden am Sonnabend,
14. Mai 2022, zum Tag der Städtebauförderung der Öffentlichkeit übergeben. Dieser findet ab 14 Uhr am westlichen Promenadenring, am südlichen Postplatz, statt.

Die Broschüren sind kostenfrei hier erhältlich:
– Neues Rathaus Dresden, Dr.-Külz-Ring 19
– Amt für Stadtplanung und Mobilität, Plankammer, Freiberger Straße 39 (WTC)
– Stadtbezirksamt Altstadt (Broschüre Friedrichstadt), Theaterstraße 11
– Stadtbezirksamt Pieschen (Broschüre Pieschen), Bürgerstraße 63
– Stadtbezirksamt Cotta (Broschüre Löbtau), zurzeit: Nöthnitzer Straße 2 (im Stadtbezirksamt Plauen)
– als Download: www.dresden.de/publikationen-stadtplanung (für Pieschen ist der Download ab 13.05.22 verfügbar)

Citybeach Dresden: Auf geht’s in die neue Saison

Bereits vor einer Woche war Saisonstart am Citybeach. Seit dem können auch die Beachvolleyball-Felder wieder reserviert und bespielt werden.

Die neuen Strandterrassen

Der lange Neubau entlang der errichteten Schallschutzmauer zwischen Volleyball-Feldern des Citybeachs und dem Arcotel Hafencity steht ab diesem Jahr für geschlossene Veranstaltungen wie Jugendweihen oder Firmenveranstaltungen zur Verfügung. Der Vorteil bei den Strandterrassen ist, dass sie überdacht sind und eine Feier dadurch auch von einem Sommerregen nicht gestört wird. „Außerdem befinden sie sich direkt neben den Volleyball-Feldern, was besonders für Familien mit Kindern attraktiv ist“, erzählt Frank Weisbach, Inhaber des Citybeachs. Für den anstehenden Sommer sind schon jetzt viele Wochenenden komplett ausgebucht.

Unter blauem Himmel und Palmen lässt es sich leben. - Foto: Citybeach Dresden
Unter Palmen und blauem Himmel lässt es sich leben. – Foto: Citybeach Dresden

Sommer-Highlights

Der Höhepunkt im Beachsommer ist wie immer das Tages-Festival „Clickclack“, das dieses Jahr am 12. Juni stattfindet. Die Volleyballfelder weichen dazu der Bühne und die Strandbar verwandelt sich in eine große Partyinsel. Unter anderem wird man dort Âme, Jan Blomqvist und Terr auf die Ohren bekommen. Zwei Tage zuvor, am 10. Juni, steht Fritz Kalkbrenner live auf der Bühne. Mitte August wird auch noch die Band „Meute“ ein Konzert am Citybeach spielen. Die Sommersaison wird von Frank Weisbach und Geschäftsführer Ronny Rahmelow freudig erwartet. „Besonders nach der langen Coronazeit, sollen die Leute bei uns richtig ausspannen und den Akku aufladen können,“ erklärt letzterer.

 

 

Schloss Übigau: Schlagermusical SANTA MARIA mit Martin Kesici

Pünktlich in der Geburtstagswoche von Roland Kaiser lüftet die Comödie die erste Besetzungsüberraschung des Musicals SANTA MARIA, das mit dessen größten Hits als karibisch-komödiantischer Sommerspaß am 10. Juni Premiere am Elbschloss Übigau feiert.
Rockmusiker Martin Kesici, der nach seinem Sieg der ersten Staffel der Castingshow „Star Search“ mit seiner Single „Angel of Berlin“ bis an die Spitze der deutschen Charts stürmte, übernimmt darin seine erste Musicalrolle. Als Berliner Currywurstbuden-Besitzer Andreas begannen letzte Woche die Proben. „Ich war mega aufgeregt, aber die ganzen Profis um mich herum geben mir viele Tipps. Musikalisch bin ich auf jeden Fall sattelfest, mit Roland Kaiser bin ich schließlich aufgewachsen, seine Schallplatten liefen in meinem Elternhaus hoch und runter“, berichtet der geborene Berliner, der seit letztem Jahr Wahldresdner ist.

Schloss Übigau als Karibikhotel - Foto: Comödie Dresden/Amac Garbe
Schloss Übigau als Karibikhotel – Foto: Comödie Dresden/Amac Garbe

Mit SANTA MARIA zieht die Comödie Dresden nach Produktionen wie ALICE IM WUNDERLAND oder THE ADDAMS FAMILY bereits zum vierten Mal in den Schlosshof vor das ehemalige Lustschloss August des Starken, das sich in diesem Jahr zum Karibikhotel Buena Vista verwandelt. Im Urlaub auf der Insel Santa Maria haben sich die Freunde Thomas, Charlotte, Ilja, Andreas und Evelin versprochen, diese Reise in exakt 25 Jahren zu wiederholen. Seitdem sind die Lebenslinien jedoch in verschiedene Richtungen verlaufen und so stellt der gemeinsame Urlaub die Freundschaft der 5 auf eine harte Bewährungsprobe.
Christian Kühn, künstlerischer Leiter der Comödie, wird die Inszenierung übernehmen: „Im Musical kommen keinesfalls nur Schlagerfans auf ihre Kosten, denn die Songs werden teilweise nicht nur musikalisch ganz neu interpretiert, sondern bekommen im inhaltlichen Kontext des Stückes auch eine wunderbare Komik.“
Insgesamt 44 Vorstellung laden von Anfang Juni bis in den September hinein zum musikalischen Karibikurlaub an die Elbe ein.

Kostümbild der Unendlichen Geschichte: Ausstellung im WERKRaum der GEH8

„Die unendliche Geschichte“ von Michael Ende ist wohl den meisten bekannt. 2020 gestaltete die Kostümbildnerin Julia Pommer, die Robe für das gleichnamige Theaterstück in Schwerin. Der WERKRaum der GEH8 gibt seit Samstag Einblicke in den Schaffensprozess der Kostümbildnerin und zeigt Inspirationen und Modelle ihrer Arbeiten.

Künstlerin und Ausstellung

Julia Pommer hat seit 2015 ihr Atelier in der GEH8. Sie arbeitet als Bühnen- und Kostümbildnerin in den Bereichen der Musik, der darstellenden und bildenden Kunst.

Der Begriff ‚Kostümbild‘ ist in Bezug auf die aktuelle Ausstellung etwas irreführend. Denn es ist so ziemlich alles zu sehen, nur kein Kostüm. Weit bevor irgendetwas auf einer Bühne steht, werden Welten gesucht und Hintergründe recherchiert, es wird experimentiert, gebaut, skizziert, modelliert und gefilmt. Hier wird das gezeigt, was sonst hinter dem fertigen Bühnenstück verborgen bleibt. In einer wilden Collage werden Formen, Inspirationen und Modelle dargestellt, in denen man die Rohlinge und Herleitungen der Geschöpfe Phantásiens erkennt. Es geht um Charakter und Farbe, Oberflächen und Formen, Bewegung und Licht – roh und auch glänzend. Beispielsweise fällt ein kunterbunter Staubwedel ins Auge, der zum einen als Materialstudie diente und zum anderen auch in Kostüme eingebaut werden sollte. „Ich habe nach skurrilem, fertigem Material gesucht, das schon allein durch seine Farbe und Bewegung etwas im Zuschauer weckt“, erklärt Julia Pommer. Das Modell eines Drachens dagegen ist schon eindeutig als Glücksdrache Fuchur zu identifizieren und weniger abstrakt.

WERKRaumausstellung der Kostümbildnerin Julia Pommer
WERKRaumausstellung der Kostümbildnerin Julia Pommer – Foto: Maren Kaster

Die Ausstellungsstücke geben einen interessanten Einblick in den Beruf des Kostümbildners bzw. der Kostümbildnerin, der selbst regelmäßigen Theaterbesuchern und Besucherinnen verwehrt bleibt. Darüber hinaus nehmen sie den Betrachter ein kleines Stück mit nach Phantásien. Wer selbst einmal dorthin möchte, kann den WERKRaum der GEH8 noch bis 26. Juni besichtigen.

Sommergarten eröffnet

Bereits seit Mitte April ist der Sommergarten der GEH8 wieder geöffnet. Zukünftig ist außerdem ein Kulturcafé im Inneren geplant. „Dadurch hätten wir zum einen die Möglichkeit auch an Regentagen Gäste zu empfangen, zum anderen möchten wir dort kleine Veranstaltungen organisieren“, erklärt Geschäftsführer Paul Elsner. Vorstellbar wären beispielsweise Lesungen, Vorträge oder kleine Konzerte. Voraussichtlich kann das Café im Herbst dieses Jahres eröffnet werden.

Sommergarten der GEH8
Sommergarten der GEH8 – Foto: Maren Kaster

 

Öffnungszeiten:

Donnerstag: 16 – 22 Uhr
Freitag: 16 – 22 Uhr
Samstag: 14 – 22 Uhr
Sonntag: 14 – 22 Uhr

Sachsenbad: Vereine sollen einbezogen werden

Am 12. Mai 2021 beschloss der Stadtrat mit seinem Beschluss zum Verkauf des Sachsenbades die Planungen für den Neubau einer Sportschwimmhalle im näheren Umfeld des Sachsenbades. Bereits im Januar berichtete Pieschen Aktuell, dass sich die Entscheidung zum Standort für ein neues Schwimmbad bis Ende Juni verzögert. Ursprünglich sollte der Oberbürgermeister bis Ende letzten Jahres ein Konzept für den Standort und die Finanzierung des Neubaus vorlegen. Unter anderem prüft die Dresdner Bäder GmbH dafür auch den Standort auf der Sportstätte Wurzener Straße 20. Dort befinden sich aber Sportstätten des SV TuR Dresden e.V. und des 1. FFC Fortuna Dresden e.V. Obwohl sie von den Plänen unmittelbar betroffen wären, hat die Stadtverwaltung bislang keine Gespräche mit Vertreter*innen der Vereine gesucht. Aus diesem Grund startete der Vereinsvorsitzende des SV TuR Dresden e.V. Frank Brendel eine Petition, um auf die missliche Lage hinzuweisen. Der Sportplatz ist einer der wenigen mit einer 400-m-Laufbahn, seit über 70 Jahren ist er die Heimstatt des Sportvereins.

Sachsenbad Betrachtungsgebiet Basis Szenario
Sachsenbad Betrachtungsgebiet Basis Szenario – Quelle: Entwicklungsstudie Sachsenbad

Petitionsausschuss unterstützt Erhalt der Sportstätten

Der Petitionsausschuss hat nun in seiner Sitzung vom 27. April die Verwaltung beauftragt, Gespräche mit Vertreter*innen der Sportvereine zu führen und ihre Interessen in den Vorgang der Prüfung mit aufzunehmen. Das Gespräch mit dem Eigenbetrieb Sport und dem Verein fand am Donnerstag statt. Außerdem wurde der Oberbürgermeister vom Petitionsausschuss beauftragt, die Prüfung des Standortes nördlich des Sachsenbades vorzunehmen. Bei dieser Variante könnte der große Sportplatz mit der 400-m-Bahn erhalten bleiben.

Kati Bischoffberger, Sprecherin für Petitionen und Bürgerbeteiligung der Fraktion, erklärt: »Neben der unmittelbaren Bedeutung für die Menschen, die dort Sport treiben, erfüllt der Sportplatz auch eine wichtige stadtklimatische Funktion. Derzeit fungiert er als Frischluftschneise zwischen der nördlich des Sportplatzes gelegenen Kleingartenfläche ›Am Anton-Günther-Park‹ und dem Wohngebiet südlich der Wurzener Straße.  Die Wohngebiete um das Sachsenbad gehören zu den Gebieten mit schlechten bio-klimatischen Bedingungen, aufgrund einer starken Versiegelung, einem geringen Durchgrünungsgrad sowie einer schlechten Belüftung. Eine Verschlechterung der bioklimatischen Situation wäre mit einem Neubau im Norden vermeidbar.«

»Eine Standortbestimmung muss im Sinne einer nachhaltigen Stadtplanung den Gesamtzusammenhang im Stadtteil beachten. Dazu gehört eine größtmögliche Erhaltung der Grün- und Sportflächen und die Betrachtung der Auswirkungen des Neubaus auf das Stadtklima«, fordert die Pieschener Stadträtin.

Brand in einer Gartenlaube

Heute morgen gegen 6:15 Uhr kam es zu einem Brand in einer Gartenlaube auf der Wilschdorfer Straße. Der Integrierten Regionalleitstelle Dresden wurde eine starke Rauchentwicklung aus einer Kleingartenanlage gemeldet. Die Brandursache ist noch zu ermitteln. Als die ersten Kräfte an der Einsatzstelle eintrafen, drang dichter Qualm aus allen Öffnungen der Laube. Der Zugang zum Brandobjekt war nur eingeschränkt möglich. Die Löschfahrzeuge konnten auf Grund der beengten Platzverhältnisse und angespannten Parksituation nicht bis zum Brandobjekt heranfahren. Aus diesem Grund mussten über hundert Meter Schlauchleitung gelegt werden, um das Löschwasser an die Einsatzstelle zu bringen. Um Zugang zum Brandobjekt zu erhalten musste Brechwerkzeug eingesetzt
werden. Ein Trupp unter Atemschutz durchsuchte das Brandobjekt nach Personen, traf aber niemanden an. Mit einem Strahlrohr wurde der Brand rasch unter Kontrolle gebracht und gelöscht.

Derzeit finden Restlöscharbeiten statt.
Verletzt wurde niemand. Die Polizei ist vor Ort und hat die Ermittlungen zur
Brandursache aufgenommen. Im Einsatz sind 22 Einsatzkräfte der Feuer- und
Rettungswache Albertstadt, der Rettungswache Pieschen, der B-Dienst sowie der
U-Dienst.

Geocaching im Stadtbezirk Pieschen: Eine besondere Schatzsuche

Als ich die Wohnung von Jens Mayfarth betrete, erwarten mich am Wohnzimmertisch eine Steinattrappe, eine Verteilerdose und eine Filmdose. Was diese Gegenstände gemeinsam haben? – Sie alle können als Geocache-Verstecke dienen. Wie die drei Beispiele zeigen, können dazu ganz unscheinbare Alltagsgegenstände verwendet werden. In manchen Fällen wird es sogar etwas bizarr. Ich kann ein angeekeltes Gesicht nicht unterdrücken, als Jens mir einen gekauten Kaugummi hinhält – selbstverständlich eine Attrappe. Die Möglichkeiten sind grenzenlos, je unwahrscheinlicher, desto besser. Dementsprechend ist auch das nötige Equipment vielseitig. Vom Bleistift bis zur Angel ist alles dabei.

Beispiel Paddlings
Beispiel Verstecke – Foto: Maren Kaster

Wie funktioniert Geocaching?

Doch bevor es auf große Schatzsuche gehen kann, habe ich als absolute Geocaching Anfängerin erst mal ein kleines Briefing nötig. Also fangen wir mit den Basics an. Grundsätzlich gibt es drei Hauptarten von Geocaches. Traditionell bekommt man Koordinaten und eventuell einige Informationen zum Ort. Dort begibt man sich auf Schatzsuche. Ziel ist es bei vermeintlich einfachen Fällen, beispielsweise eine Filmdose oder einen PET-Rohling zu finden. Etwas anspruchsvoller wird es schon, wenn man darin die Koordinaten zum nächsten Versteck findet und dementsprechend weitersuchen muss. Das sind sogenannte Multi-Caches. Die komplizierteste Variante sind Mystery-Caches. Dabei ist vor der eigentlichen Schatzsuche schon ein Rätsel zu lösen, aus dem sich Koordinaten ergeben. „Vermehrt gibt es aber auch Angel-Caches“, berichtet Jens. Dabei wird ein Versteck beispielsweise an einen Baum oder eine Laterne gehängt. An dieser Stelle kommt die bereits erwähnte Geocaching-Angel zum Einsatz.

Was kann man finden?

In der Regel befindet sich im jeweiligen Geocache-Versteck ein Logbuch, in das man sich eintragen kann. Darüber hinaus gibt es aber auch Travel Bugs. Sie dürfen vom Finder mitgenommen und erneut versteckt werden. „Auf diese Weise sind einige Travel Bugs schon um die halbe Welt gereist“, erklärt mir Jens. Mithilfe einer Nummer können die Finder im Geocaching Portal eingeben, wo sie den jeweiligen Bug gefunden haben. Auf diese Weise kann der ursprüngliche Besitzer seinen Weg verfolgen. Eine Alternative zum Travel Bug sind Coins. Sie treten in allen Formen und Farben bzw. mit verschiedenen Motiven oder Logos auf.

Doch der Spaß besteht nicht nur darin, Caches zu meistern, sondern auch darin, sie eigenhändig anzulegen. Jens Mayfarth plant aktuell eine neue GPS-Schnitzeljagd auf dem ehemaligen Flugplatzgelände Kaditz, wobei er sich auch auf die Geschichte des Ortes beziehen wird. Wer mehr erfahren möchte, kann sich voraussichtlich ab Juli dort auf Schatzsuche begeben.

Blick auf das Gelände des ehemaligen Flugplatz Kaditz
Blick auf das Gelände des ehemaligen Flugplatz Kaditz – Foto: Maren Kaster

Selbstversuch

Viele Coins, Versteckoptionen und Erklärungen später, laufe ich durch Pieschen, um das erlernte in die Tat umzusetzen. Jens führt mich zu den Koordinaten von einem seiner eigenen Caches und ich lege los. Auf einem Baum, unter Steinen oder vielleicht am Bauzaun? „Der steht aber nicht dauerhaft dort und eignet sich deshalb weniger als Versteck“, hilft mir Jens. Glücklicherweise hat er einen leichten Cache herausgesucht, sodass ich nicht allzu lange suchen muss. In diesem Fall steckt ein PET-Rohling in dem Loch eines runden Gullydeckels. Auf den ersten Blick absolut unscheinbar. Jeder Fußgänger wäre ohne es zu bemerken darüber hinweggegangen. Ich dagegen hatte ein erstes Geocaching Erfolgserlebnis und trage mich stolz ins Logbuch ein.

Mein Fund: Paddling + Logbuch
Mein Fund: PET-Rohling als Versteck + Logbuch – Foto: Maren Kaster

Cannabisplantage in Wohnung entdeckt – Auto gestohlen

Ob dieser Hergang am Sonnabend Morgen gegen 8 Uhr in einem Mehrfamilienhaus am Moritzburger Platz dem Cannabiskonsum geschuldet sein könnte, lässt die folgende Meldung der Polizei leider offen.

Jedenfalls war es so, dass ein 37-jähriger Mann dort die Polizei rief, weil er sich durch störenden Lärm aus einer Wohnung in dem Haus gestört fühlte. Die herbeigerufenen Beamten konnten zwar keinen Lärm, aber andere verdächtige Dinge feststellen. Der 37-Jährige selbst sowie der Eingangsbereich seiner Wohnung rochen deutlich nach Cannabis. Das machte die Polizisten neugierig. Bei einer weiteren Untersuchung fanden sie in der Wohnung zunächst geringere Mengen an Betäubungsmitteln sowie Gegenstände, die zum Konsum von Betäubungsmitteln Verwendung fanden.

Daraufhin erfolgte eine Durchsuchung der gesamten Wohnung. Die Beamten entdeckten eine Indoorplantage, eine größere Menge getrockneter Cannabispflanzen und -blüten, einen niedrigen fünfstelligen Bargeldbetrag und mehrere Butterflymesser. Alles wurde beschlagnahmt.

Am Ende wurden der 37-jährige Deutsche und sein gleichaltriger deutscher Mitbewohner vorläufig festgenommen. Die Polizei ermittelt unter anderem wegen unerlaubtem Anbau von Betäubungsmitteln und wegen des unerlaubten Mitführens von Waffen.

VW Passat gestohlen

Unbekannte Täter haben am Sonnabend auf dem Parkplatz am Elbepark einen gesichert abgestellten, sechs Jahre alten grauen Pkw VW Passat entwendet. Als Zeitraum nannte ein Polizeisprecher 16.10 bis 17.15 Uhr. Den Wert des Fahrzeuges gab es mit rund 16.000 Euro an.

Betrunkener Radfahrer verursacht Unfall – Brand in Wohnung

Auf der Kötzschenbroder Straße sind Donnerstagabend gegen 22.40 Uhr zwei Radfahrer zusammengestoßen. Ein 41-jähriger Mann wurde dabei schwer, ein 38-Jähriger leicht verletzt. Der 38-Jährige war auf dem Radweg der Kötzschenbroder Straße in Richtung Leipziger Straße unterwegs. Er sei in Schlangenlinien gefahrne und hatte keine Licht am Fahrrad, erklärte ein Polizeisprecher. Auf Höhe des Elbvillenwegs sei er dann mit dem 41-Jährigen zusammengestoßen der ihm entgegen kam.

Ein Atemalkoholtest beim 38-Jährigen habe einen Wert von mehr als 2,2 Promille ergeben. Die Beamten veranlassten eine Blutentnahme und ermitteln unteren anderem wegen Gefährdung des Straßenverkehrs gegen den Deutschen.

Plastikeimer in Brand geraten

Am Freitagmorgen gegen 7 Uhr hat es in einer Wohnung in einem Mehrfamilienhaus in der Kötzschenbroder Straße gebrannt. Offenbar sei ein Plastikeimer in einem Zimmer der Wohnung in Brand geraten. Es entstand ein Sachschaden am Fußboden, zur Höhe konnte der Polizeisprecher noch keine Angaben machen. Personen seien nicht verletzt worden.

Historische Busse auf fünf Linien: Ikarus 66 zwischen Mickten und Übigau im Einsatz

In der kommenden Woche kommen Liebhaber alter Nahverkehrsbusse auf ihre Kosten. Sie können mit einem historischen Ikarus 260, einem Ikarus 66 oder einem Mercedes O 405N ganz normal im Linienverkehr fahren. Zum Beispiel auf der Linie 79 zwischen Mickten und Übigau oder auf der Linie 80 zwischen der Dorothea-Erxleben-Straße und Altcotta.

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Zum Thema:

Weil die historischen Busse nicht den heute gewohnten Standards an Barrierefreiheit und Fahrgastinformation entsprechen, finden diese Fahrten zusätzlich zum normalen DVB-Linienangebot statt und erscheinen auch nicht in der elektronischen Verbindungsauskunft, erläuterte DVB-Sprecher Falk Lösch. Jede Fahrt wird von einem Schaffner begleitet, der Fahrgästen mit Kinderwagen beim Ein- und Aussteigen helfen kann und für Auskünfte zur Verfügung steht. In den Nahverkehrs-Oldies gibt es keine Entwerter und es werden auch keine Tickets verkauft. Zur Mitfahrt genügt eine normale Fahr- oder Monatskarte aus dem VVO-Tarif, die natürlich vom mitfahrenden Schaffner ganz genau unter die Lupe genommen wird. Reservierung sind nicht möglich. Erforderlich ist aber die im ÖPNV vorgeschriebene FFP2-Maske.

Der Ikarus 260 stammt aus dem Baujahr 1982. Foto: hist. Busverein

Anlass ist das 20-jährige Jubiläum des Vereins historische Kraftfahrzeuge des Dresdner Nahverkehrs e.V. Er ging aus einer Gruppe von Enthusiasten hervor, die sich schon vorher um die historischen Busse gekümmert haben. In vielen Stunden ihrer Freizeit erhalten die ehrenamtlichen Mitglieder alle gummibereiften Zeitzeugen des Dresdner ÖPNV und stellen damit das Pendant zum Straßenbahnmuseum Dresden dar, erklärte Lösch.

Der Mercedes O 405, Baujahr 1990, gehört zu den Youngtimern. Foto: hist. Busverein

Mit der Aktion soll auf das Jubiläum, vielmehr jedoch auf die teilweise einzigartigen Exponate, aufmerksam gemacht werden. Leider sind nicht mehr alle historischen Busse, darunter der bekannte Büssing aus dem Jahr 1939, für den Linienverkehr geeignet. Bei besonderen Events seien sie jedoch noch zu besichtigen. Die historischen Busse können auch für Sonderfahrten angemietet werden. Details dazu findet man im Internet unter www.historische-kfz-ddvb.de.

Schuh mit medizinischer Einlage vermutlich vom Fuchs entführt – Wer kann helfen?

Heute hat ein Hilferuf unsere Redaktion erreicht. Aaron Leubner schreibt: „Gesucht wird ein rechter Schuh und das Zuhause eines listigen Pieschener Einheimischen, der ihn vermutlich entführt hat. In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch (26./27. April) verschwand mein Schuh vor der Gartenlaube im KGV Neudorf (siehe Foto). Ich vermute dahinter einen der zahlreichen Füchse, die im Pieschener Gebiet zu beobachten sind. Wahrscheinlich mochte er den Geruch des getragenen Lederschuhs und zog es vor, ihn zu seinem Bau mitzunehmen, um ihn dort in Ruhe bearbeiten zu können.

Gibt es Menschen, die den Schuh gefunden haben, oder die wissen, wo sich ein Bau von Füchsen lokal befindet? Ich möchte das zu Hause der Tiere auf keinen Fall beeinträchtigen. Wenn der Schuh zerkaut wurde, sei es eben drum. Mir liegt allerdings viel an meiner medizinischen Einlage, die mich beim täglichen Gehen unterstützt.“

Hinweise nehme ich gerne unter +4915902130921 entgegen.

Ein Gastbeitrag von Aaron Leubner, den wir mit seinem Hilferuf gern unterstützen.

ADFC Dresden: Wegen großer Nachfrage drei Sondertermine für Fahrradcodierung

Wegen der großen Nachfrage hat der ADFC Dresden jetzt drei Sondertermine für die Fahrradcodierung veröffentlicht. Der erste ist bereits am Sonnabend, 30. April, von 11 bis 16 Uhr. Zwei weitere Termine folgen im Juni. Grund: Die regulären Termine sind bereits alle ausgebucht.

„Das Interesse an unserer Fahrrad-Codierung ist ungebrochen“, erklärte Edwin Seifert, Geschäftsführer des ADFC Dresden, „und mit der Einführung der minutengenauen Terminbuchung über unser Termin-Anmeldeportal kommt jede und jeder sofort an die Reihe und es gibt keine Warteschlange. Die Termine im Mai und Anfang Juni sind schon alle ausgebucht, Darum haben wir  jetzt Sondertermine eingerichtet, wie den am kommenden Samstag“. Codiert wird vor den Türen der ADFC-Geschäftsstelle im Innenhof Bautzner Straße 25. Etwa 10 Minuten dauert die Prozedur, dann wird das nächste Fahrrad von den ADFC-Ehrenamtlichen codiert.

Was man mitbringen muss

Mitzubringen sind der Personalausweis, der Kaufbeleg oder ein anderer Eigentumsnachweis (ohne ist die Codierung nicht möglich) sowie sieben Euro pro Fahrrad. Für ADFC-Mitglieder beträgt die Codierungsgebühr nur zwei Euro. Vor Ort ist zudem eine Einverständniserklärung auszufüllen, die idealerweise auch schon vorausgefüllt mitgebracht werden kann (Download auf Website).

Warum codieren gut ist

Bei codierten Fahrrädern kann der rechtmäßige Besitzer schnell festgestellt werden. Das hilft vor allem, wenn gestohlene Fahrräder gefunden werden. Der ADFC Dresden codiert die Räder mit einem Nagelpräger. Dabei wird eine individuelle Ziffern- und Zahlenkombination in den Rahmen geprägt. Zusätzlich wird über den Code eine Schutzfolie angebracht.

Carbonräder können nicht mit dem Nagelpräger codiert werden, werden jedoch mittels einer Klebecodierung markiert. Aufgeprägt wird der sogenannte Eigentümer-Identifikations-Nummer-Code (EIN-Code), der sich aus dem Kfz-Kennzeichen des Ortes, den letzten Ziffern des amtlichen Gemeindeschlüssels, einer Straßenkennung, der Hausnummer, den Initialen des Eigentümers, sowie dem Jahr der Codierung zusammensetzt. Der EIN-Code erfordert keine Datenbank, denn die Polizei kann allein anhand des Codes den rechtmäßigen Eigentümer ermitteln. Erfolgt ein Umzug, so helfen die Einwohnermeldeämter dabei, den Besitzer zu ermitteln. Bei Weiterverkauf des Fahrrades ist eine Neucodierung ebenfalls nicht nötig, die Codierung muss nur im Kaufvertrag vermerkt werden, und die Codierpapiere sollten im Original mit überreicht werden.

Sondertermine für die Fahrradcodierung durch die ADFC-Ehrenamtlichen: 

  • Samstag 30. April, 11:00 – 16:00 Uhr
  • Mittwoch 15. Juni, 16:30 – 18:30 Uhr
  • Mittwoch 29. Juni, 16:30 – 18:30 Uhr

 Wo: ADFC-Geschäftsstelle im Innenhof Bautzner Straße 25

Anmeldeportal: https://www.terminland.eu/adfc-dresden/

Fachpublikum testet Weine aus dem Jahrgang 2021 – Weinbau Frédéric Fourré mit Premiere

Sieben Weinproben aus dem Jahrgang 2021 hat Amrei Niessen diese Woche dem Fachpublikum präsentiert. Sie stammen von einem kleinen Weinberg in Radebeul, den sie gemeinsam mit ihrem Ehemann Frédéric Fourré bewirtschaftet. Der Weinbau Fourré hat seinen Sitz in Pieschen. „Wir haben das in den vergangenen zwei Jahren so vermisst“, sagt die Winzerin. Nun konnten die Gastronomen wieder testen und entscheiden, welche Weine sie auf ihren Frühjahrskarten in den Restaurants anbieten. Die Proben aus dem Jahr 2021 seien sogenannte Tankproben. Diese Weine – zum Beispiel Müller Thurgau, Scheurebe oder Blanc de Noir – sind noch nicht abgefüllt. Aktuell zum Spargel würde besonders der Kerner sehr gut schmecken.

Gut siebzig Gäste – alles Fachpublikum – waren der Einladung nach Pieschen in den Frankreichladen „Savoir vivre“ gefolgt. „Ein spannender Jahrgang liegt in den Kellern. Nach einem fordernden Herbst waren die Weine im Keller eine wahre Freude“. Sätze, die die Fachleute neugierig machen sollten. Amrei Niessen erklärt, was im Herbst so fordernd war. Der Sommer sei für den Wein sehr schön gewesen. Im Herbst allerdings hätte viel Regen dafür gesorgt, dass sich die Trauben vollsaugen und die Haut platzt. „Wir haben uns darum bei der Lese im Herbst wahnsinnig viel Mühe gegeben und stundenlang im Weinberg alle geplatzten oder angefaulten Trauben aussortiert“, erinnert sie sich. Diese Arbeit sei dann auch belohnt worden. „Wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis.“

Für Frankreichladen-Inhaber Uwe Sochor war die kleine Fachmesse eine Premiere. Mit Marian Malinowski vom Weingut Dr. Lindicke aus Werder an der Havel in Brandenburg  war noch ein zweiter Winzer anwesend. Ein dritter musste aufgrund mehrerer Corona-Infektionen passen. „Ich möchte meine Räume auch künftig für verschiedene Veranstaltungen vermieten“, meinte Sochor und kann sich diese Präsentation auch für die Zukunft gut vorstellen. Mit Frédéric Fourré verbinde ihn schon eine lange Freundschaft. Der Frankreichladen diene auch als Abholstation für die Bestellungen, die bei Fourré online abgegeben werden.

Ob sich die Präsentation für die Winzer gelohnt hat, wird sich in etwa zwei Wochen herausstellen. „Dann werden die Gastronomen die Bestellungen auslösen“, sagt Amrei Niessen und hofft, dass es nach zwei eher schlechten Jahren für die Gastronomie wieder brummt. Die Preise werden etwas steigen. Korken, Verpackung – alles werde teurer und benötige längere Lieferzeiten. Ab 11 Euro werde dann eine Flasche Wein kosten. Damit, so meint Amrei Niessen, bewege man sich schon im Luxussegment. Für heimische Weine haben die Verbraucher im Lebensmitteleinzelhandel im Durchschnitt 3,12 Euro pro Liter bezahlt, heißt es in der Deutscher Wein Statistik 2020/21. Das Winzerpaar Amrei Niessen und Frédéric Fourré will rund 20.000 Flaschen vom Jahrgang 2021 abfüllen. „Wir haben noch eine Neuheit im Programm“, kündigt Niessen an. „Wir bieten einen Traminer Sekt an, der 15 Monate auf der Hefe gelegen hat. Den haben wir diese Woche erstmals präsentiert.“

Brendler’s Geschichten: Johann Heinrich Trobisch – der „Kirchenlandstifter“

Dem Schriftsteller Johannes Robert Becher (1891-1958), der im Spätherbst des Jahres 1949 auch den Text der DDR-Nationalhymne verfasst hatte, wird folgende Sentenz zugeschrieben: „Auch der unscheinbarste Mensch hat seine Geschichte, und die Geschichte der unscheinbaren Menschen ist bedeutend interessanter und lehrreicher als die Geschichte vieler berühmter Menschen, zumal diese für den öffentlichen Gebrauch oft zurecht gemacht wird.“

Auf dem um das Jahr 1500 angelegten Kaditzer Kirchhof haben eine Reihe solch „unscheinbarer“ Menschen ihre letzte Ruhestätte gefunden, Menschen, deren Lebensleistung „interessant und lehrreich“ ist. Dazu gehört neben vielen anderen auch Johann Heinrich Trobisch (1843-1918), der als „Kirchenlandstifter“ in die Trachauer Ortsgeschichte eingegangen ist.

Gutsbesitzer Johann Heinrich Trobisch in einer Aufnahme aus dem Jahre 1917. Quelle: Archiv Klaus Brendler

Johann Heinrich Trobisch, eins von dreizehn Kindern des Viertelhufenbauern Johann Christian Trobisch und der Anna Rosine Trobisch, wurde am 1. Oktober 1843 in Serkowitz geboren. Er und sein älterer Bruder Johann Gottfried (1839-1917) verließen Anfang der 1860er Jahre das heimatliche Serkowitz und heirateten in die Trachauer Gutsbesitzerfamilien Türke bzw. Vogel ein. Im Jahre 1865 trat Johann Gottfried mit der Eva Regina geb. Türke vor den Traualtar der Kaditzer Kirche, neun Jahre später Johann Heinrich mit der Witwe des 1873 verstorbenen Vorsitzenden des Trachauer Gemeinderates Eva Regina Frantze geb. Vogel.

Die Familie Trobisch 1893: Sohn Adolph (1875-1937), Mutter Eva Regina (1847-1916). Vater Johann Heinrich (1843-1918), Tochter Bertha (1878-1904) (v.l.n.r.) Quelle: Archiv K. Brendler

Während der ältere der beiden Trobisch-Brüder eher still und zurückgezogen Haus, Hof und Feld bewirtschaftete, erwarb sich Johann Heinrich als Gemeindeältester (1880-1886), vor allem aber als Vertreter Trachaus im Vorstand der Kaditzer Kirche öffentliche Anerkennung.

Erklärend sei angefügt, dass nach Einführung der Kirchenvorstands- und Synodalordnung vom 30. März 1868 die Zahl der Mitglieder des Kirchenvorstände auf insgesamt zehn festgesetzt wurde, sodass aus jeder der acht nach Kaditz eingepfarrten Ortschaften, also auch aus Trachau, ein Kirchenvorsteher gewählt werden sollte. Und das war von 1892 bis ins Jahr 1908 hinein Johann Heinrich Trobisch.

Die Trobischstraße, benannt am 18. November 1927, verbindet die Kopernikusstraße mit der Carl-Zeiß-Straße und führt als Fußweg weiter zur Schützenhofstraße. Foto: K. Brendler

Die vom Evangelisch-lutherischen Landeskonsistorium genehmigte Auspfarrung der Gemeinde Trachau aus der Kaditzer Kirche (1. Oktober 1908) veranlasste Johann Heinrich Trobisch, ein Stück eigenes Ackerland für den Bau einer Kirche zu stiften. Obwohl der Entwurf des Dresdner Architekten Oswin Hempel (1876-1965) und die Baupläne für eine Kirche an der Industriestraße bereits 1912 vorlagen, kam es zur Grundsteinlegung am heutigen Standort erst am 9. Oktober 1927. Im Zusammenhang damit benannte die Stadt in direkter Nähe zur Apostelkirche eine Straße nach dem am 26. Mai 1918 verstorbenen Johann Heinrich Trobisch.

„Johann Heinrich Trobisch“ –  Bronzerelief  am Grundstein der Apostelkirche Trachau. Foto: K. Brendler

In unseren Tagen erinnern an den „Kirchenlandstifter“ noch die nach ihm benannte Trachauer Straße, sein ehemaliges Bauerngut in Alttrachau sowie ein Bronzerelief in der Apostelkirche. Geschaffen wurde es vom  Dresdner Maler, Bildhauer und Medailleur Friedrich Wilhelm Hörnlein (1873-1945), der im Laufe seiner gesamten künstlerischen Tätigkeit mehr als 300 Medaillen, Plaketten und Münzen entwarf. Zuletzt wohnhaft auf der Ostbahnstraße, fanden er, seine Ehefrau und beider Tochter am 13. Februar 1945 beim Bombenangriff auf Dresden den Tod.