Der Hufewiesen Trachau e.V. lädt wieder zum Trachenfest

Corona sind in den letzten Jahren viele Feste zum Opfer gefallen. So auch das traditionelle Trachenfest auf den Hufewiesen. Ein Grund mehr sich zu freuen, dass es nun endlich wieder stattfinden kann. Kommendes Wochenende am Samstag, 21.05.2022 ist es soweit.

Vorbereitungen sind getroffen

Mehrere Arbeitseinsätze in den letzten Wochen schafften Ordnung auf der wunderschönen Grünfläche. Der Hufwiesenputz wurde bereits Anfang April erfolgreich abgeschlossen. Dabei wurde die Wiese mit vereinten Kräften von Müll befreit. Nach einem Sensen-Workshop der von „Senseingenious“ geleitet wurde, war die Festfläche nicht nur sauber, sondern auch gemäht – sogar ganz umweltfreundlich, ohne Abgase und zerhäckselte Insekten.

Sensen-Workshop mit Senseingenious auf den Hufewiesen. - Foto: Hufewiesen Trachau e.V.
Sensen-Workshop mit Senseingenious auf den Hufewiesen. – Foto: Hufewiesen Trachau e.V.

Das Trachenfest naht – helfende Hände gesucht

Das Bühnenprogramm ist fertig, viele Leckereien werden zubereitet, die Nachbarinnen und Nachbarn entstauben ihre Biertische und die Pavillons werden kontrolliert. Die letzten Vorbereitungen sind also in vollem Gange und trotzdem sind die fleißigen Helferinnen und Helfer jederzeit froh über noch ein paar zusätzliche Hände. Wer einen Beitrag leisten möchte, z.B. beim Aufbauen der Bühne (am 19.5. nachmittags), beim (stundenweisen) Betreuen der Genuss-Zelte oder mit einem Mitmachangebot für Kinder, kann sich gerne unter trachenfest@hufewiesen.de melden.

Der Aufbau beginnt... - Foto: Hufewiesen Trachau e.V.
Der Aufbau beginnt… – Foto: Hufewiesen Trachau e.V.

Dixieland und Spargel: Wirtshaus Lindenschänke ist Hauptspielstätte des kig-Dixieland-Festivals

Vier Tage voller Jazz, angenehmer Unterhaltung und gutem Essen. Zum ersten Mal wird das Wirtshaus Lindenschänke in diesem Jahr zur Hauptspielstätte des kig-Dixieland-Festivals. Von morgen Donnerstag, 19.05.2022 bis Sonntag, 22.05.2022 werden hier insgesamt fünf Konzerte stattfinden.

Wie alles begann

Die „kig – Kulturelle Interessengemeinschaft Dresden e.V.“ wurde vor 41 Jahren gegründet und organisierte ursprünglich Events für die Arbeiterklasse. „Studentenklubs gab es damals ohne Ende in der Stadt. Da kamen meine Vorgänger im Amte auf die Idee, doch mal einen solchen Klub für die Arbeitnehmer zu organisieren“, erinnert sich Bernd Uhlig vom kig-Vorstand. Die erste Veranstaltung fand im Deutschen Hygiene Museum statt. „Wir konnten aufgrund von zwei Jugendweihen damals die Bühne nicht nutzen und bauten kurzerhand eine eigene mitten im Saal. Dabei gab es allerdings Sicherheitsbedenken, weshalb wir rundum eine Absperrung anbrachten. Einer der Gäste meinte dann, es sehe aus wie ein Boxring“, erzählt Bernd Uhlig weiter. So entstand also der Name des Hauptkonzerts, das auch heute noch „Jazz im Boxring“ heißt.

Wie es in diesem Jahr weitergeht

Neben den eintrittspflichtigen Konzerten steht jedem Dixie- und Jazz-Freund auch das Rahmenprogramm bei freiem Eintritt offen. Schon vor drei Jahren gab es in der Lindenschänke Konzerte, allerdings nicht an allen vier Tagen. Danach ist das Festival coronabedingt zweimal ausgefallen. „Die Lindenschänke ist ein idealer Ort, mit einer herrlichen Umgebung direkt an der Elbe. Wir sind froh, hier eine neue Hauptspielstätte gefunden zu haben“, so Bernd Uhlig. Und auch Uwe Engert von der Lindenschänke ist die Vorfreude auf das Event anzumerken: „Kultur ist immer gut. Dieses Angebot wollen wir auch in den nächsten Jahren gerne aufrechterhalten“, so Engert. „Ganz besonders freuen wir uns auf das BrassBandBattle am Sonnabend.“ Dabei werden sich die TC Jazzband aus den Niederlanden und die Combo Gurilly aus Erfurt ein musikalisches Battle liefern. Letztere spielt auf dem Schaufelraddampfer „Stadt Wehlen“, der sich für etwa 15 Minuten auf der Elbe direkt neben der Lindenschänke ‚in den Strom legen‘ (halten) wird. Zeitgleich spielt die TC Jazzband im Biergarten.

Spargelzeit

Besonders stolz ist Uwe Engert auf sein regionales und saisonales Angebot. So kommt Fleisch aus der Privatfleischerei Arnold aus Elsterwerda, Fisch aus Moritzburg und Spargel aus Beelitz. Neben dem Spargel mit Schnitzel oder Rinderzunge gibt es ihn natürlich auch pur. „Wir haben jetzt täglich wieder von 12 Uhr bis 22 Uhr geöffnet. Da kommt mit Sicherheit jeder Spargelliebhaber auf seine Kosten. Und wem nur nach Bier und leckerer Bratwurst ist, der ist bei gutem Wetter täglich ab 16 Uhr in unserem Biergarten willkommen. Am Wochenende sogar ab 12 Uhr. Wir laden alle ein, Spargel und auch Dixie bei uns direkt an der Elbe zu genießen“, so Engert abschließend.

Spargel und Schnitzel, einer der Klassiker auf der Spargelkarte. - Foto: Maren Kaster
Spargel und Schnitzel, einer der Klassiker auf der Spargelkarte. – Foto: Maren Kaster

Orgelstunde in der Markuskirche: Wider die Beklommenheit – Orgelmusik im Mai

Am Donnerstag, dem 19. Mai, erklingen ab 17 Uhr wieder zahlreiche Beweise für die Zauberkraft der Musik. Kantor i.R. Dieter Westenhöfer spielt sein kurzweilig- meditatives Programm auf der Eule-Orgel – trotz und gerade wegen der Kriegssituation, die derzeit in Europa Menschen in größte Bedrängnis bringt.

Weil Musik eine klärende, heilende Wirkung hat, soll sie uns über Ängste und Sorgen hinwegtragen. Vielleicht eine gute Gelegenheit, geflüchtete und erst kürzlich zu uns gekommene Menschen einmal in die Markuskirche einzuladen?

Besinnlich und heiter sind die Stücke, die zur nächsten Orgelstunde ausgesucht und komponiert wurden: „Gib uns Frieden jeden Tag im Satz von D. Westenhöfer, eingebettet ist Mozarts Trauermarsch zum Beispiel. Und „Es tönen die Lieder …“ als drei Fugen, umrahmt von einem Ländler aus dem „Freischütz“ von Carl Maria von Weber, gefolgt von mehreren Volksliedern zum Frühling – allerdings in der Gestalt, die der Organist ihnen gibt. Ein Choraltrio von J.S. Bach bildet den Abschluss, sollte keine weitere Zeit für Zugaben geblieben sein.

Alles nachzulesen im handgeschriebenen Programm zum Mitnehmen. Die Orgelstunde endet wie immer mit dem Abendläuten um 18 Uhr.

Nächste Termine für die kleine Orgelstunde sind:
9. Juni, 28. Juli und 22. September, immer 17 bis 18 Uhr, Markuskirche, Markusstraße 1, in Pieschen 01127 Dresden.

Kontakt- und Begegnungsstätte „Auftrieb“: Neuer Tagestreff und vielseitiges Angebot

Etwas unscheinbar liegt die Kontakt- und Begegnungsstätte für Arbeitslose „Auftrieb“ in der Rehefelder Straße 16. Dies tut ihrer Wichtigkeit jedoch keinen Abbruch.

Wer, wie, was?

„Auftrieb“ möchte Langzeitarbeitslose begleiten und unterstützen, ohne dass die Betroffenen tief in die Tasche greifen müssen. Die Begegnungsstätte soll ein Treffpunkt und Beratungsort sein, oder einfach mal eine Ausweichmöglichkeit bieten, wenn einem zu Hause die Decke auf den Kopf fällt. Maxi Luise Kabella, Anja Fiedler und Magdalena Wanzek sind als Ansprechpartnerinnen vor Ort, um zu unterstützen, wo sie können. Unabhängig davon, wie schwierig die aktuelle Lebenssituation erscheint, im „Auftrieb“ ist jeder herzlich willkommen. Neben einem großen Gruppenraum stehen zwei Computerarbeitsplätze zur Verfügung, die beispielsweise zum Bewerbungen schreiben oder zur Stellensuche genutzt werden können. Nach einer Renovierungsphase im letzten Lockdown gibt es nun auch einen Tagestreff. Dieser ist eine Alternative, wenn Kaffeebesuche zu teuer sind. Bei einer entspannenden Tasse Tee oder Kaffee kann man neue Leute kennenlernen und sich austauschen. „Während der Coronazeit musste man sich anmelden bevor man hierherkam, aber jetzt ist es auch wieder möglich spontan vorbeizuschauen“, freut sich Maxi Luise Kabella. Daneben ist eine telefonische und anonyme Beratung ebenfalls möglich.

Mitarbeiterinnen Magdalena Wanzek (links) und Maxi Luise Kabella (recht) - Foto: Maren Kaster
Mitarbeiterinnen Magdalena Wanzek (links) und Maxi Luise Kabella (recht) – Foto: Maren Kaster

Angebote und Aktuelles

Das Beratungsangebot in der Begegnungsstätte umfasst ein weites Feld. Von Leistungsbeantragung bis zur Lebensberatung ist beinahe alles abgedeckt. „Oft wissen die Menschen gar nicht genau, was sie alles beantragen können und welche Hilfen ihnen zustehen“, erzählt Maxi Luise Kabella. Doch das Angebot geht weit über bürokratische Angelegenheiten hinaus. So hat sich das gemeinsame Frühstück, immer dienstags, fest etabliert. Jeden Freitag trifft sich die Malgruppe im Gemeinschaftsraum und organisiert zweimal im Jahr eine kleine Ausstellung zu verschiedenen Themen. Darüber hinaus finden regelmäßig Spielvormittage, Gesprächskreise und Kreativangebote statt. Aber auch regelmäßige Ausflüge zum Beispiel in die Sächsische Schweiz oder zu den Elbschlössern stehen auf der Agenda. Dabei ist es den Beraterinnen wichtig, unterschiedliche Fitnessniveaus zu beachten und auf konkrete Wünsche einzugehen.

Der Tagestreff und zugleich Eingangsbereich wirkt einladend und gemütlich. - Foto: Maren Kaster
Der Tagestreff und zugleich Eingangsbereich der Begegnungsstätte wirkt einladend und gemütlich. – Foto: Maren Kaster

Am 20. Juni 2022 wird das traditionelle Sommerfest stattfinden. Eine Anmeldung ist jederzeit per Mail, Telefon oder persönlich möglich.

Das jeweilige Monatsprogramm gibt es online als Download unter: www.drk-dresden.de/auftrieb oder als Flyer vor Ort in der Begegnungsstätte, in der Bibliothek Pieschen, in verschiedenen Apotheken, in der Suppenküche „Mahlzeit“ und vielen weiteren Stellen.

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Öffnungszeiten: Montag – Freitag 9 – 15 Uhr

Kontakt

Telefon: 0351 79 52 999

Mail: auftrieb@drk-dresden.de[/box]

 

Pflanzentauschbörse im Aprikosengarten und der Alten Gärtnerei Pieschen

Das Wetter könnte für die erste Jungpflanzenbörse in der Alten Gärtnerei nicht besser sein – strahlend blauer Himmel über Pieschen. Es herrscht eine wuselige und doch entspannte Atmosphäre. Erwachsene begutachten neugierig die kleinen Pflänzchen, die auf zwei Tischen aufgereiht stehen und auf ein neues Zuhause warten. Währendessen ist der menschliche Nachwuchs mit Waffeln- und Kuchenessen beschäftigt.

Ein Tisch voller junger Pflänzchen, die ein neues Zuhause suchen. - Foto: Maren Kaster
Ein Tisch voller junger Pflänzchen, die ein neues Zuhause suchen. – Foto: Maren Kaster

Es wurde fleißig getauscht und gekauft

Schon seit mehreren Jahren veranstaltet der Aprikosengarten jährlich eine Pflanzentauschböse. In diesem Jahr wurde sie zum ersten Mal gemeinsam mit der Alten Gärtnerei veranstaltet und erstreckte sich über das gesamte Wochenende. Am Samstag, 14.05.22 ging es im Aprikosengarten los. Dort wurden vor allem junge Tomatenpflanzen angeboten. „Von den zehn Kisten, die es zu Beginn waren, sind jetzt noch drei Stück übrig“, berichtet Ines Gelfert vom Aprikosengarten zufrieden. Einen Tag später, fand die Tauschbörse in der Alten Gärtnerei statt, wo der Schwerpunkt auf Kräutern lag. Darüber hinaus standen jede Menge Beerensträucher zum Verkauf. Auch alte und weniger bekannte Sorten, wie beispielsweise die Hängemaulbeere, sind hier vertreten. „Wir freuen uns, wenn der Gemeinschaftsgarten bekannter wird und Menschen sich über Pflanzen austauschen“, erzählt Philip Harms von Ufer-Projekte Dresden e.V.

Pflanzentauschbörse unterm Sonnensegel - Foto: Maren Kaster
Pflanzentauschbörse unterm Sonnensegel – Foto: Maren Kaster

Die Wilde Flora“ kommt zurück

Wann immer das Tor der Alten Gärtnerei offen steht, ist er auch für die Pieschenerinnen und Pieschener geöffnet, sei es zum Entspannen, Lesen oder Inspirieren lassen. Ab nächster Woche wird das Null-Müll-Café „Wilde Flora“ außerdem ihr Sommerlager wieder dort aufschlagen und jeden Sonntag Kaffee und Kuchen anbieten.

Klimaschützer*innen blockieren Hansastraße – Letzte Generation ruft zu bundesweiten Protesten auf

Heute Morgen um kurz nach 7 Uhr haben 4 Menschen der Letzten Generation die Hansastraße in Dresden blockiert und damit den Verkehr zeitweise zum Erliegen gebracht. Laut Aussage der Klimaschützer:innen war es eine Widerstandsaktionen gegen den tödlichen Ausbau fossiler Brennstoffedurch die Bundesregierung. Die Klimaschützer:innen wählten diese nicht ignorierbare Form des Widerstands, da weder die 1,4 Millionen Menschen, die im September 2019 mit Fridays for Future auf der Straße waren, noch das Bundesverfassungsgericht die Bundespolitik dazu bewegen konnten, ihre oberste Pflicht zu erfüllen: Das Leben der Menschen in Deutschland zu schützen. Stattdessen wird der weitere Ausbau von Öl, Kohle und Gas mit unseren Steuergeldern finanziert, und sogar Ölbohrungen im Nationalpark Wattenmeer werden in Erwägung gezogen.
Friedrich Graeber (23), der an der heutigen Straßenblockade beteiligt war: „Wir fordern Minister Habeck hier und heute auf, keine neuen Ölbohrungen in der Nordsee zu genehmigen. Geben Sie eine Lebenserklärung ab, denn jede weitere Ölbohrung und der Bau neuer fossiler Infrastruktur zerstören unsere Lebensgrundlagen. Dieser fossile Wahnsinn vernichtet unser Klima und raubt damit unseren Kindern jede lebenswerte Zukunft.“ Er und ein weiterer Mensch klebten sich mit Sekundenkleber an die Straße fest.

Aktivisten kleben sich mit Sekundenkleber an der Straße fest. - Foto: Letzte Generation
Aktivisten kleben sich mit Sekundenkleber an der Straße fest. – Foto: Letzte Generation

Vortrag nächste Woche Donnerstag

Sie kündigten außerdem an, ihre Beweggründe in einem Vortrag unter dem Titel „Unsere Verantwortung in Zeiten des Klimanotfalls – Was du im zivilen Widerstand tun kannst“ zu erklären. Dieser Vortrag findet am Donnerstag, den 26.05.2022, um 18 Uhr in der Prießnitzstraße 18 in Dresden statt und erklärt die Hintergründe der Aktion und den weiteren Plan zivilen, friedlichen Widerstands. Der Dresdner Physiker Christian Bläul (40) richtete sich, in einem entschlossenen Appell an seine Mitmenschen: „Lasst uns alle handeln, als ob unser Überleben unser Mitmenschen davon abhängt, denn das tut es. Aus unserer Geschichte wissen wir, dass ziviler Widerstand Veränderungen zum Guten bewirken kann, wenn sich mehr und mehr Menschen uns anschließen. Wir haben nur noch wenige Jahre, um den fossilen Pfad der Vernichtung zu verlassen. Was werden Sie Ihren Kindern antworten, wenn sie Sie später einmal fragen, was Sie in diesen entscheidenden Jahren getan haben?“

Eine Person wurde von der Polizei beiseite getragen. - Foto: Letzte Generation
Eine Person wurde von der Polizei beiseite getragen. – Foto: Letzte Generation

Protest beschränkt sich nicht auf Dresden

Am heutigen Montag finden in mehreren Städten in ganz Deutschland ähnliche Aktionen der Letzten Generation statt. Die Letzte Generation kündigt an, dass solche landesweiten Straßenblockaden in den nächsten Wochen regelmäßig jede Woche stattfinden werden, weil wir alle die letzte Generation sind, die den totalen Klimakollaps noch aufhalten kann.

Vor 120 Jahren – neue Bahnhöfe in Pieschen und Trachau

Gerda Brunner aus der Leisniger Straße 53 in Pieschen sauste die Treppe von ihrer kleinen Wohnung im Dachgeschoss hinunter, die kleine Elisabeth hinter sich herziehend. Diese quengelte schon den ganzen Morgen. Im Parterre kam die Putzfrau Luise aus der Küche des Restaurants Turnerschänke. „Wohin so eilig, Gerda?“ Diese japste nur. „Keine Zeit. Muss zum Bahnhof.“ Dann eilte sie auf die Straße.

Der Wind pfiff ihr um den Kopf und trieb einen leichten Regen in ihr Gesicht. Das Quengeln der kleinen Elisabeth ging in ein Schreikonzert über. „Ruhe jetzt, verdammt noch mal. Wärst du zeitiger aufgestanden, bräuchten wir jetzt nicht so zu hetzen.“

Neue Bahnhöfe

Es war der 1. Mai 1902, ein Donnerstag. An diesem Tag eröffneten die Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen an der Strecke zwischen Dresden-Neustadt und Riesa die neuen Haltepunkte in Pieschen und Trachau. Gleichzeitig ging der vierspurige Eisenbahnverkehr zwischen Coswig und Dresden-Neustadt in Betrieb.

Anzeiger aus dem Jahr 1902.

Nun hätte man sich besseres Wetter für diese Ereignisse gewünscht, aber darauf hatten weder der König oder der Herrgott noch das Kapital und an ihrem Kampftag auch nicht die Sozialdemokratie den geringsten Einfluss. Und so zerrte Gerda Brunner ihre heulende Tochter unerbittlich, gegen das schlechte Wetter ankämpfend, in Richtung Leisniger Platz und durch die Bahnunterführung zum neuen
Bahnhofsgebäude in Pieschen.

Bahn soll sparen

Die Pieschener und die Trachauer waren begeistert, dass sie nicht mehr die weiten Wege gehen oder fahren mussten, ehe sie eine Zustiegsmöglichkeit zu den Zügen erreichen konnten. Und die sich seit 1869 in Staatseigentum befindliche Eisenbahn erwartete dadurch mehr Kunden und einen größeren Güterverkehr. Das sei auch nötig, denn das Sächsische Finanzministerium drängelte schon seit Monaten die Generaldirektion zu mehr Sparsamkeit und einem Ausdünnen der Zugfolgen, wie in den Dresdner Nachrichten vom 9. Mai 1902 zu lesen war.

Dresdner Nachrichten vom 9. Mai 1902.

Im vergangenen Winter konnten dadurch bereits 400.000 Mark eingespart werden. Seit dem 1. Januar 1902 verpflichtete man die Bahnbeamten zur Sparsamkeit. Für jede einzelne Lokomotive wurden besondere Leistungsbücher eingeführt. Jeder Beamte haftete nun persönlich für die Einhaltung des
vorgegeben Etats. Betrügereien bei den Rückfahrkarten sollen durch mehr Kontrollpersonal an den Bahnsteigen unterbunden werden.

Wanderroute ab Bahnhof Trachau

Zudem wolle man auch den Tourismus ankurbeln. In den Dresdner Nachrichten oben genannter Ausgabe wurde eine Wanderroute für genervte Dresdner ab dem Bahnhof Trachau beschrieben, weil diese Station neben der in Klotzsche in der Nähe eines Waldes lag. Der Wanderweg führte vom Bahnhof in Fahrtrichtung zur Geblerstraße, von da zum Sternweg, eine halbe Stunde durch den Wald. „Man kommt schließlich an den Fuß der Lößnitzberge in die Nähe von Walters Weinberg, jetzt Fiedlerhaus, eine Gegend die in ihrer abseits gelegenen Schönheit vielen Dresdnern noch nicht bekannt sein dürfte. Von hier aus führt die schattige Waldstraße rechts zur Baumwiese, links in das reizende sonnige
Oberlößnitz“, stand in der Zeitung.

Maifeier Mickten
1. Mai 1902 in Mickten – aus der Sächsischen Arbeiterzeitung, 30. April 1902.

Das schnelle Treppensteigen hoch zum Bahnsteig brachte Gerda Brunner fast einen Kreislaufkollaps ein. Sie musste unbedingt den Zug erreichen, denn in Meißen erwartete sie ihre Schwester. Ihr Mann, Alwin Brunner, seines Zeichens Rathausbote, wollte den Feierabend mit seinen Genossen von der Sozialdemokratie verbringen. Dazu lud der Ortsverein in das Restaurant Micktener Baubörse ein. Für die, die an diesem Tag nicht arbeiteten, gab es schon ab morgens 8 Uhr ein geselliges Beisammensein. Abends 8 Uhr, wenn die Genossen so lange nüchtern blieben oder wieder wurden, soll der Reichstagsabgeordnete Georg Horn zum Thema „Die Bedeutung des 1. Mai“ sprechen.

Gerda ging nicht mit. Für sie war dieser Kampftag nichts weiter als ein verdeckter Anlass zum Saufen. Das Geld hätte man besser für Familienausflüge verwenden können. Allein schon das Allerweltsthema über die Rolle der Bedeutung verführte doch geradezu, das Gequatsche mit Bier und Schnaps runterzuspülen, wie Gerda es ihrem Mann erst gestern vorwarf. Deshalb fuhr sie lieber mit der kleinen Elisabeth zu ihrer Schwester nach Meißen. Die kochte gern und liebte es, Gäste zu haben. Eine Wohnung zum Wohlfühlen. Und das Wetter lud sowieso nicht zu einem Spaziergang ein.

Vorschriften für das Abfahrtssignal

Der Zugführer stand bereits am Ende des Zuges und wollte gerade das Signal zur Abfahrt geben, als er die junge Frau mit ihrer kleinen Tochter japsend auf den Bahnsteig laufen sah. So hielt er inne und wartete, bis beide den Wagon bestiegen. Denn ohne seine Aufforderung durfte der Zug Pieschen nicht verlassen.

Im Anzeiger zum Amtsblatt der Königlichen Generaldirektion der Sächsischen Staatseisenbahnen vom 22. April 1902 war rechtsverbindlich aufgeführt: „In Dresden-Pieschen darf die Weiterfahrt nur nach erfolgter Freigabe durch den Zugführer an den Bahnsteigenden mit Blocksignalen für Vorortzüge
angeordnet werden. In Dresden-Trachau sind keine Blocksignale für die Vorortzüge vorhanden“ (dienen dem Sicherheitsabstand für vorausfahrende und nachfolgende Züge). Und nach dieser Freigabe setzte sich die Eisenbahn dampfend und schnaufend in Bewegung.
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Unser Autor:
Der Dresdner Schriftsteller und Journalist Heinz Kulb durchstöbert für seine Geschichten mit Vorliebe die Zeitungsarchive in der Sächsischen Landes- und Universitätsbibliothek.[/box]

Jugenhilfepreis EMIL 2021 an Projekt „Weltchen“ vergeben

Der Gemeinschaftsgarten Mickten vom Gartennetzwerk Dresden hat heute Freitag, 13. Mai 2022, den kriminalpräventiven Jugendhilfepreis EMIL 2021 für sein Projekt „Weltchen“ erhalten. EMIL steht für Engagierte Mutige Intervenierende Lebenshilfe. Bettina Kusche, Vorstandsmitglied der Dresdner Stiftung Soziales & Umwelt der Ostsächsischen Sparkasse Dresden, übergab die an der JugendKunstschule gefertigte Keramikfigur EMIL und die Urkunde feierlich an Projektleiterin Eileen Körner. Geehrt wird die engagierte Arbeit im Umgang mit Kindern, Jugendlichen und Familien sowie Menschen mit Migrationshintergrund im Rahmen von Gartenpflege und der Zusammenkunft in der Natur.

Das Projekt

Das mit dem EMIL ausgezeichnete Projekt „Weltchen“ ist ein Gemeinschaftsgarten, in dem verschiedene Welten und Kulturen aufeinandertreffen. Es ist ein Ort der Begegnung, an dem sich Menschen kennenlernen können, in dem gespielt und gemeinsam gärtnert wird. Hier kommen Alt und Jung zusammen und lernen voneinander. Das Konzept befasst sich u. a. mit Themen der offenen Jugendarbeit, der Integration von Menschen mit Migrationshintergrund und der Selbstversorgung. Insbesondere durch die Zusammenarbeit mit jungen Menschen leistet dieses Projekt auch eine vorbildhafte kriminalpräventive Jugendarbeit.

Das Projekt „Weltchen“ wurde von Aiko Wiederhold vom AWO Familienzentrum Altpieschen vorgeschlagen. In der Bewerbung heißt es: „Trotz immer wieder auftretender Fälle von Zerstörung und Vandalismus wird hier nicht versucht, die jungen Menschen auszuschließen, sondern sie zu integrieren und ihnen einen Raum zu geben, an dem auch sie ihre Freizeit verbringen können. Auf der rund 2.000 Quadratmeter großen Fläche gibt es Menschen, die für die Jugendlichen eintreten und auch deren Nöte, die hinter diesem destruktiven Verhalten stehen, sehen.“

EMIL Gruppenbild - Foto: JGH
EMIL Gruppenbild – Foto: JGH

EMIL 2021

Für den Preis wurden insgesamt neun Projekte eingereicht, wobei die Verantwortlichen von vier Projekten jeweils die Möglichkeit bekamen, dieses der Jury vorzustellen. Die Arbeit von Eileen Körner mit jungen Menschen steht exemplarisch für die vielfältige Präventionsarbeit. Das Projekt „Weltchen“ übernimmt Verantwortung für das Umfeld und die Rahmenbedingungen, unter denen Kinder und Jugendliche, egal welcher Nationalität und welchen sozialen Umfeldes, aufwachsen.

Aufgrund der Auswirkungen der Corona-Pandemie konnte der Jugendhilfepreis des Jahres 2021 erst jetzt im Rahmen des Dresdner Gesprächskreises Jugendhilfe und Justiz im Stadtarchiv Dresden in würdiger Form überreicht werden. Der kriminalpräventive Jugendhilfepreis EMIL wird seit 2005 jährlich von der Jugendgerichtshilfe des Jugendamtes Dresden verliehen. Den mit 3.000 Euro dotierten Preis stellt die Dresdner Stiftung Soziales & Umwelt der Ostsächsischen Sparkasse Dresden zur Verfügung.

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Weitere Informationen zum EMIL:

 

Abschlussbroschüren zu Dresdner Sanierungsgebieten

In den letzten 30 Jahren setzte die Landeshauptstadt Dresden mehr als 250 Millionen Euro Fördermittel für die Aufwertung von elf Dresdner Sanierungsgebieten ein. Das Amt für Stadtplanung und Mobilität stellt nun den Prozess der Sanierung in den verbliebenen fünf Gebieten, Friedrichstadt, Pieschen, Löbtau, Hechtviertel und Äußere Neustadt in je einer Abschlussbroschüre vor.

Unter den fünf Sanierungsgebieten gleicht keines dem anderen. Historisch gewachsene, architektonische Besonderheiten zogen unterschiedliche Entwicklungsgeschichten nach sich. Besonders anschaulich wird der Prozess in den Broschüren durch die Gegenüberstellung zahlreicher Fotos von verschiedenen Objekten in den Stadtteilen vor und nach der Sanierung. Neben der Aufwertung von Grünflächen und Plätzen und der Erneuerung von Straßen, Spielplätzen und Gemeinbedarfseinrichtungen wie Schulen und Kindertagesstätten flossen erhebliche Summen in die Sanierung von Wohnhäusern. Dabei bildete die Städtebauförderung die Initialzündung für Grundstückseigentümer: Sie setzten ein Vielfaches an privaten Investitionen zur Rettung der teils unter Denkmalschutz stehenden Wohngebäude ein. Die Broschüren zeigen, wie Stadtplaner, Grundstückseigentümer und weitere Akteure lebenswerte und lebendige Stadtteile für die Einwohnerinnen und Einwohner sowie für neu Hinzugezogene gestalteten.

Die Broschüren zu den Sanierungsgebieten Friedrichstadt, Pieschen und Löbtau werden am Sonnabend,
14. Mai 2022, zum Tag der Städtebauförderung der Öffentlichkeit übergeben. Dieser findet ab 14 Uhr am westlichen Promenadenring, am südlichen Postplatz, statt.

Die Broschüren sind kostenfrei hier erhältlich:
– Neues Rathaus Dresden, Dr.-Külz-Ring 19
– Amt für Stadtplanung und Mobilität, Plankammer, Freiberger Straße 39 (WTC)
– Stadtbezirksamt Altstadt (Broschüre Friedrichstadt), Theaterstraße 11
– Stadtbezirksamt Pieschen (Broschüre Pieschen), Bürgerstraße 63
– Stadtbezirksamt Cotta (Broschüre Löbtau), zurzeit: Nöthnitzer Straße 2 (im Stadtbezirksamt Plauen)
– als Download: www.dresden.de/publikationen-stadtplanung (für Pieschen ist der Download ab 13.05.22 verfügbar)

Citybeach Dresden: Auf geht’s in die neue Saison

Bereits vor einer Woche war Saisonstart am Citybeach. Seit dem können auch die Beachvolleyball-Felder wieder reserviert und bespielt werden.

Die neuen Strandterrassen

Der lange Neubau entlang der errichteten Schallschutzmauer zwischen Volleyball-Feldern des Citybeachs und dem Arcotel Hafencity steht ab diesem Jahr für geschlossene Veranstaltungen wie Jugendweihen oder Firmenveranstaltungen zur Verfügung. Der Vorteil bei den Strandterrassen ist, dass sie überdacht sind und eine Feier dadurch auch von einem Sommerregen nicht gestört wird. „Außerdem befinden sie sich direkt neben den Volleyball-Feldern, was besonders für Familien mit Kindern attraktiv ist“, erzählt Frank Weisbach, Inhaber des Citybeachs. Für den anstehenden Sommer sind schon jetzt viele Wochenenden komplett ausgebucht.

Unter blauem Himmel und Palmen lässt es sich leben. - Foto: Citybeach Dresden
Unter Palmen und blauem Himmel lässt es sich leben. – Foto: Citybeach Dresden

Sommer-Highlights

Der Höhepunkt im Beachsommer ist wie immer das Tages-Festival „Clickclack“, das dieses Jahr am 12. Juni stattfindet. Die Volleyballfelder weichen dazu der Bühne und die Strandbar verwandelt sich in eine große Partyinsel. Unter anderem wird man dort Âme, Jan Blomqvist und Terr auf die Ohren bekommen. Zwei Tage zuvor, am 10. Juni, steht Fritz Kalkbrenner live auf der Bühne. Mitte August wird auch noch die Band „Meute“ ein Konzert am Citybeach spielen. Die Sommersaison wird von Frank Weisbach und Geschäftsführer Ronny Rahmelow freudig erwartet. „Besonders nach der langen Coronazeit, sollen die Leute bei uns richtig ausspannen und den Akku aufladen können,“ erklärt letzterer.

 

 

Schloss Übigau: Schlagermusical SANTA MARIA mit Martin Kesici

Pünktlich in der Geburtstagswoche von Roland Kaiser lüftet die Comödie die erste Besetzungsüberraschung des Musicals SANTA MARIA, das mit dessen größten Hits als karibisch-komödiantischer Sommerspaß am 10. Juni Premiere am Elbschloss Übigau feiert.
Rockmusiker Martin Kesici, der nach seinem Sieg der ersten Staffel der Castingshow „Star Search“ mit seiner Single „Angel of Berlin“ bis an die Spitze der deutschen Charts stürmte, übernimmt darin seine erste Musicalrolle. Als Berliner Currywurstbuden-Besitzer Andreas begannen letzte Woche die Proben. „Ich war mega aufgeregt, aber die ganzen Profis um mich herum geben mir viele Tipps. Musikalisch bin ich auf jeden Fall sattelfest, mit Roland Kaiser bin ich schließlich aufgewachsen, seine Schallplatten liefen in meinem Elternhaus hoch und runter“, berichtet der geborene Berliner, der seit letztem Jahr Wahldresdner ist.

Schloss Übigau als Karibikhotel - Foto: Comödie Dresden/Amac Garbe
Schloss Übigau als Karibikhotel – Foto: Comödie Dresden/Amac Garbe

Mit SANTA MARIA zieht die Comödie Dresden nach Produktionen wie ALICE IM WUNDERLAND oder THE ADDAMS FAMILY bereits zum vierten Mal in den Schlosshof vor das ehemalige Lustschloss August des Starken, das sich in diesem Jahr zum Karibikhotel Buena Vista verwandelt. Im Urlaub auf der Insel Santa Maria haben sich die Freunde Thomas, Charlotte, Ilja, Andreas und Evelin versprochen, diese Reise in exakt 25 Jahren zu wiederholen. Seitdem sind die Lebenslinien jedoch in verschiedene Richtungen verlaufen und so stellt der gemeinsame Urlaub die Freundschaft der 5 auf eine harte Bewährungsprobe.
Christian Kühn, künstlerischer Leiter der Comödie, wird die Inszenierung übernehmen: „Im Musical kommen keinesfalls nur Schlagerfans auf ihre Kosten, denn die Songs werden teilweise nicht nur musikalisch ganz neu interpretiert, sondern bekommen im inhaltlichen Kontext des Stückes auch eine wunderbare Komik.“
Insgesamt 44 Vorstellung laden von Anfang Juni bis in den September hinein zum musikalischen Karibikurlaub an die Elbe ein.

Kostümbild der Unendlichen Geschichte: Ausstellung im WERKRaum der GEH8

„Die unendliche Geschichte“ von Michael Ende ist wohl den meisten bekannt. 2020 gestaltete die Kostümbildnerin Julia Pommer, die Robe für das gleichnamige Theaterstück in Schwerin. Der WERKRaum der GEH8 gibt seit Samstag Einblicke in den Schaffensprozess der Kostümbildnerin und zeigt Inspirationen und Modelle ihrer Arbeiten.

Künstlerin und Ausstellung

Julia Pommer hat seit 2015 ihr Atelier in der GEH8. Sie arbeitet als Bühnen- und Kostümbildnerin in den Bereichen der Musik, der darstellenden und bildenden Kunst.

Der Begriff ‚Kostümbild‘ ist in Bezug auf die aktuelle Ausstellung etwas irreführend. Denn es ist so ziemlich alles zu sehen, nur kein Kostüm. Weit bevor irgendetwas auf einer Bühne steht, werden Welten gesucht und Hintergründe recherchiert, es wird experimentiert, gebaut, skizziert, modelliert und gefilmt. Hier wird das gezeigt, was sonst hinter dem fertigen Bühnenstück verborgen bleibt. In einer wilden Collage werden Formen, Inspirationen und Modelle dargestellt, in denen man die Rohlinge und Herleitungen der Geschöpfe Phantásiens erkennt. Es geht um Charakter und Farbe, Oberflächen und Formen, Bewegung und Licht – roh und auch glänzend. Beispielsweise fällt ein kunterbunter Staubwedel ins Auge, der zum einen als Materialstudie diente und zum anderen auch in Kostüme eingebaut werden sollte. „Ich habe nach skurrilem, fertigem Material gesucht, das schon allein durch seine Farbe und Bewegung etwas im Zuschauer weckt“, erklärt Julia Pommer. Das Modell eines Drachens dagegen ist schon eindeutig als Glücksdrache Fuchur zu identifizieren und weniger abstrakt.

WERKRaumausstellung der Kostümbildnerin Julia Pommer
WERKRaumausstellung der Kostümbildnerin Julia Pommer – Foto: Maren Kaster

Die Ausstellungsstücke geben einen interessanten Einblick in den Beruf des Kostümbildners bzw. der Kostümbildnerin, der selbst regelmäßigen Theaterbesuchern und Besucherinnen verwehrt bleibt. Darüber hinaus nehmen sie den Betrachter ein kleines Stück mit nach Phantásien. Wer selbst einmal dorthin möchte, kann den WERKRaum der GEH8 noch bis 26. Juni besichtigen.

Sommergarten eröffnet

Bereits seit Mitte April ist der Sommergarten der GEH8 wieder geöffnet. Zukünftig ist außerdem ein Kulturcafé im Inneren geplant. „Dadurch hätten wir zum einen die Möglichkeit auch an Regentagen Gäste zu empfangen, zum anderen möchten wir dort kleine Veranstaltungen organisieren“, erklärt Geschäftsführer Paul Elsner. Vorstellbar wären beispielsweise Lesungen, Vorträge oder kleine Konzerte. Voraussichtlich kann das Café im Herbst dieses Jahres eröffnet werden.

Sommergarten der GEH8
Sommergarten der GEH8 – Foto: Maren Kaster

 

Öffnungszeiten:

Donnerstag: 16 – 22 Uhr
Freitag: 16 – 22 Uhr
Samstag: 14 – 22 Uhr
Sonntag: 14 – 22 Uhr

Stadtteilstammtisch Pieschen: Bürgerbeteiligung zur Gebietsentwicklung Alter Leipziger Bahnhof

Der Verein Pro Pieschen sowie das Akteursnetzwerk Leipziger Bahnhof laden am 11.05.2022 zu einer Veranstaltung zur Bürgerbeteiligung zur Gebietsentwicklung Alter Leipziger Bahnhof ein. Sie findet im Stadtteilhaus EMMERS, Bürgerstraße 68, statt und beginnt um 18:30 Uhr. Beide Organisationen sind in dem Beteiligungsprozess der Stadtverwaltung zur Entwicklung des Areals um den Alten Leipziger Bahnhof (Masterplan Nr. 786.1 Leipziger Vorstadt) als Akteure der Stadtgesellschaft vertreten.
Am kommenden Mittwoch soll einer breiten Öffentlichkeit, insbesondere auch den benachbarten Stadteilen Pieschen und Neustadt die Möglichkeit gegeben werden, den Beteiligungsprozess für die Entwicklung des Areals Leipziger Vorstadt weiter mit verfolgen zu können. Die Ergebnisse des ersten von der Stadtverwaltung eingerichteten Begleitgruppentreffens am 01.04.2022 werden durch Pro Pieschen und das Akteursnetzwerk vorgestellt.
„Als Vertreterin des Pro Pieschen e.V. in der Begleitgruppe zur Entwicklung der Leipziger Vorstadt möchte ich den durch die Stadt initiierten Beteiligungsprozess für die Öffentlichkeit transparent machen“, stellt die Vereinsvorsitzende von Pro Pieschen, Heidi Geiler, das Ziel der Veranstaltung vor. „Dazu wollen wir von dem ersten Treffen der Begleitgruppe am 01.04.2022 und dem Stand der Diskussionen dort berichten. Nach wie vor steht zur Diskussion, welche Rolle das Areal um den Leipziger Bahnhof zukünftig für die Stadtgesellschaft der angrenzenden Stadteile Pieschen und Neustadt spielt. Wie kann ein neuer zukunftsfähiger Stadtteil in ihrer direkten Nachbarschaft aussehen?“
Anmeldungen zur Veranstaltung sind bis zum 11.05.2022, 15 Uhr, an info@propieschen.de zu richten. Das Tragen einer FFP-2 Maske wird empfohlen.

Sachsenbad: Vereine sollen einbezogen werden

Am 12. Mai 2021 beschloss der Stadtrat mit seinem Beschluss zum Verkauf des Sachsenbades die Planungen für den Neubau einer Sportschwimmhalle im näheren Umfeld des Sachsenbades. Bereits im Januar berichtete Pieschen Aktuell, dass sich die Entscheidung zum Standort für ein neues Schwimmbad bis Ende Juni verzögert. Ursprünglich sollte der Oberbürgermeister bis Ende letzten Jahres ein Konzept für den Standort und die Finanzierung des Neubaus vorlegen. Unter anderem prüft die Dresdner Bäder GmbH dafür auch den Standort auf der Sportstätte Wurzener Straße 20. Dort befinden sich aber Sportstätten des SV TuR Dresden e.V. und des 1. FFC Fortuna Dresden e.V. Obwohl sie von den Plänen unmittelbar betroffen wären, hat die Stadtverwaltung bislang keine Gespräche mit Vertreter*innen der Vereine gesucht. Aus diesem Grund startete der Vereinsvorsitzende des SV TuR Dresden e.V. Frank Brendel eine Petition, um auf die missliche Lage hinzuweisen. Der Sportplatz ist einer der wenigen mit einer 400-m-Laufbahn, seit über 70 Jahren ist er die Heimstatt des Sportvereins.

Sachsenbad Betrachtungsgebiet Basis Szenario
Sachsenbad Betrachtungsgebiet Basis Szenario – Quelle: Entwicklungsstudie Sachsenbad

Petitionsausschuss unterstützt Erhalt der Sportstätten

Der Petitionsausschuss hat nun in seiner Sitzung vom 27. April die Verwaltung beauftragt, Gespräche mit Vertreter*innen der Sportvereine zu führen und ihre Interessen in den Vorgang der Prüfung mit aufzunehmen. Das Gespräch mit dem Eigenbetrieb Sport und dem Verein fand am Donnerstag statt. Außerdem wurde der Oberbürgermeister vom Petitionsausschuss beauftragt, die Prüfung des Standortes nördlich des Sachsenbades vorzunehmen. Bei dieser Variante könnte der große Sportplatz mit der 400-m-Bahn erhalten bleiben.

Kati Bischoffberger, Sprecherin für Petitionen und Bürgerbeteiligung der Fraktion, erklärt: »Neben der unmittelbaren Bedeutung für die Menschen, die dort Sport treiben, erfüllt der Sportplatz auch eine wichtige stadtklimatische Funktion. Derzeit fungiert er als Frischluftschneise zwischen der nördlich des Sportplatzes gelegenen Kleingartenfläche ›Am Anton-Günther-Park‹ und dem Wohngebiet südlich der Wurzener Straße.  Die Wohngebiete um das Sachsenbad gehören zu den Gebieten mit schlechten bio-klimatischen Bedingungen, aufgrund einer starken Versiegelung, einem geringen Durchgrünungsgrad sowie einer schlechten Belüftung. Eine Verschlechterung der bioklimatischen Situation wäre mit einem Neubau im Norden vermeidbar.«

»Eine Standortbestimmung muss im Sinne einer nachhaltigen Stadtplanung den Gesamtzusammenhang im Stadtteil beachten. Dazu gehört eine größtmögliche Erhaltung der Grün- und Sportflächen und die Betrachtung der Auswirkungen des Neubaus auf das Stadtklima«, fordert die Pieschener Stadträtin.

Brand in einer Gartenlaube

Heute morgen gegen 6:15 Uhr kam es zu einem Brand in einer Gartenlaube auf der Wilschdorfer Straße. Der Integrierten Regionalleitstelle Dresden wurde eine starke Rauchentwicklung aus einer Kleingartenanlage gemeldet. Die Brandursache ist noch zu ermitteln. Als die ersten Kräfte an der Einsatzstelle eintrafen, drang dichter Qualm aus allen Öffnungen der Laube. Der Zugang zum Brandobjekt war nur eingeschränkt möglich. Die Löschfahrzeuge konnten auf Grund der beengten Platzverhältnisse und angespannten Parksituation nicht bis zum Brandobjekt heranfahren. Aus diesem Grund mussten über hundert Meter Schlauchleitung gelegt werden, um das Löschwasser an die Einsatzstelle zu bringen. Um Zugang zum Brandobjekt zu erhalten musste Brechwerkzeug eingesetzt
werden. Ein Trupp unter Atemschutz durchsuchte das Brandobjekt nach Personen, traf aber niemanden an. Mit einem Strahlrohr wurde der Brand rasch unter Kontrolle gebracht und gelöscht.

Derzeit finden Restlöscharbeiten statt.
Verletzt wurde niemand. Die Polizei ist vor Ort und hat die Ermittlungen zur
Brandursache aufgenommen. Im Einsatz sind 22 Einsatzkräfte der Feuer- und
Rettungswache Albertstadt, der Rettungswache Pieschen, der B-Dienst sowie der
U-Dienst.